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No. «78 Der Kinematügraph Düüseldurf durch die Schrift und durch dae Bild d> persönlich« Reklame herausgehUdet, di« keineswego dk- Billigung vernünftig denkender Mensehen finden kann Ks ist da» Kmpfinden der Filindarsteller unil DartitelU-rinneii wohl zu verHtehen. dafl sie iin (legeiisntz zum Theater uienialt« (k-legenheit hallen, den Iküfall der' Menge für ihn' dai'!ftell'*ri»che Ijei- stung i ntgegen’Unehmen. Du aber "^eifall im Kino üljer- haupt eine Kam seltene Sache ist. iii'iU sich etn-n d«'r Künstler damit ahfindeii. Er darf aue^ nicht vergesm-n. dall er im Tlieater seihst vor das Publikani tritt, während in den Kinos, und zwar in vielen gk'ichzeitig. nur sc'in Bild läuft .Man ist da nun auf den Ausweg gekommen, bei Urauf- fühningen den Hauptdarsteller o<k*r die Hauptdarstellerin anwesend sein zu lassen. Warum denn auch nicht "! Aber auch da sollten (Irenzen gi'zogen sein. Es hat bald den An¬ schein. als ob alles, was mit dem Filn zu tun hat, sich ins üehematürliche ausdehnen muß. Wenn heute eine Henny Porten, eine .Asta Xielw'n, um nur Kamen zu nennen, hie und da bei eint'r Uraufführung erschei len. so darf man sieh das getrost gefallen lassen und wird vielleicht selbst in die Huldigungen mit einstimmen. Wenn aber ganz bescheidene Talente in ebenso lu^scheUlenen Filmen spielen, und bi'i den Uraufführungen nun dem p. t. Publikum als Stars präsen¬ tiert werden, so sollte doch dagegen ernstlich einmal ein¬ geschritten werden. Es ist nicht angängig, daß ausdrück¬ lich darauf hingewiesem wird, ilie betreffencU'n Darsteller kämen zu «len Aufführung« n. Es ist eine Herabsetzung der Künstler und eine Irrefühning des Ih hlikums, wenn sich da irgend ein Mägfk-k'in ofler ein Knählein. das sich kaum zu benehmen weiß, plötzlich in ihrer .Menseldichkcit, die so gamichts Interes.sante8 hat. zeigt Danz Ix-soiulers sr-hlimm ist es aber, wenn mit «len Personen ein künstlich inszenkrter Rnmmel getrieb««ij wird. Man mag über Fern Andra in ihrer auffallenden Vielseitigkeit als Darstellerin. Autorin. Regisseurin und als was sie sich sonst n«>ch ausgibt, denken, wie man will. .Aber wie sie sich in Szene setzt «xler stützen läßt, fordert zu ganz, energischem Protest heraus. Nicht etwa, weil manchmal mit Mitteln gi'arbeitet wird, dk- wegen ihrer Untauglichkeit abstoßen müwien. sonrlem «veil es an- uri«lert. wenn man siebt, daß unreife Mädchen urtd Burschen aich um die Blumen aus den «ler Künstlerin überreichten (von wem bezahlten?) .Arrangements prügeln. Mit solchem Allotria die Theater füllen zu wolk-n. iat wahrlich keine Ruhmestat. Das ist künstlich inszenierter Enthusiasmus. Jene I.ieip7.igcr Affäre, in der mit einem Berliner Filmdarsteller „Pferdeausspannen“ gespielt wvirde, ist wenigstens insofern humoristisch, als das Leipziger Publikum, von dem das Berliner lernen sollte, den Spaß nicht mitmachte, sondern ertergisch dagegen protestierte Ohne Reklame braucht «ler Filmkünstler nicht auszukommen, aber sie muß sieh in Grenzen bewegen und nicht Dirnen aionen annehmen, für die «ler vernünftige und der anständige Mens«-h kein Verständnis aufzubringen vermag, und die den mit solcher Reklame liel.afteten Darsteller abseits von der Kunst gehen läßt. Auch hier sollte man die fksamtindustrie anfnifen und die paar Firmen, die sich verst«»hen können, mit ihren D.^rste|}em solchen Reklamerummel zu betreiben abschfitteln. Wer aber rkk-genheit zu schreiben hat, soll nicht ablassen, die Künstler, die sich so in die Oeff«-ntIichkoit stellen lassen, zu blamieren. Mannskrlptvandalen. ..Wie hast dti dir verändertDieser dem Fernstehenden fecht iinverstäntilichc Satz, cntfleuchte dem Gehege «ler Zähne »-ine« Filmautors nach «ler Uraufführung eines seiner Film«- Er l>edachte mit seiner A'erwun<lenmg das Manuskript, das sich, seittiem es s«-in Studierzimmer verlassen hat, so wandelte.