Der Kinematograph (January 1922)

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auch der Brand der steppe, der die Reiter au' wildem Ritt verfolgt. „Leber den hohen Bergen." •*> Akte. Nach einem Roman von Björnstjerne Björnsou. R*gie: .lohn W. Brunius. Photographie: Hugo Ktllund «lud Arthur Thoreil. Fabrikat: Skandiafilm der Sve isk Film industrie. (Verleih: Decla-Bioscop.) (U.-T. Kollendorf platz.) Was an den schwedischen Filmen immer wiedei entzückt, ist. nei>en der selten klaren Photographie, die Bodenständigkeit, die gerade in den Verfilmungen nei¬ discher Literatur mit so plastischer Wirkung in die Erscheinung tritt. Man folgt interessiert der Schilde rung von Land und Leuten, wie sie z. B. dieser Film mit besonderer Deutlichkeit vor Augen führt, und ver¬ gißt darüber fast die Handlung, die sich in einfachen, geraden Linien bewegt, eine schlichte Liebesgeschichte zwischen Nachharskindern, die Björnsons „Synnöve auf Solbakken“ entnommen ist. Bedächtig, wie uer ganze Charakter des Nordländers, entrollt sich die Handlung, ohne dramatische Höhepunkte und doch niemals er müdend. Aus der Kinderfreundschaft entwickelt sich eine .Jugendliebe, die eine Zeitling gefährdet scheint durch den heftigen Charakter Thorbjörns; ein Erlebnis, das Tho;bjöm längere Zeit ans Krankenlager fesselt und Synnöves treue, vertrauende Liebe führen indes zur Läuterung und glücklichen Vereinigung. Wundervoll ist wieder die landschaftliche Szenerie des nordischen Gebirges, das auch im sommerlichen Schmu, k von eigenem Reiz ist. Die klare Berglurt, die der Photographin liesonders günstig ist, eröffnet präch tige Fernsichten, der Sonnenglanz webt einen Heiligen schein um das Blondhaar der Mädchen, u td die Morgen dämmer ing steigt mit leichten Nebelschleiern über die Berge herauf: Stimmungsbilder, wie sie nur untf*r be¬ sonders günstigen atmosphärischen Verhältnissen mög¬ lich r<ind. Klar und fest sind auch die Charaktere der handelnden Personen, unter denen nur der Knecht Asiak mit seiner bösartigen Natur deplaciert und auch in der Darstellung übertrieben wirkt. Sonst sieht man keine falsche Geste, die Darstellung ist erfreulich schlicht und frei von Theaterei, wie stets bei den Schweden. Karin Molander als Synnöve ist ein echtes Kind des Sonnenhügels (Solbakken). sonnig sie selbst in ihrer ganzen Erscheinung uni in ihrem Wesen. Lars i Hanson als Thorbjörn ein wenig herb, aber frei und • natürlich. Zw-ei entzückende Kinder zeigen in einem Vorspiel das Zustandekommen der Bekannischaft ■ zwischen den Kindern der Nachbarhöfe. Der Kircli gang, das Sommerfest in der .Johannisnacht mit den . charakteristischen Volkstänzen und die Bauernhoch zeit vermitteln neben manchen anderen Einzelheiten interessante ethnographische Bekanntschaften. In einem neuen dreiaktigen B.-B.-Lustspiel: „Professor Rehbein und sein Schüler", hat neben Leo Peuckert als pedantischer, vergeßliche! Geographieprofessot die reizende Ilse Marwcnga einen Bombenerfolg in einer Hosenrolle. Sie spielt mit ver blüffender Echtheit den Lausbuben von Bruder einer »hübschen jungen Dame, in die besagter Professor ver ' lieFit ist. Nach etlichen tollen Streichen, die der freche ’ Bengel den verliebten Leutchen spielt, macht er schließ lieh alles wieder gut. indem er die beiden an seiner -Stelle im Karzer einschließt und somit endlich Gelegen heit zu der erlösenden Aussprache gibt. Leo Peuckert ist von unwiderstehlicher Komik und Ilse Marwenga .eilt allerliebster Lausbub, dem man nicht böse sein kann. Des großen Erfolges wegen sah sich das Marmor jhaus veranlaßt, den siebenaktigen Zelnik-Mara Film Tanja, die Frau an der Kette", nach Mo tiven des Romans ..Kreuzweg der Leidenschaft“, von Kopp-Film werke München, lfechauer Straße 13. 