Der Kinematograph (November 1920)

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No 721 Der Kinemetofrftidi — DQieeldorf. (lel&nder einer Brücke. Max Bauer iat es gelangen, das alles in einer Handlung zu vereinigen, die nicht einmal unlogisch ist, nur wird der Faden gewisaor-naOen in der Mitte geteilt und in eine Nebenhandlung aVgezweigt, die die Haupt¬ handlung ein paar Akt« ganz au«chaltot und am Schluß etwas mühsam zurückfindet. Ein großer Vorzug des neuen Piel-Filme ist, daß diesmal auch Photographie und Darsteilung durchweg klar und gut sind, was man bei den früheren mcht immer behaupten ionnU^ Ferner sind die in Italie'i spielenden Szenen wirk¬ lich an Ort und Stelle aufgenommen — ein Faktum, dessen er sich wohl als erster rühmen carf — und bringen eine erfrischende Ablösung von Woltersdorf etc.t« V'enedig mit Markusplatz und Dogonpalast (etwas unmotiviert, aber wunderschön), die I.sola piccola und die italienische Küste ziehen vorüber und schaffen einen Hintergrund von male¬ rischer Wirkung. Auch die Darstellung ist durchaus auf der Höhe. Neben Piel fällt besonders Margot Thisset als italienisches Mädchen aus dem Volk auf, ein kapriziöses, tempermnentvoUes Per¬ sönchen, das mit bl ißen Füßen eine katzenhaft«, wilde Grazie entwickelt. Friedrich Bergi^r gab einen guten Typ als Ban¬ ditenführer, Heddu Vernon, Carl Braun, Bella Polinf, Adolf Wenter und Fritz Schroter waren gute Vertreter ihrer Rollen. L. B. Kurbelreite lleuersdieinungen. Vorfübrungsbereite Filme. „Vally8 Verlobung". Lustspiel in zwei Akten von Walter Schmidthäßler- Regie: Rudi Bach; in der Hauptrolle: Vally Koch; Fabrikat: Althoff u. Co . Dem Mangel an wirklich amüsanten, auf zwei flotte Akte be.schränkten Lustspielen, hilft die neue Vally Koch Serie, die von Rudi Bach in Szene gesetzt wird, recht vorteilhaft ab. Ihr Erscheinen wird manche Verlegenheit bei der Piogrammzusammenstellung be¬ seitigen und die höchst willkommene Gelegenheit bieten, dem großen Mehrakter, dem Schlager des Abends, einen kurzen und kurzweiligen, die Lach¬ muskeln erregenden Film folgen zu lassen. Unter der Regie des erfahrenen Spielleiters formen sich die Situ¬ ationen zu sehr amüsanten Szenen, werden urdrollige Personen auf die Leinwand gebannt, die, mitunter hart das Groteske streifend, doch nicht al’oem grotesk wir- k'Ui. -«ondern im Rahmen des gegebenen Manuskriptes dem Zuschauer sehr erheiternde Momente schaffen. Der Humor kommt in den neuen Lustspielen zu seinem vollen Recht; Vally Koch bringt die nötige Quecksilbrig- keit auf, um als der Mittelpunkt zu gl&nzeu, um den sich die Komik der Handlung dreht. In diesem Film sehen wir die kleine, reizende Vally als Verkäuferin in einem Zigarrengeschäft. Gelegent¬ lich eines ihrer abendlichen Spaziergäage nach täg¬ lichem Geschäftsschluß folgt ihr mit zäher Beharr¬ lichkeit der Maler Harry Lund. In ihrer Verlegenheit flüchtet sic im Konzertgarten an den Tisch eines ein¬ sam auf seine Frau wartenden älteren Herren, den sie um ihren Schutz bittet. Herr Jeremias Storch erfüllt ihren Wunsch und erklärt dem Maler, der am gleichen Tische Platz nehmen will, daß er mit seiner Tochter allein zu sitzen wünsche. Harry erfährt vom Kellner die Adresse des Rentiers, der Rentier von Vally die Adre.sse ihres Zigarrcnladens. Am nächsten Tage er¬ scheint Harry mit einem Riesenstraufl in der Villa des Rentiers, wo er der allein anwesenden Gattin schwung¬ voll gesteht, daß er in ihre entzückende Tochter sterb¬ lich verliebt sei. Frau Agathe ist einer Ohnmacht nahe. Die weitere Erzählung Harrys bestärkt sie in dem G’^uben, daß ihr Gatte ein uneheliches Kind habe. dessen Existenz er ihr bis jetzt verschwieg. Erbittert eilt sie zu ihrem Rechtsanwalt -der ihr den Rat gibt, geduldig zu warten, bis ihr Mann sich ihr selbst an- vertraue. P’es scheinbare Versteckspiel gibt zu den drolligsten <.enen Anlaß, und wird durch sehr ge¬ schickt eir. flochtene Mißverständnisse zur Höhe der Situationskomik gebracht. Inzwischen hat auch Harry die Adresse von Vallys Zigarrengeschäft erfahren. Ein Zu.sammentreffen mit Herrn Jeremias führt zur Aus spräche und Klärung der verworrenen Situation, aus der Vally und Harry als Verlobte hervorgehen umi zu guter Letzt auch noch den arg erschütterten Haus frieden des Rentier-Ehepaares ins Gleichgewich* bringen. „Vallys Pech' . Lustspiel in zwei Akten vo?. Walter Schmidthäßlcr; Regie; Rudi Bach, Fabrikat Althoff u. Co. In diesem Film, der sich qualitativ gleichwertig dem .vorher beschriebenen anreiht uud dieselben Lustspiel Vorzüge für sich in Anspruch nehmen darf, finden wir Vally als begeisterte Anhängerin des Theaters. Für romantische Szenen hat sie einen besonderen Schwarm. Abenteuerliche Romane, in denen cs von Entführungen wimmelt, sind ihre spezielle Vorliebe Eben verfolgt sie mit glühender Erregung das Schick sal einer Banditeubraut, die mit ihrem Helden in eine ferne Wüste entfloh. Diese Geschichte läßt in Vally den Entschluß reifen, keine pgoaaiache Alltagsehe ein- zugehen und nur einen „wahren" Helden zu heiraten. Kurt Felden, ihr Verehrer, bemüht sich umsonst, die Gunst Vallys zu erringen. Vallys -eigensinniges Köpfchen schwärmt für den Studenten Fritz Schlüter, in dem sie das Ideal ihrer Träume zu finden glaubt. Dieser Ge¬ schmack Vallys ist ganz und gar nicht nach dem ihrer Eltern. Sie stehen auf seiten Kurts, in dem der Entschluß gereift war, Vally von ihrer Romantik zu heilen. Kurt hat Gelegenheit, eine EntführungsVer¬ abredung zwischen Vally und Fritz zu belauschen. Kurt folgt dem entflohenen Liebespärchen und steigt in dem selben Hotel ab, wo er sich dem Hoteldirektor als Privatdetektiv vorstellt. Er habe den Auftrag, den vermutlichen Doppelselbstmord des jungen Liebespaares zu verhindern. Fritz und Vally sitzen in großer Ver¬ legenheit im Hotelzimmer. Schließlich legt sich Vally auf das Bett und Fritz macht es sich auf dem Sofa