• daß er es selbst kaum wie<lerprkanntc Jener Autor nahm die .Angelegenheit humoristisch auf. Das ist nicht recht von ihm, denn die Sache ist verteufelt t>mat und viel wichtiger, als es vielleicht im ersten .Augenblick erscheint Ein vom Autor fertiggeHtclItes Filmwerk ist ang« - iiummen. Kn ist angt-nunitiien so, u k- «m der Autor geschriciM-ii hat. KeiiH'iii Menschen in «k-r Welt steht das Recht zu. ohne Erlaubnis des Autors sein Werk zu än<k-m. Es gibt Firmen, die sich solch« .A«-n<l«-ruiiK v(*rtraKlich vorhehalteu. und es gibt .Autoren, dk- auf hoIcIm- 1 ertragsix-'tiiiimung ein- gehen. Das ist Unfug ' on .Seiten «U-r Kinnen sowohl, wk- von Seiten der Autoren. Ist cs ein/.ig und alk-in dk- Ifkt- «k-s Films, die die Annahme bestimmt hat, dann soll das aus drücklich in einem Vertrag festgi-legt werfk-n. und auf dem « ndgültigen Film darf nichts anck-res stehen, als daß «Ik- Iilee von dem l>etrpffen«len Autoren stammt. Ist aber ein vollkommen ausgearbeitetes Filmmaniiskript «-rworb«-n. dann muß es. von ganz geringen Veräiuk-niiigen ahg«‘seli«-n, auch so aus^führt wercien. oder ab«-r der .Autor st-lhst muß so lange Aen«k-rungpn machen, bis die Firma zufri«-«len ist .An<lerp in sein eigenes Werk hineinpfuschen zu I issen ist unstatthaft. Bei dem obenerwähnten .Autor wärt- «-im- V«-r ständigung umso leichter g«*w«-s«-n. als er ja seinen Wohnort an demw'lben Ort hat, wie die Fabrik, die «len Film ausführt«- Wo ist «ter „h.lm-.Autoren-Wrband'. daß er w-inen .Mit gli«ulem nach dieser Richtung hin s«n-iigi- W«'isungen gibt Es ist zw«eifell«»s, daß aus schlechten Filmmanii8kri|»l«-n d«irch Bearbeitung schon gute gi-woitlen 8«n«i. un«l «laß Filiiia«iton-n Ruhm einheimsten, der ihnen gar nicht gebührte. En«-rgis<-li Stellung genommen wt-rfieii muß ab«-r g«-gen di«- \'.-rball homung von Manuskripten, die zuerst von «len Fiim<-n als gut befunden werd«-n. g*-gf-n die Verballhonuing durch - ja, durch wen «>igentlich ? Ist es der Kcgi8s»-ur. «k-r wichtig«- Szenen einfach unt<-r «len Ti8«-h fallen läßt, ist «-sder Drama¬ turg der Firma, «yk-r ist es gar irg*-nd ein«- IVnkmliehkeit aus der licitung «ler Firma? Der .Autor braucht «Ik-se Frag«- nicht zu stellen. Er hat Anspnich «larauf. daß H«-in Werk so ausgeführt wrird. wie er es niederges«-hri<-l>en hat. Es steht niemanckrm, nur <U-r Kritik, das Recht zu, zu bc«;rt«-ih-n. ob ein Filminanuskript schlecht st oder gut. nachdem «'svon ein«»r Firma angenommen ist. Man st«-!!«- sich vor, der \’er- fasser eines Theaterstückes, das von einem Theater zur Auf führung angenommen ist. kommt zur Firstauffühning und fin<let Veränderungen vor. die er niemals gebilligt hätt«- Beim Theater kommt solche Ueb«-rheb«mg nicht vor. Dort vergißt man nie, daß das Theat<>r Kunst ist. Beim F'ilni zeigen viele Varantwort liehe, daß ihnen d«'r F'ilm n(X!h nicht einmal ein Kunsthandwerk ist. Er ist für sie F'abrikations- angelegenheit. und das Grundmaterial nämlich das Manu¬ skript, wrird genau so geschäftiieh verarlreitet. wie alk- anderen Zutaten zum Film. Ks gibt eben Menschen, für die nur ihre eigene Ansicht gilt und «li« deshalb Schädlinge für die gesamte Entwicklung «k-r F'ilmk.inst sind Ihnen muß endlich einmal das Handwerk g«-l<-gt wi-rtk-n Noch etwas: Dadurch, daß eine F’irma «-in Manuskript erwirbt, sind «lie Rechte «les Atitors an «lcma»ll»«-n nicht erloschen. Es geht nicht an, daß mit d«-r Verfilmung d«-s M«Miuskriptes solang«' gewartet «wird, wie «'s «k-r Firma 1 m-- liebt. .Auch da muß für «len .Autor eine Sich«-rh«-it gi-schaffi-n werden, denn gerade in «len letzten w««nigen Jahn-n hat «-s sich gezeigt, daß sich dei*Geschmack des iSiblikums schnclk-r ändert als sonst, daß die Technik schm-lkr«- F'ortsehritte macht als bisher «ind noch mehr Ding«-, die alh- dazu Is-i tragen, daß ein Filmmamiskript, das heute noch als n«*uartig gilt, in einem halben Jahre längst überholt ist. Wie weit die .Anmaßung in manchen Kreist-n geht, ist auch dadurch «'rkennbar, daß, ohne «len Autor zu frag«-n. dk- Firmen «k-n •Vamen des Films nach Belieben ilnd«-rn Wer w«'iU. wu¬ sch wer es ist, für einen Film, für «unen Roman od«'r für sonst «'ine künstlerische .Arb«-it «len rcehb-n Vanu-n zu finden, «ler wrird es nicht verstehen, daß die F'irmen auch niit dk-w-nt Gegenstand herumspringen Es ial schon v<jrg«'komineu,