Der Kinematograph (October 1920)

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No 717 I>er KiDernatog'rsph DfiBseldorf Preisüussdireiben. K- handelt sieh mit die Krlaiij'in))' tun Filininaniiskripteii. liaiidelt sieh weiter lad den i’rei'iiiissehndheii. ilü- wir ineiiHm. tun Kntdeekiin^ iH'iier J-ilnisehriftstelk'r. l)aU iilH'rhaii|it l’n'isaiissehreilM-n zur Krlan^nng vitn Filin- inaniiskripten veranstaltet wenlen, i-^l <(ii IV-weis dafür, dali es erstens nieht vkd gute Filininaniiskripte gibt nntl zweitens, was sieh leieht tlarans folgurn liilit, dali sieh die inoiston Sihriflstelk»! nieht mit iler .\hfassiing von Film maniiskripten lH*sehäftigen. <!rnnd fiir die letzt«*»* 'i'atsaehe ist in der ti-ilweis«* ikh Ii mangelhaften Itezaldiing tür Film- maniiskripte zu erhlieken. I>ie Fahiikanteii (Kle.r ihn* ver- antwortlielwn Vertret«“r halten d«*n Filmautor für ein imt- weiidig«*s IVIm*! mul vrTstiehen gi*ra<l • an dit“ser wiehtigsten Stelle am meisten zu spaivn um! zu •Irüekun. Sk* wis.s(*n ni«*ht, wie sehr sie si< h und ihr rnteni« hmen damit sehiidigen. Da- .Manuskript ist und hk'iht das FundaiiM*nt. auf dem sieh tk'r Hrfolg eiiu*s Films aun>nut. Fin gutes .Manuskript kann -atlhst «lureh eimm wt*nig«T gtiteii Kegiss«>ur nieht ganz in tirund mul Hotlen venlorlM*!) werden, währeiul ein sehk*ehtes Manuskript kaum dureh ik*n la'sten Regisseur zu eiiM'in Krfolg g(*stem|M*lt wenlen kann. Was ist ein gut«*:* .Manuskript ? .l^•lM^s. das eiiwn starken seeliMlieii Konflikt hat. da,* vom ersten .\ugenhliek his zur k:tzU*n SzeiMi an Spannung nidit na< lilaüt. das Huh(‘|ninkte und .Aufia-itsehung weis«* vert«*ilt. «las «len richtigen Mo- ment<'>n auch ein humoristi.s«'h«*.' Iä<-ht aufzust«*ck«*n weiU, mul «las dem R«*giss<*ur (ä*l«*g«>nh«*it gibt, aiilk-r s«*hauspielc i*is« h alk*s aus «lern l)arst«*lk*r h«*rausholen zu köniu n. am h s«*ine R«*gi«trähigkeiten in «l«*r R«*u«*gung gröU«*r«*r .Massen mul in iler llerausarlu'it mig von S*iisatioi.«*ii zeig(*n zu köniioii. (ilauht man wirklich. daU durch V<*ranstaltung von l‘iei.saus.s<*hreilM*n .Manuskripte v«m solchen (.^ualität«>ii zu erlangtm sind. Kein«*sw«*gs. Kinzig und alk‘in winl «*s si< h lK*i solchen l*reisauss<*hit*ilH*n «lamm handeln kömu-u. Filmkleen zu ««rhalten. Das 1’reisau.s.sch'vilK‘n «las der Volkskraft hiind im \ en*in mit «1er ..l'ta" zu R«*ginn dies«>s dahres zur Erlangung ein«*8 liesomlcrs wertvolk-ii Filmmanuskript«*s erlasa(*n hatte, fönlerte dieses erwartet«^ .Manuskript nicht zutage. l>k* Prü¬ fung der «*ingegang(«nen .Manuskript«* hi.t zu «lem Resultat geführt, daU statt «ler vorgeseh«*iM*n Pieisvurteiliing an «Ik* Kinsenrhw der lavsten Filmmaniiskrijite fünf Tr«jstpr«*is«* verteilt worden siiul. Das läUt «l«K*h |{<*<lenken zu. Ein Filmmanuskript kurlu'lfertig zu sohn*ilK*n. ist eine .\n- gifbgenheit. «lie nicht i*infa<*h ist. Dazu g«<hört mehr als «*ine gute (irundi«le(*. Dazu ist notwendig, den g«<saniten .