Der Kinematograph (October 1921)

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No. Der ^Kinematograph — Düsseldorf. MSncMn. gl. In ciin r \'i>i fiiliriing in lU ii 1. i> I. i r li I i i- I t- n luilt-ii wir Ciflfgriihi-it gi-lii.lit. tli'n von der i o-ogri>|>lii>i-li<-n < o-M'llsi-luift in Diutxeldorf »t« iirlwn**n Film ...loM-plr' kniin-nxiil tim-ii. «-in «Tlfwiic« IVachtwerk iliilifiiiiK-lwr l*rovviii«Mii£. Wm» uns dun MHiUmdt-r MrisU-r- wnrk birt*>t, ist nk-lit bkili fiiu- Keilu- gut gvstolltct. wirksunifr Hiklvr ist nicht nur der fürstlirlic Fump und die b<‘rrlii-!ie Frucht der Aiis- stattiiiig. ist nicht nur die enunne Wirkung de- ineisterluift urrun- gierten Massenszenen, «-s ist vor allem die tief e.-gri'ifei'.d«-, \ ahrluift beswingciulv Heseligung der Materie, ihre vollendet künstlerische Austiciiwing und der hohe sittliclie Ernst des ul soliit reifen Kunst¬ werkes. I>ie einfache liesclüchte .lusephs, wie wir sie au« dem alten Testament kennen, ist hier zu einem satten. utH'llendeii laÜM ii er¬ weckt, und es tritt uns dies mit «o ungeheurer M' icht entgegen, mit HO viel faszinii'reiuk-r F'einheit und so viel edler Gediegenheit. <laU in dein Sinne. flaU alles zum deutliehen .-Xusilruek kouuni. was an s«‘elisclieu Einpfindiingen. Impressionen und .Affekten dem Fiiblikuni un Spiel nur initgeteilt wenlen kann. Eine hervorragende Kolle ist den Sensationen zugewiesen. Sie sind integrierende Destandteile der Handlung: sie btälingen die Handlung und bringen diese in ■ luU. J>as ist s*‘hr zu la-achten! .Also nicht eine Sr-nsation. die sk-h aus der Handlung erklären läUt und in diese einfach liineiiigepreBt wird, sondern mi (legenteil: Uie Sensation als unwidi-rstehlk'h sich aiif- ilrätigendes Ereignis, aus dem tlann .lie Handlung sicli luituniol wemtig und logisch ergibt. l)alM-i häufen swh dies«- Sensationen ins l'n«*mieUliehe, verstärken sich. wachs«-n emjMir uiul bilden so die gewaltige, geradezu «-lementart Basis «h« (lanzeii. Kiiizeliu>s ist iinheimTieh grausig, un wahrst -n Sinne <les Wortes nervenatr «am ist und das Fublikiuu interessiert luid ft-sselt. Kreilk-li imiU man Kandolf luw-hrüiunen. dati «w als feinsiimiger. wohlerprobter Regisseur es vi>rtreffbch verstanden hat, dieses Buch in eine Seri ■ wohlgelungener Bikler uinzusetzen. l'nd man muU ihm nachriUinuMi. dali er ütierall die künstleris<?he Linii- zu liettinen «k-h Mühe gab uiul also »eine .Aufgal»- mit lM‘st«mi ih-sc-lunack erfüllte. Manche F2inz<<l- beit ist so diskret und vomelim, daU man sich dt-sseii aufrk-litig freut. IXzbei hat er doch alU- Filmtes-Iuiik aiis^niitzt, vers<-luuä)it aiicii nk'bt die Sensation, ist aber nirwnds vordriuglieli, nirgeials absichtlk-h. iE» g(‘ht ein solider, ernster Zug durch das te-u|X>ranien'voll gelialt«‘ne AVerk. ileasen l’hotographie (Ernst Krolm) wirklicli erstkiasHig ist. Ebenso rühmenswert ist die wohl abgerundete Darstellung, in deren Mitt ‘Ixiinkt di«' Damen Maria Zeleiika und Ki<i .liaide wie Rolf Rarstolf und .Allxa-t Steinrik-k stehen. Die Fibndarstellerin Lilly Lohrar ist vom ,,Bavaria "-F'ilm für mehrere Monate verpflichtet worden. Sie wird demnächst in einem ntnien W«Tke luirauskommen. Die „M ö w e - F i I m (.!. m. b. >1.