Der Kinematograph (June 1920)

Der Kinematograph — Düseeidorf No. 700 FDinkß für den Kino-Budihandel OM Nachahmung dieaer Einrichtung «wird strafrechtlich »erfolgt. Erfahrungen mindern Kinobuchhandel.) Wir halten un> der Mühe unterzogen, l'mfrage hei ••liier Anzahl von Sortiiiietitshuchhändlern zu halten, welchen Einfluß auf den Buchabsatz die Verfilmung ••ine« Romans hat. Aus den gewordenen Antworten resümieren wir folgende allgemein interessierende Erfahrungen Du- Buch ha nd hingen, die ihren Laden in der Nähe von Kinotheatern unterhalten, sind mit der Kinobe sucherfcttndschaft recht zufrieden Filme, deren Hand lung die Zuschauer mit großem luteresse folgten, haben auch dann eine Nachfrage nach etwaigen Bietern ge zeitigt, wenn solche nicht vorhanden waren Ver filmte Romane sind stets in einer größeren Anzahl ver kauft worden Oft wurde der Buchhändler auf einen '•»genannten Kilmroman erst durch die Nachfrage aus Kinolwsuchcrkleisen aufmerksam Wurden dann meh rere Exemplare des betreffenden Werkes allgeschafft, und im Sehaufenstet mit einer entsprechenden Berner kuag Tisgelegt. so war die bestellte Auflage gewöhn m h bis auf das letzte Buch vergriffen. Der Roman ..Herrin der Welt", dessen Verfilmung woh! kaum je maml unbesehen gelassen hat. wird noch jetzt verlangt. • •hwohl er nicht mehr auf den Spielptämm der um liegenden Theater angekündigt ist Der Inhalt des Buches hat sich beramgesprochen. der Roman wurde von Mund zu Mund empfohlen, daher ist die unterhält nismäßig hohe Auflage erklärlich, die das Bach in so kurzer Zeit erreichen konnte, l’nser Kinopublikuni ist in der Tat wenig hücherbewandert, ist aber anderer seits bemittelt genug, um Bücher bis zum Ladenpreise von 10 Mark ohne Bedenken kaufen zu können. Höhere Preise sind dem Absatz ziemlich abträglich. Theaterbesitzer, die bisher den Verkauf von Tages und Kinozeitschriften pflegten oder dem Verkauf durch ihr Personal keim* Schwierigkeiten in den Weg legten, •geben freimütig zu. daß der Absatz dieses Lesestoffes • ine recht bemerkenswerte Ziffer erreicht. Das Kino- publikum dürstet geradezu nach Aufklärungsliteratur iiber den Film und ergreift gern die gebotene Gelegen lieit, sich an Ort und Stelle mit den zur Auswahl ge¬ sellten Heften zu versorgen. Es gibt Kinobesucher, die ihren Bedarf an solchen Erscheinungen regelmäßig im Kino-Theater decken. Es ist keine Seltenheit, daß die Hefteverkäufer ersucht werden, bestimmte Hefte für den Reflektanten zuverlässig zu reservieren. Der regelmäßige Bücherverkauf ist bisher kaum irgendwo gepflegt worden. Der Theaterbesitzer hatte keine Gelegenheit, »ich über die Erscheinungen der FiUuroniane zu informieren. Die entsprechenden Bü • her wurden ihm nicht augeboten, und ehe er mit der ' « rlagsaiistalt. wenn er sie aueh ausfindig machte, in Verbindung kam. war der Buchfilin schon durch ein anderes Werk ersetzt. An Hand der neuen Einrichtung des „Kinematograph". die über Filmbucherseheinunge.i regelmäßig berichten will, und mit Hilfe einer Zentral •tuslieferungsstelle wjrd es keine Schwierigkeiten be reiten, dem Publikum aueh mit dem Auslegen von Kino büchern eii gegenzukommen Die me.sten 1er befrag ten Theaterbesitzer sind der Meinung, daß sich dei Bücherkiosk als beliebte Xebeneinrichtung des Licht spieltheaters halten, ur.d daß sein t m»atz ein loh nender sein wird. L. B Film-Bücher ui d Kinoromane. Der Film, seine Mit eI seine Ziele. Von ■ rban Gad. Mit 81 Bildern Neue Auflage Verlag Schuster und Löffler in Bei l n. Eine Art Kmodramaturgö- hat der bekannte Film legisseur l'rhait Gad mit diesem Werk geschaffen Das Wesen des Films, seine Mittel und sein«* Möglich keiten sind hier aufs gründlichste untersucht. Es wird an Beispielen demonstriert. was bisher geleitet wurde and zugleich geschickt darg-tan. was den Filmsehöpfun gen immer noeh fehlt. Die Anforderungen, die an Manuskript. Atelier. Photographie. Darstellung, ^ze nenführung und Aufbau gestellt werden müssen, sind mit gründlicher Ausführlichkeit behandelt Da» inter essante Werk sagt dem Fachmann viel Neues, es ist aber auch darnach angelegt, dein Publikum einen tief gründigen. leicht fasslichen Einblick in da> gesamte Wesen der Filmkunst zu geben. H i n t e r d e n F i 1 m k u 1 i s s e n. Von F. W Koeb uer. Buchfilmverlag Ernst H.. Berlin. Preis 6 Mark und Teuerungszuschlag. Der Autor von „Marie Evere" und Die Nonne und der Harlekin" hat hinter die Filmkulissen geguckt und schenkt uns das entzückende, lachend«- Büchlein Mit Witz und Geist, mit Lachen uud Ernst sehen wir eine neue Welt, die flimmernde Welt vor uns Das reich mit flotten, schmissigen Zeichnungen illustrierte Werk ist mit einem reizenden vierfarbigen Titelhlatt nach einem Entwurf von Lutz Ehrenberger geschmückt. Sein Erscheinen liereichert die Literatur um den Film durch ein Büchlein, das ohne Frage dem Kinopublikum höchst willkommen sein wird. Es ist. weil es einen ernst-lustigen Einblick hinter die Kulissen der Film weit gibt, für den Aushang im Bücherkiosk besonders empfehlenswert. Die gefällige Ausstattung ist geeignet, die Aufmerksamkeit der Bücherfreunde auf sich zu ziehen. Eine Serie ran gut ausgestatteten illustrierten Film Romanen sind vom Verlag Johannes Knoblauch in Berlin S 13 herausgebraueht Zurzeit sind Band 1 u. 2 erschienen, und zwar: Mascotte. Neubearbeitung de» Romans Die Ball haus-Anna" von Leo Leipziger. Mit vier Illustrationen nach Originalphoiographicn des gleichnamigen Films mit Grete Freund und Felix Busch in den Hauptrolle,, Ein flott geschriebenes, gut erzählendes Buch, eit R<