^pfiarat ni(*ht nur zu b'inien. sond<>rn ihn auch zu Im*- henxheii. Ein Dichter mag vom Himmel falk-n, ein Film- «licht«*r wird es nie. Erst nach und nai h ist in Fahrikanteiikreisen dk* Er¬ kenntnis aufgetaiu ht. dall «las Filmmanuskript in d«ir Tat eine ander«* Behandlung verdi«*nt, als ihm bisher zutel wurde Es ist ein Ding «U-r Unmöglichkeit, daU Friseure, Kik hinnen, Lehrlinge und höhen* Töc*hter Filmmanuskripte sehroiW*n Wer einmal Einblick in «lie Tätigkeit eines Dramaturgen, zu der «'s leider gehört, daß er alle Manuskripte, dk* i*in!aufen, auch lesen miiU genommen hat, der winl sich dazu lu'kennen müssen, dali ein Filmdramaturg einer der l»«*daiR*rnsworte8t«*n M«*ns< hen ist. Man .sollte es nicht für möglich halten, was alles als Filmideen und Filinmanuskripte aiisgegeU-n wird. Von taus«>nd Einsendungen ist kaum eine «ler Beachtung wert. Nämlich: V’om Besuch des Kinos albin k*rnt man nicht Filme .*< lm'il>en. l«*rnt man in Iieurteik*!!, was ein«* Filmkks* ist. |)i<*s«* Filmkhs* und li* verkenii«*n .s«*lbst gut« R«*giss«*un«. alK*r ist dk* Huiiptsin I.. Dann kommt, was aus dieser Filmkks* gemacht winl. \*>iu .Aut«ir gtunai'ht wird. Wk* dann iM«*hh(*r d«>r Regisseur mit «lem Manuskript umspringt, das ist ; i,i Kapit«*l für sich, i. il wohl auch das längste Kapit«*!. E- gehört alN*r ni«*ht n unserem TImma. Nun ist ein neu«*r <:<*dnnk(* aufg« konim<*u. nm Film s<*hriftstcller zu zü«*l:t«*n .Man will (*in«* .\rt .\kadc.. < grüielcii. in der namhaft« Filmautor«**i Vörträg«* üb«r .li W«*s«*n des Filmmanu.skript«*s. üls-r di«: T«*clinik les Film .s«*hn*ib«*ns und ähnlicims halten s<i||«*n. Hi>n*r solbn in ' etwa jem* Fris«*un*. K<M hiniM*n. Ii«*hrling«* und höhen* Töi lii' i sein, sondern anerkaiinfe Literaten. l)i«*ht«*r. «li<* min mi «len Film iiit«*n*ssi«*n*n und sk* für ihn er/.i«*h«*n *.vill. Ii>i (iedanke ist als s«i|ch«‘r löblich E* bli*ibt als-r fragli* ol> er j«*mals gvifban*n Niit/en b*.-ing<*n winl. Th«*or«*i irg«*n<l j«*mand *111 «las \'crfass«>ii «iiH:s Filmmanuskri|''<'- lM*izubringen. w«*nigst«Mis so lM*i.*.iibringcn. duM «s für ’i*- Industrie von Nutz«*n i.st. s(*heint <l«M*h gänzlich ausg«*s«-hl'>" S*lbst dk* erfolgn*i<*hst«*n FilniauMn*n w«*nk*ii zug«*li! daß ihn* «*rsten .Manuskripte s«*hk*chi wa**«*!!. und «laß - nurdadiin-h g«*l«*rnt hab«*n. daßdi«*sc nicht gut«>n Maniiski i*'* «las Dlück hatten, verfilmt zu w«*nl«*i.. W«*mi «s mö- wäre. Filmmanuskript«*, von lM*iühmtcn Dnlitciii vci zu verfiliiH'ii, auch wenn «Ik**«* Filmmanii'kripic *iiaiigci siiul, dann könnte man ülK*r «lk*s«>n Plan nsk n Wenn I \’erfa.sser sieht, alwr «*r muß es gn-ifluir im Mihlt* si*Ih*ii k"I’ was er sehku-ht gt*macht hat. «lanii, almr nur dann i-' 'i"' .Möglichkeit vorhaiulen, hier Erfolg«* zu er/.i«*l«*i*. I *■ nur an «lem. was man schbi-lit geina« ht hat. kann man ler* ** «*s lM*s.si*r zu machen. Für dk* liulustrie ist «w s«>lhstverstäiidli< h von ih zu wünsch«*ii, «laß sich immer m«*hr (bistesarla-iter mit d<*!; \’erfa.ssen von Film maniiskripten l»eschäftig«*n. Wenn uns * lM*rühmten S<*hriftstt*lk*r dem Film ihr liit«*n*'s«* ziiwcndri .sollen, dann muß aller als llauptlMslingung «<rfüllt wci'l'-'^ daß dio Fabrikanten anibn* Honoran* für Filmmaiiu-kMiitr aussotzt«*n als bisher. Nur s«) w.nl «*s mögli<'li s«*in. «lie ■' s<*hen l>i<*hter mehr für «las FilmiiiHiiiiskript zu inten**-! '■ iiiul dann winl «ler gute Ruf «les ileuts<*h«»n Filmmaiuiskripn - «las iM'kanntlich «las lutste «ler W«*lt ist, ium Ii melirwa* * - ’ Huofl Gorolv, looeniei Amtlicher Sachverständiger für Kino u. Projektion Köln, Afrippastrafie 19