Der Kinematograph (February 1920)

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Der Kinematograph Düsseldorf No Ml> diese Firma bedeutend vergrößert, ist aber jetzt schon daran, diese Erweiterungen und Vergrößerungen für die kommende Saison noch mehr auszubauen. Das Hauptgeschäft des Film Vertriebs Beek liegt in der ausländischen Produktion. so sind jetzt schon die großen Schlager „t’ircus Xelly", „Die mysteriöse Hand ", „Der König der Cowboys ", , i>ie gebrochene Münze" usw usw. erworben worden. Demnächst kommen einige sensationelle Monumental werke auf den Flau, von denen man gewiß noch sprechen wird. Herr Beck, der sert 15 Jahren in der Branche tätig ist. erfreut sich allgemeiner Beliebtheit und zählt zu den tüchtigsten und angesehensten Vertretern seines Faches. In kürzester Zeit schon wird er dem Verleih eine eigene Verkaufsabteilung angliedem, und wir sind sicher, daß er da ganz besonders gut reüssieren wird denn er wird als Kenner von Filmen sii her nur das Beste vom Bestell haben und bringen. Ein tüchtig geschultes Personal steht ihm zur Seit" und trägt so das Seinige bei, »lern Hause in bester Weise zu dienen. Zu den Verleihern müssen wir auch noch den Film Vertrieb „Kosmos“ (Hegele u. Comp.), zählen, da er jetzt seinem Geschäfte einen großzügig ausge stalteten Verleih angegliedert hat. Herr Regele, der sein Geschäft im Jahre 1!K>7 gegiündet hat, zählt wohl zu den ältesten Fachleuten in der Kinobranehe. Er zählt aber auch zu den beliebtesten und angenehmsten, denn man weiß, daß sein ganzes Geschäft ebenso auf tüchtige, rühmenswerte Sachkenntnis wie auf strengste Solidität und Reellität aufgebaut ist. Jeder Film, den er vertreibt oder verleiht, ist für sieh ein anerkannter, sicherer Schlager. nicht die (Quantität ist e«. j.uf die er sieht, sondern einzig und allein die Qualität. Man übersehe doch nicht, daß Herr Regele der Film brauche volle 2'J Jahre angehört, denn er hat sich da lietätigt, lange bevor er sein Geschäft gegründet lut, er kennt also die Brauche sehr genau, sozusagen n- und auswendig, kennt aus eigener Erfahrung die ge¬ samte internationale Filmwelt, und ist somit sehr wohl in der Lage, die Güte und Wirkung eines Films zu be¬ urteilen. Man kann sieh also auf ihr* verlasse i. und man tut auch gut. wenn man ihm blind vertraut. Bis¬ her hat noch jeder mit ihm die besten Erfahrungen gemacht. Zu München als Filmstadt zählt auch die bekannte Kopier Anstalt Arnold und Richter. Die Herren besorgen nicht nur Aufnahmen, sie halten auch eine vortrefflich eingerichtete Kopier-Anstalt, in der der von ihnen erfundene neue Kopier Apparat „Arri" tätig ist. Diese Maschine liefert täglich .'>0600 Meter ein wandfreier Kopien. Die Bilder sind feststehend, und Fehlbilder sind vollkommen ausgeschlossen. Das neue Gr-ifsjrateni dieser Maschine ist zum deutschen Reichs patent angemeldet. es ermöglicht eine sehr hohe Geschwindigkeit gegenüber allen anderen Kopier maschinell, und gewährleistet selbst be; höchster Ge sehw ndigkeit ein vollständig sicheres, fehlerloses Arbeiten. Dabei ist die Maschine sehr handlich gebaut, der Mechanismus ist sehr übersichtlich angeordnet, Motor und Licht sind leicht und bequem regulierbar. Die Maschine ist endlich mit einet Vorrichtung ver sehen, die ein Einschieben von Gelb-, Matt und Grün scheibe gestattet. Mit einem Worte: „Arri“ ist eine Ideal Kopierinascbine! Zur Vollständigkeit gehört nun auch der Kino, l eher das neu eröffnete Theater des Herrn Gabriel (..Rathaus-Lichtspiele“), haben wir liereits berichtet. Es bleibt somit nur noch übrig, zu betonen, daß »ich dieses neue Theater vortrefflich eingeführt hat. und vom besten und feinsten Publikum besucht wird. An w irklich großen, vornehmen und tonangebenden Theatern haben wir eigentlich nui folgende: ..Rathaus Lichtspiele . „Sen llingertor-I.ieht.s| :ele“. „Kammer Lichtspiele ". „Lichts« liauspi•llruis" und „Imperial Theater“. Maßgebend für Müneberer Kinos sind so mit eigentlich nur zwei Minner, die Herren t'arl Gabriel ui d Wilhelm Kraus, die zwei führenden Männer in der Kiuowelt. Z 1111 Schlüsse sei auch noch der Filwpresse in München gedacht. Die zwei Tag ‘«Zeitungen „Münch 11 er Neu -te Nachrichten“ und . Münchner Zeitung“, haben eigene Filmrubrikeii eingerichtet. leider müssen wir aber des öfteren fest*t dien, daß gerade die „Münch. Neueste Nachrichten“ mit der Filmreportage einen Herrn beauftragten, der sieb sehr oft in starken Gegensatz zur allgemeinen Meint tig setzt. Dieser Herr hat es mal so weit gebracht, da l man in Fachkreisen seine Ergüsse belächelt, aber leider zählt das Publikum nicht zu den Fachkreisen, und da können diese Ergüsse von l'ebel sein. Es ist dies sehr liedauerlich. um so mehr, als diese Art der Berichterstattung sehr wenig d;.zu beiträgt. Münchens Ansehen als Filmstadt zu hefien und zu festigen. Alles schließt sich harmonisch zusammen, die Be deutung Münchens als Filmstadt zu heben, zu festigen und zu erweitern. Wir halten ein gutes Recht, für die Zukunft da~ Beste zu erhoffen. Oscar Geller. Vom Film des fernen Ostens. Ein englisches Fachblatt berichtet, daß die japanische Zensur 1917 von i’tMM) Filmen etwa zwei Drittel beanstandete. Viel Material fiel der Sehen- zum Opfer, ganze Filme w urden verboten. Anstößiges, Gewagtes wird in Japan ausge merzt, was mit dein Gesetz, mit der Sitte im Widerspruch steht, wird nicht geduldet. Wer Japan kennt, weiß sofort, daß es sieh hei einer Siebung mit einem solchen Verhältnis nur um „Importen'" handeln kann, die ohne Rücksicht auf die Anschauungen de» Einfuhrlandes verschifft wurden Der Sittenkodex des Japaners billigt Gewohnheiten und Gebräuche, deren Anwendung selbst bei den aus den Fugen geratenen Morall «griffen unserer Revolutionszeit die l'nter- bringung in irgend eint r geschlossenen Staat«anstatt verbürgt, und verabscheut Handlungen, über deren Selbstverständlict« keit bei uns kein Zweifel herrscht. Ich möchte heute noch ein Konterfei meines Gesichtes haben, welches ich im Kostüm des Vaters Adam aufzog, als heim ersten Bad im Hofe eines Hiogoer Hotels nicht etwa ciu Hausjunge, sondern ein niedliches Hausmädchen in aller Seelenruhe das übliehe heißt Wasser über mich goß. Ich stand in einer Tonne und erwartete, daß sie sich nach dieser Handreichung entfernen würde Irrtum. Sie half gleichmütig weiter, bis meines