“, die mit dem entzückenden, liobenswürdigen Lustspiel ..Mariechens Heimkelir“ sich so vortrefflk-h eingpführt liat, liat nun ein ntnies Lustspiel „AVie die .Alten sungen' heratisgebracht. .Auch diesia AA'erkclieu staiiuut aus der Ftäler von Olivette Tliomas. die natürlich wit-der die weiblk-h«' Hauptrolle spielt und uns durch ihre schäkernde Grazie, ijiien pikanten l'ebennut und durch ihre «pM-llfrische, perleiKle Drolerie entzückt. Ludwig Seel¬ hat als K«iigisseur für bildhaft«- .Aufoalunen g«-surgt. die einf<M;h und vergleichlich schön sind, ln Gunt. AA'-ildau liat Ohvette Thomas einen kongenialen Gegenspieler. Kürzlich ist «-in neues Filnmntemehraeu auf der Basis eiii«u- G. m. b. H. Iiegründet wurden. „H i s t o r i e*‘, dk-s ist dei Naint-n dea UntemehinenH; es ist unschwer, daraus allein schon zu erkeiua-n, dalS es sich vumc-hmlirh um historische Filme liandelt, wobei natürlk-h ■afärderst die Bayeriache G«wehi-'-hte in Frage kommt. So wird «la.« ente AA'erk, ein zweiteilig^ Drama tu je 5 Akten, die Historie «k-s „bclimkäl von Kocliel“ brinwn, und zwar nach dt>m von Dr. Runge für den Film bearbeiteten Werke des Frof. Karl Kuchtner. F’ür dieeen F'ilm ist ein Kapital von 2 klillkmeii Mark vorgesehen. Zum OeschUtsfüluvT der Gc»«<lls<-liRft ist Herr Schebera bestellt. Nun ist der vu0e, munumi-utole Fninkfilm der .,B a v a r ■ a", der von Manfred Noa insaenierte ,JJer heilige Haß“ zur Vorfühnmg ■dcommen. Wir liaben lange auf diesen Tag gew«u-t«-t, imd iinsere Erwartuugen wtu-en iKM-hgespannt, denn wir wuBten. daB es sich da um ein Wes-k liandelt, das nugeheure Kustf-u verumacht liat imd das in aymeu Ausmofieu und in seinen Aufwendungen derart iid, wrie !& Mf mch en noch nicht hetgestcAh woitlea Ist: Ob» vT»-, vick- Geld, das «Ec Herstelhing «iieses I^Ims verstdihiflgpn hat. ^ uiiwheure Arbeit, die N'oa zu bewältigen hatte, die Alüheu der D^steTler und die Leistungen der technischen wie künstlerischen Mitarbeiter waren nicht umsonst! AA'aa vor unseren Augen aich ab- Polhe, kami füglich als ein bedeutsamer Fartachritt in der Kine- matograi^e angesehen werden. Freilich muB dieser Füm von ganz aoderen A oraussetzungen aus beurteilt werden, als man sonnt den Dr^en entgegenbrachte. So vor ull««n die eine, wichtige Fest- steUuug: „Der heilige HaB" ist ein 8pi«-lfilm in des Wortes wahrat«-r X^tuug; ein dpielfilm. ganz und gar auf die Darstellung gestellt, ^ außerordentlich wichtige .Aul^be zu erfüllen hat. Wort und Inachrift (imter „Wort • sei hk-r das gräßliche, lautlose Lippen bewegen gedaoiit!) auf das allernotwi-ndigste MsB zu beschränken. . 1 . «1er Iiarallel mit tler eigentlichen Film- und Kinuzweck luäBigkeit auch n<M-h un«i<-re Ziele reüi kiüist leris« her oder !iterari«« iH-r Abeichten verfolgt und ««unit .Ausnütziiiig«iiiögl.<-lik«-iten su«-lit uml s<-hafft, dk- auf ganz anderem Gebiete Ik-gt-ii. vi.riiehmlieh auf d«-iii soziologisch«^ Etiiik. l'ngemein dankeiiswi-rt i-ä es. daß die „Bavaria alle nur erdenklk-hen Mitt«-1 aufgewendet liat. den Film gerad«z . mit fürstlicher Fracht auszustatten. Fhuzelne Szi-neii imtl Bild- i suchen v«-rgel>ens ihresgleichen! Fasetti« Entwiirfe und Otto \’ülk«-i- Biiut«-ii, von IVter K<K-helslM-rg meisti-rlk-h aiisgefiilirt, »üid waiir- l’riu-htleistungen und gereichen «U-r Bavaria zur hohen Elirc. Di- von Walter Weseuer in «len eigenen lU-triclieii iim-h Fas«-tti iiu Kirscliuer hergestellten Kostüme sümI in ihrer F'ilinwirkuug gai - liervurrageitd. Ebenso viel Lob Karl t:otts«-lialks tüchtiger, fein-i Fhotograpliie. Eine überras«-hendt-, mit vk-l B«-ifali aufgenoimnei.