Der Kinematograph (January 1922)

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No 77» Der Kinematograph Düsseldorf Der Gesellschaftsvertrag ist am 23. April 1921 abgeschlossen. Ge¬ genstand de« Unternehmens int: Die Hei-stellt ng und der Vertrieb von chemischen und technischen Erzeugnissen. Zur Erreichung dieses Zwecks ist die Gesellschaft befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, sieh an solchen Unternehmungen zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm¬ kapital lieträgt 100 OOO Mk. Geschäftsführer ist Generaldirektor Hugo Oeldermmui in Iterlin. Zu Gesamt Prokuristen sind 1>-. Richard Bloclimann und Dr. Karl Seyfferth in Nüssäu bei Büchen und Fritz Reutor in Berlin derart liest eilt, daß sie die Gesellschaft mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen zeichnen können. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erf dgt die Vertretung durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen oder durch zwei Prokuristen gemeinschaftlich. Der Geschäftsführer Dr Gelderraaun ist allein vertretungsberechtigt Protokoll dsr auBerordrntl chrn QenerMvsrtaTtmlung d>* Rnemlzch-Wezt- fi.1 schon Filn dubs von M tteoch, dm 11. Ja-mor 1922. Der Vorsitzende. Herr Türk, eröffnet um 5.40 Uhr die Ritzung und begriitlt die 42 anwesenden Mitglieder. Betrifft FilmbalL Herr Türk kommt auf die Annoncen zurück, welche vor einigen Tagen in den Düsseldorfer Zeitungen standen, duB am 16. er. ein Presse- und Filmhall stattfinden soll. Er verliest den Text dieser Nachricht und bemerkt hierzu, daß wir unseren Filmball wegen der kritischen Lage der Branche vorläufig Zurückgestellt haben. Herr Türk beantragt, entschieden Stellung zu nehmen gegen diese Wr breitung, daß die Filmindustrie zu dem am 16. statt findenden Ball im Zusammenhang steht und dies evtl, in den 'Tageszeitungen zu veröffentlichen. Herr X e u m a n n sagt, daß ihm Herr Amlierg dies schon vor einigen Wochen mitgeteilt habe, und zwar hat Herr Amlierg diese Neuigkeit \-on Herrn Genandt. Herr X e u m a n n bittet durch eine Anwesenheitsliste, welche bereits im Umlaufe war, festzustellen, wer von den Anwesenden Mit¬ glied ist. Herr Schelle ns spricht zum Filmball. Er wäre der Sache auf den Grund gegangen und hat liei Hucke festgestellt, daß Herr Genandt Bescheid weiß und auch Besprectiungen mit Hacke hatte Herr Schellens hat auch beim „Kinomatograph“ Nachfrage gehalten, und hat es sich heransgestcllt. daß Herr Perlmann, der schon seit Wochen krank ist, mit dieser Angelegenheit nichts zu tun hot. Herr Hermanns, M.-Gladbach, sagt, daß H.irr Leibholz ihm mitgeteilt hat. daß ein Teil des Films „Madagaskar“ am 16. er. wälirend des Balles vorgeführt wird. Herr E c k I schlägt ein« Anfrage beim Verein „Deutsche Presse vor und will mittodeii. daß die berufenen Körperschaften hiervon nichts wissen. Frömke: Der Verein hat sich mit Genandt in Verbindung Müller, Köln: Hier scheint ein Abkommen zwischen Ufa und Genandt zu bestehen. Kirsohbaum: Die Presse macht jedes Jahr einen Bull in Verbindung mit irgend einer anderen Rache. Voriges Jahr z. B. mit dem Malkasten. Meißner schließt sich dem Vorredner an und sagt, die Presse würde gar kein Inserat dagegen aufnehmen. Turk ist nicht derselben Meinung, er will dagegen Front machen. Nicht gegen die Person des Herrn Genandt. sondern will ein Inserat aufgeben und erklären, daß wegen der Krisis der Branche eine Festlichkeit nicht stattfindet. Bei der lievoretehenden Generalversammlung des Verleiher verbände*. Berlin, findet daher auch in diesem Jahre keine Fest¬ lichkeit statt. Müller, Köln, ist gegen ein Inserat, weil man sich mit der Presse nicht Überwerfen sofi, sondern er schlägt vor. eine Kom¬ mission hinzuschicksn. H e I 1 w i g rat, nichts gegen den Verein „Deutsche Presse“ au unternehmen. Meißner lieantragt, eine geharnischte Erklärung an den Verein „Deutsche Presse" abzusenden. Derselben Meinung sind: Hammen, Unkelbach. Müller, Köln. Molch will einen Antrag formulieren. Xeußer: Wir machen zu großes Aufsehen von der Sache, die garnicht so gemeint ist. Die Presse will eine Annäherung mit uns T n r k stellt sich nicht zufrieden. Es wäre eine Nichtachtung der Branche und müßte der Film froh sein, in einem Atemzuge mit dor