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No «*1* Der Kinemeto^reph - Dü^ldorf WifdiThoh hat du* Kiliiuiidii.xtric unter V eruM-idmig angeblich not wendiger Ivon eiwiunen an den sugenaniiteti MaaaengetichiiiHek de« l'iiblikuiiiH i'ilinwerke herauMgLtbracht, die Ton Freunden veredelter Kinoach »pfungen bt-g« istert aufgi-nuiniiien und auf da« lebhafteate Ix-grüUt wurden. IHe loeiaten dieaiT aut ein hoheit^a Niveau gi‘st«*llten Neuer»ebei- nuitgen erk-bten finanziell ein Fiaako .-•ie waren keine •ohättafilme iin Sinne der Lichtapielth«ateri<e8ilzer find die VerlegiT «oIcIkt Schiipfungen hatten Mühe, überhaupt ein Theater zu finden, da« gemügt geweatui wäre, der l'raul- führung eiiu-a solchen Filtnea eiiK*n IMatz im landläufigen Frograiiim einzuräuiiu-n. Gelang ea dann bei äuLk-rater Anatrcngiing und unter tü;wähning ii.ancherlei \'ergün- atiguiig.-n doch die KoaUm für den Aufwand der lua/enierung heraua'.uachlagen, so kam dies meist einem (dückafall gleich. Sulche Mitlertolge lähmten natürlich für die Folge den unternehmenden Wagemut und die Freud' an der hoimung ▼om üblichen Kitsch abweicliender .'‘chopfungen Man konnte es auch dem Verleger solcher Filme nicht verdenken, dall er für seine fernere Erzeugung das Sprichwort vom gebrannten Kind belier/.igte. Die Aussichtslosigkeit, die gehabu-n Mühen und Auslagen auch nur einigerniaUen etit- achädigt zu sehen, untergrub begreiflich<*rwei«e die Lust an der Vollendung gefällter Idäne. Dem Freunde inhaltlich wertvoller Filme blk*b das Vergnügim versagt, solcht* Schüp- fungen auiierhalb dfr internen ^'orführung8rHunM• der Ver¬ lagsfirma kennen zu lernen. Den Keguaeuren und X'erlegern ist ea eingeatandener- mallen selbst ein Greuel, immer und immer wieder nur marktgiiigige F'ilme erzeugen zu müssen, aber zu ihrer Ent¬ schuldigung können auch sie nur die \'ariante eines bekannten Sprichwortes anführen: Der Film geht nach Brot. Alle Bemühungen, etwas von der Schablone abweichendes, künstlerisch gehaltvoUeres zu schaffen, -tcheitem an den oohwierigkeiten, dafür durch entsprechenden Absatz eine Vergütung, dur^h einen L'eberschuU aus dem \ ertrieb neue Mittel für fortschreitendes Filmschaffen zu finden. Die Schuld, dall künstlerisch gehobene F'ilme nicht die allgemein gewünschte Verbnütung finden, wird den TheaterlH'sitzem und t^ren Programmversorgern. die sich wieder den I.ieitem der Lichtspielstäften aniiassen müssen, in die Schuhe geschoben. Die Lichtapiei-Theaterleiter sind natürlich bei den enormen Abgaben, denen ein solcher Betrieb unterworfen ist. nicht ^neigt. sich mit Experimenten ab».ugelK-n. und siejnehiiien in ihn- l'rograninu- nur F'dniwerke aut. von denen sie wissen, dall ak- dem augeiibli'-kliehen lä-schmaek ihn-r (üiste eiitspreclieii. Nun gäbe es einen Weg, dem guten lüisehmack Kon Zessionen und damit zugleich der FV rderung künstlerischer F'üine die Bahn frei zu machen. Der Weg, da« .Ma««(‘n Publikum oder doch einen Teil <U*r Theaterbe»ii<-her tür veredelte Kuiowi-rke zu intcreasiereii und ak- langsam auf ein geläutertes (^eachmacksiüveaii zu bringen, wän- (h^r der Einführung dea G a a t s p i e 1 f i 1 m « Hervurragmide F ilm¬ neubeiten, literarisch und künatleri«ch wertvoll, wären als Tagesapielfilme auiierhalb der Programme in bestimmten Tagen und zu einer bestimmten S,unue vor,.ufübren, unter besonderer Ankündigung dieser Soiiucrvorführung durch die Presse, die in diesen fallen ri'clit gern liereit sein dürfte, die F’reund»^ veredelten Kinoapicl« auf den bevorstehenden tienuU aufmerksam zu machen. Die l'uterla^-n lür solch«' Ankündigungen sind den geaamns iten F'ilmkritiken zu ent¬ nehmen, wie sie bei bcaondcrei' Erscheinungen von den betreffenden F'abrikanten iM-rcitwiiligat zur \ erlügu.'ig gestellt werden, aus der Zahl der B< a{)rechungen, die aus .Vtüall von Preasevoratellungin in «km (iescliäfta-entri'n tles Film¬ verleihs und der F'ilmfabrikatioii vorliegc-n. J«Mlea beiloutendere Lichtspk'ltheater hat durch die Emführuiig dea Ga.«tspielfilins tjek'geiih it, einen Sonder¬ tag für aoiche F'ilmfreunde eim.ulühn'n, die die übbclien Programmdarbietuagen verschmähen und doch ab und zu Lust hätten, sich an einer exklusiven Kinosc-h<i| fung zu erfreuen. Der Gastapkifilm soll der Bahnbnclier lür einen gehobenen Geschmack des F'ilinpublikunis werden. Seine Einführung soll den vorwärtsstrebeiMkn F’ilmverkam und Schöpfern die .Möglichkeit biete», ihre Erzeugnisse der Menge, wenn auch zunächst nur einer 'leschränkten, liekannt zu machen, ihnen ein Entgelt für die aufgewendeteu Mittel und Mühen zu verschaffen und sk duich solche, wenn an¬ fänglich auch liescheidene Erfolge, zu iwueni Schaffen zu ermuntern. Sonderabende mit Gastspiel¬ filmen werden zunächst dk Neugkitk- des Alltags¬ besuchers reizi'n, die Besonderheit des Dargebotenen wird sich allmählig herumsprechen, der gezeigte Film wird seine .Vnhänger finden und der Theaterbesitzer erfahrt an schla¬ genden Beispiekn, dall sich auch die Masse zu einem geläu¬ terten Geschmack erAielien lällt. Ludwig Brauner.