- Neuerung trat uns ji den von der „Möve” Fihn G. m. b. H. uni- i Ludwig S«-els küiistleriseher D-itiiug verfertigten Titeln iiutl l-. «cliriften entgegen. Das süid Kiinstwt-rke für sieh. «-iitzüekentl> wundervolle Illustrationen, feüie, stilisiert«- und mit «-rh-senstem G«-schmark ausgefiUirtt- .Arlieiten. «lie iiubetlingt in r<-ichst«-m Mali-' dazu lieitragen, dem Film ein gewis.s««» .Air «h-s \'<>rn<-lunen im«l t- dit-geiien wie eindrucksvoll S«-liön«-ii zu geben. l'«-lierflüssig ist • - wohl, erst zu lietoneii. daU die .AuBeiiauiiiahmeii mit ganz iM-sunder- r Sorgfalt durehgeführt wurden; sie schließen skh an die herrlirlieii. einzig schönen Atelu-ruiifnahmeii würdig an. Ein AVort nur ikh-Ii über die Darstellung. Wir liaben bereits Ixdont, daß sie vollstäiitlii.' auf der Höhe Uirer .Aufgab«- stand, und so s«-ii-n iielK-n der la-r-'i'- genamiteu, trefflirhen Hanna Lierke n«H-h bt'sondt-rs herv-orgt-hol- die schöne, liebe Tzwetta Tzatschewa, «lie wirklicli «-ntzückend au- sieht, wie .laidt Mylung. Walther Wolff, .AdoT Hille, laidwig Wi-u«-' und AA'illiam Allen. Die ..Bayerische F i I tu - G e s e • I s c h a f t ui. b. II. (Fett & AVif'sel) liat uns zur A'orfülimng d<w im vorigen Jahre v->i> I)r. Oberländer berg««8tellt«-ii Films „Die Frau v»>n Morgen“ - le geladen. Das von Hans Brennert verfaßt«- Bueli möchte niodi-ru- s«>zinle Frobleme berühr«-n, führt dies aber ein bißchen «>ber{läohlH-li an». Auch wird mit Zufälligkeiten imd L'nwahrsclieinlk-hkeiten g>'' arlieitet. Ein geechickter, kundiger Regisseur, der aus eigenem sclmll'- hätte vielleicht ein )Mar starke und wirksmue Momente herausgebel'- aber Dr. Otierländer ist an der Oberfläche des oberfläcblich-n Biiclie» haften geblieben. Leider läßt auch die FhotograpUe nis:h vi«-k- Wünscht- luierfüllt. und die DHrstellung ist konventionell. — Die Union Film C .> in u a g n ie in. b. H. dreht zurz»-i« den Film .«Die Maske «W Leopardeug«jsellscliaftRegie: Franz Säita. Hät^uUääteiUar: Gartaüswnä Krwrt jUsikeri. Ernst S<-liruMte Jaanf BaqgK. 4fcix WaydMr« «eU ifmagg». m — Ein neues .A t e I i e r u r o j e k t in .AI ü n c h «• »- .«Filma“ Baver. Filmwerk A.-G. Ix-absichtigt im Zentrum der Stä*n ein grtilks« Kunstlicht-Atelier zu errichten, in A'erbüidung hiernin soll ein moderne« Gescliäftahaus errichtet werden, welches di«- Biir-- räume sowie die Räume für den A'erleih. de» sich bedeuten«! »u- breitend<Mi Unternehmens, ferner «lie Räume der n«nigegniiul<'’^* Tochtergesellschaft der ..tlefa" G. m. b. H. enthalten wird. Atelier wird nach amerikanischen Plänen aufgebaut. Die reuie Atelf* fläche für .Aiifbäuten wird 12 m in tler Höhe. 30 m in der ca. 20 m in der Breite betragen. Da die Verhältnisse „ *^2 ! sogar Dreiteilung «les Ateliers gestatten, so ist es möglich. ™ ,, .J, gleicher Zeit zwei bis «Irei Fabrikanten ihre .A«ifnnhmeii herstell«