Der Kinematograph (January 1922)

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No 77» Der Kinematograph DÖsaeldorf duktiou auf den Kleinfilm die notwendige Einstellung und Spannung genommen wird. Entweder so, daß die Filmproduktionsgesellsc-haften Ijcsondere seil ■ständige Abteilungen für das gauze Gebiet des Kleinfilms ein ächten - oder daß Unternehmen entstehen, die sich nur mit der Herstellung und Verwertung des Klein films befassen. Diese sind dann gezwungen, schon von Beginn der Filmherstellung an, die erforderlichen Dis Positionen bezgl. Entwurf. Darstelle.'. Aufnahme Ob jekte. Regisseur. Operateur usw. zu treffen. Die ge «amten Kräfte müssen besonders für den Kleinfilm ge schult sein, sie müssen ihr ganzes Interesse ungeteilt dem Kleinfilm zuweuden. Vor allen Dingen ist not wendig, daß nach einem festliegenden Plan vorgegangen wird, der nur bei sehr wichtigen Gelegenheiten Ab weichuntren gestattet. Solange Qualität und Quantität des Kleinfilms von dem finanziellen Ergebnis des Spiel films abhängig sind, kann er nicht das werden, was besonder.«- die Zukunft von ihm verlangen wird: ein vollständig in sich dastehendes Ganzes, ein Qualitäts film in jeder Hinsicht. Bei der Herstellung des Klein films soll der Grundsatz leitend sein: mit einfachsten Mitteln das Beste zu schaffen Vielleicht lernt der Spiel film so von dem Kleinfilm. Das alles ist gewiß leichter gesagt, als getan - aber mau soll darum nicht weise lächelnd den Kopf schütteln: an einer Ratio nalisicrung auch der Filmindustrie werden wir nicht vorbei kommen, und das Prinzip der Sparsamkeit nicht auf Kosten der Kunst und Echtheit wird all seitig beachtet werden müssen. Die Kleinfilme werden nach den oben angegebenen Gruppen vielleicht zusammengeraßt - eine weitere G’iederung innerhalb der Gruppen wird praktisch sein. Eine Zentrale ist zu schaffen, die nur den Kleinfilm auf nimmt, die diesen Film von den einzelnen Herstellern ei wirbt — soweit sie nicht im eigenen Betrieb herge stellt werden. Die vorführungsfertigen Filme werden übersichtlich katalogisiert, auch unter Berücksichtigung des innem Gehalts, und dann beginnt die Verwertung. Für die einzelnen Landesteile werden Verleih- und Verkaufsstellen eingerichtet. Diese Filialen dürfen nicht zu weit auseinanderliegen: wenigstens in jeder Provinzmetropole müßte eine solche Stelle errichtet werden. Ein mustergültig hergerichteter Vorführung« raum soll den Verbrauchern die Möglichkeit bieten, im Augenblick wählen und bestimmen zu können. Wer Hooo Caroly, Ingenieur Amtlicher Sachverständiger für Kino und Projektion ÜraBtf” Köln, Agrfppastr. 19 — Ständiges großes Lager in — Itin - fiBwralri am) ZaBehOr Maschinen, Lampen, Transfor¬ matoren, Widerstände, Kohlen. sind die Abnehmer de.' Kleinfilms? Außer Theater besitzem die Schulen, Vereine. Gewerkschaften, Ge nossenschalten, Fabriken usw. Wer soll also prak tischerweise mit dem Vertrieb der Kleinfilme heauf tragt werden? Besonders Interessierte, die den ange gebeuen Einrichtungen. Vereinen, Gewerkschaften usw. nahestehen, die mit den inneren und äußeren Verhält Hissen vertraut sind. Soweit erforderlich, soll zu jedem Kleinfilm der entsprechende Vortrag oder in Anl >haing an Untertitel ein Entwurf vorhanden sein. Wertvoll wäre es jedenfalls auch, wenn zu dem nur unterhal lenden Kleinfilm die Begleitmusik wenigstens ange geben werden könnte. Ueber den Bezirk, der von der Provinzialfiliale aus versorgt werden soll, muß der Filialleiter rechtzeitig disponieren können, damit ein ungestörter Filmverkehr sich entwickeln kann, und die Filme immer nur die kürzesten Wege zum VVeiterver sand vor sich haben. Es ist selbstredend, daß gerade hierauf die allergrößte Sorgfalt zu legen ist; und nach einiger praktischen Erfahrung wird dieses Ziel erreicht werden. Bei allem Idealismus hängt dot:h letzten Endes alles von dem realen Boden ab. auf dem nur der Idea lismus leben kann, denn: ..Wo du nicht bist . . . .“ usw Gewiß ja, alles schön gesagt! Aber es sollen doch nur Anregungen sein, die aus der praktischen Arbeit hervorgehen und den Zweck verfolgen, zu einer ge sunden Weiterentwickelung unserer deutschen Film industrie beizutragen und feste Absatzgebiete dem Lehrfilm und überhaupt dem Kleinfilm zu sichern Berliner filmneuheilen. Uraufführungen. 11. bis 1 Referat unseres ständigen Korrespondenten Berlin, den 15. Januar 1922. „Lord Bluff." Die Geschichte eines Aben¬ teurers in 6 Akten. Nach einem Roman von Thomas Moly. Regie: B. Balogh. Fabrikat: Saturnfilm. (Unitas Filmkonzern.) (Terra-Theater im Motivhaus.) Dieser, den Namen der Darsteller und des Re gisseurs nach ungarische Film will anscheinend nicht ernst genommen sein. Er entwickelt sich als eine Art Detektivfilmgroteske und ist als solche annehmbar, stellenweise sogar recht amüsant. Es sind gute Ansätze vorhanden, die aber noch besser ausgebaut werden konnten _ * >. Januar Ludwig Brauner, Charlottenburg I Die Hauptrolle in dem Film spielt ein Glotzauge, das man zunächst für ein etwas absonderliches Monokel zu halten geneigt ist, und das den Vorzug besitzt, herausnehmbar zu sein. Der edle Lord, der das Diebes handwerk nur zu seinem Vergnügen betreibt, kann dieses Glotzauge also nach Belieben verschwinden lassen, wenn es gilt, seine Verfolger irre zu führen. Meist macht er sich aber den Spaß, gerade mit dieser auffälligen Entstellung seines Gesichts die löbliche Polizei irre zu führen. Ein unmöglicher Detektiv be müht sich vergebens, dem unverfrorenen Lord, der mit Hilfe eines Aeffchens am hellichten Tage einen Millionendiehstahl in einer Bank begeht, auf die Spur