Presse genannt zu werden. Sonst hat die Presse nie etwas für die Branche übrig, und wenn wirklich einmal eine Kritik in dor Zeitung steht, dann ist sie fast nie dem Film entsprechend. S u k I i k o w e r ist für einen geharnischten Protest. Wir sollen nur das Mittel zum Zweck sein. Man will nur auf unseren Namen Reklame machen, um sich den Ruhm einziisteckeu. Müller, Köln: Wir woLen uns nicht mit d Presse Überwerfen, sondern gütlich verhandeln. N « u ß e r ist ebenfalls doiiir. Die Presse ist für uns (als Theater tiesitzer) von Nutzen. Wir erreichen nichts. Malt h: 100 Mk. Eintrittsgeld ist sehr hoch. Die Behörden ziehen ihre Schlüsse daraus. Wir wollen keine Angst halten wr dem General-Anzeiger. Neu mann stellt einen Kompromißantrag. Er rät «inen anderen Weg und schlägt vor, einen sachlichen Brief an sämtliche Düsseldorfer Zeitungen zu richten, da die Filmbranche nach $ 11 des Pressegesetzes um Berichtigung bittet, daß die Veranstaltung nur vom Düsseldorfer Presse-Verband gemacht ist und die Filmindustrie in keinem Zusammenhang damit steht. Neußer ist dagegen. Hellwig bittet einen vernünftigen Weg ZU gehen, also Vorschlag Xetimanu oder Müller, Köln in Er Wägung zu ziehen. Türk ist für eine Abstimmung, ob Briet und Inserat morgen aufgegeben werden sollen. Hierüber entspinnt sich eine Diskussion und wird ein Antrag für Aufgabe von Brief und Inserat mit 27 gegen 16 Stimmen angenommen. Falls ein Inserat nicht angenommen wird, so wird ein Brief in derselben Abfassung aefgegeben. Es entspinnt sich hierüber nochmals eine Diskussion und wird auch die Frag» aufgeworfen, wer das Inserat unterschreiben soll. N e u m a n n macht diesbezügliche Vorschläge. Betrifft W i r t s c h a f t s f r a g e. Der Club geht rapide bergab. Dee Koch will streiken Wie ist der Küche zu helfen ? Bitte Vorschläge ze machen. S c h e 1 1 e n s gibt eine Uebereicht über die augenblickliche Lage Der Club lütt zu wenig Besuch. Die Monatsbeiträge müssen erhöht werden. Es entspinnt sich eine etwa entstundige Deliatte zwischen. Sehet lens, Match. Neu mann. Türk. Müller. Cöln. Meißner. Rakli kower und Lichtenstein. Soll znän fremde Leute zum Mittagstiscli zulassen. oder mehrere außerordentliche Mitglieder atifnehmcn ? Soll die warme Küche, überhaupt die ganze Bewirtschaftung ganz eingestellt und das Personal verringert werden, od. soll es nur Kaffee u. Kuchen geben? Man kommt zu keinem Entschluß und w ird daher die Angelegen heit der Wirt Schaft skoinrnissioti überlassen, die mit weitgehendsten Vollmachten alles selbst bestens regeln soll. Türk teilt dann weiter mit. daß er infolge der wenigen l nter Stützung und anderweitiger Ueberlastung seinen Vorstand niederlegt dasselbe bezieht sich auf den Schriftführer Rüdiger. Beide Herren Inhalten interimistisch bis zur nächsten General Versammlung und neuen Voretandewahl ihre .Venter bei. Betrifft M i e t s v e r t r a g. I Diese Angelegenheit soll bei der nächsten Versammlung zur Sprache kommen. Xeumann wünscht, daß der Vorgnügungaaussehuß bald eine rege Tätigkeit entfaltet und weitgehendst Vollmacht erhält. Ballotagc darf nur von der lftdlotage-Kommission vorgenomitten werden. . Die Unterschriften auf den Freikarten für Kabaretts dürfen nicht von außerordentlichen Mitgliedern vollzogen werden. Die Gastkarten sind regelmäßig awsztistellei. für alle eingeführten Gäste. Schluß der Sitzung 8.30 Uhr. Nach der Sitzung kommen die meisten der Herren doch zu dem Entschluß, nicht ein Inserat oder Brief in die Düsseldorfer Zeitungen zu setzen. Zentral-Verband dtr Filmverleiher Deutschlands E. V. Die 6. ordentliche Generalversammlung findet Mittwoch, den 25. und Donneretag, den 26. Januar, 1922 pünktlich 10 V* Uhr vor¬ mittags. in Berlin im großen Saal des Restaurant „Friedrichshof I. Stock (Eingang Torweg), Friedrichstraße 41, statt. Tagesordnung: Erster Tag: 1. Jahresbericht, a) Allgemeine Lage, b) Kassen bericht. 2. Der neue Bestellschein. 3. Anträge auf Statutenände rungen. 4. Vorstandswahl. Zweiter Tag: 5. a) Bericht und Stellungsnahme zu den Ver¬ handlungen, betreffs des 30%igen Tetierungsauf Schlages, b) Die neuen Leihpreise. 6. Anträge aus den Zweiggruppen. 7. Einfuhrkontingent 1922. 8. Verschiedenes. Der Vorstand: Wilhelm Graf, I. Vors.