20294 * Entwickeln und Kopieren von elngesandten Negativen. Elena Xagrodskaja, mit Lya Maru in der Hauptrolle, noch eine Woche auf dem Spielplan zu belassen. In den Decla-Liehtspielen. Unter den landen, ge langte : „Koennyved. der große Unbekannte“, ein Abenteuer in 5 Akten, mit Xenia Desni und Bernhard Götzke, zur Uraufführung. Die Schauburg brachte zwei Filme zur Uraufführung: „Lotte L o r e“. ein sechsaktiges Filmschauspiel nach dem Roman von W. Heimburg. Regie Dr. Franz Eckstein. Photographie: Franz Stein. Fabrikat: Na tional-Film-A.-G. und „Treulose Frauen“, ein fünfaktiges Drama mit Ludwig Hartau in der Hauptrolle. Fabrikat- Bayerische Film-G. m. b. H.. Fett 6: Wiesel. Im Passage-Theater gelangten zur Uraufführung: ..Renn bahn Schieber.“ Ein sensationeller Sportfilm in 5 Akten mit Lu Svnd und Uwe .Jens Kraft in den Hauptrollen, und „Der gelbe Schatten", eine spannende Ge schichte in 4 Akten mit Sari Almassy in der Hauptrolle ..Kinderder Finsternis.“ II.Teil: „Kämp Ten de Welten.“ 5 Akte von Max Jungk und Julius Urgiß. bearbeitet von E. A. Dupont. Regie: E. A Dupont. Dekorationen: Paul Leni. Photographie: Heimar Lerski und Carl Freund. Fabrikat: Gloria Film der Ufa. (Ufa-Palast am Zoo.) Der starke Eindruck, den man bereits von dem ersten Teil dieses großangelegten Filmwerkes erhielt, vertieft sich noch nach der Kenntnisnahme des zuzeiten Teiles. Fortsetzungen pflegen gewöhnlich schwächer zu sein. Hieb tritt im Gegenteil der Fall ein. daß der zweite Teil eine Steigerung bringt, die die Gesamt Wirkung wesentlich erhöht. Man kann getrost sagen, daß dieser Film einer der besten, wenn nicht der beste Spielfilm ist. den man seit langem sah. Max Jungk und Julius Urgiß. die beiden Film- dio«kuren. verstehen es. eine Handlung geschmackvoll und doch spannend aufzubauen und das Schicksal ihrer Helden überzeugend zu gestalten. Die bereits im ersten Teil angedcuteten Gegensätze zwischen der Welt der Armut und der des Reichtums vertiefen sich im zweiten Teil zu Abgründen und lösen hochdramatische Wir¬ kungen aus. Enrico Fiori. der sich bei der Landung in Neapel der Verhaftung durch einen Sprung über Bord entzog, läßt sieh für die Bergwerke von Nebraska anwerben, die zufällig seiner schönen Beschützerin, Miß Tfli—l Gray, gehören. Eine durch Schlagwetter hervorgerufene Katastrophe führt Lilian wieder mit Enrico zusammen, der sich zum Anführer der auf ständischen Arbeper machte Sie bietet ihm die Frei¬ heit an. wenn er ihr folgt. Da er sieh weigert, gibt sie ihm wütend seine Entlassung. Nun folgen Tage de« Elends für den Arbeitslosen. Der Zufall spielt ihm die Papiere eine« steckbrieflich verfolgten Bauern fängers in die Hände, die er benutzen will, um ein neues Leben anzufangen. Sie führen aber zu seiner Ver haftung und wieder ist es Lilian. der er seine Befreiung verdankt. Sie läßt ihn nun weiter durch ihren Sekretär beobachten. Tn einer Opiumhöhle des Chinesenvirtels führt der Zufall Enrico mit Maria Geone zusammen