Der Kinematograph (January 1922)

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Der Kinematograph Düsseldorf •Nö. 7tm Um 80 Prozent v«>rrinjtem sich die Betriebskosten durch unsere Hohn - fiörz-Universfll-SDiEOßlltiniöe Verlangen Sie Auskunft in unseren Verkaufssi eilen Rheinische Film-Gesellschaft Abteilung Kinobedarf «<>;;s Köln, Glockengasse Nr. 16 II Düsseldorf, Graf-Adolf Str. 29 Fernruf A »420/21 II F. ruruf 2'U! Deulig- Film -Gesellschaft b m n. Berlin, Breslau, Danzig, Leipzig. Frankfurt a. M.. München. der Städte, sich staatlichen Wünschen auf einem de biete zu fügen, das ihrer Entscheidung unterliegt, näm- lieh des Geldgebens. Oft aber war auch selbst bei den Städten der beste Wille vorhanden, leider gepaart mit einer erstaunlichen Unkenntnis im Organisieren und Finanzieren von Lehrfilmvorführungen. Erst die Muster- Vorführungen der Kulturabteilung der Ufa haben in allen größeren Städten Deutschlands dem Haenisch Erlaß Rahmen und Inhalt gegeben. Es ist bedauerlich, daß der frühere Minister Haenisch auch gleichzeitig seinen parteipolitischen Freund Dr. Helphand-Parvus mit der Gründung der „Volksfilm-Gesellschaft“ in die staatliche Lehrfilm karre einspannen wollte und ihm den Regierungsbezirk Cassel als Versuchsobjekt auslieferte, so daß die zuerst gut gemeinten Absichten des sozialdemokratischen Ministers in Industriekreisen eine nicht unmerkhehe Trübung erfuhren. Immerhin hat aber sein Erlaß den großen Vorteil, daß er von allen zuständigen Schul¬ behörden Berichte über den Stand des Filmunterrichts in den einzelnen preußischen Schulbezirken einfordert, so daß jetzt endlich ein Ueberblick für die Industrie ge geben ist. wie weit man der Lehrfilmbewegung sei.ens der Schulbehörden überhaupt Interesse entgegen bringt. Es wäre dankenswert, wenn das Zentralinstitut für Er Ziehung und Unterricht vom preußischen Kultus ministerium zur Sichtung und Zusammenstellung der verschiedenen Berichte zum Zwecke einer zusammen hängenden Veröffentlichung beauftragt weiden würde Diese Veröffentlichung würde eine wertvolle Absatz Statistik für die Lehrfilmindustrie darstellen und gleich zeitig der Lehrfilmfabrikation Wegweiser für ihre Weiterentwicklung — rein kaufmännisch gedacht aufstellen. Eine umfassende Regelung des Lichtbild wesens sucht Preußen ferner durch die in allen Regierungs bezirken eingerichteten staatlichen Bildstellen zu erreichen, die dem Unterricht und der Jugendpflege dienen. Für diese Stellen sind erhebliche Mittel aus geworfen, ein großer Teil von ihnen ist bereits ein gerichtet. Bayern ist als nächster Staat den preußischen An regungen gefolgt. Der Anrang wurde damit gemacht, daß der bayrische Landtag im Staatshaushaltsausschuß den Betrag von 50000 Mark zur Förderung des Licht bildwesens für Jugend- und Volksbildung genehmigte Um das staatliche Interesse am Lehrfilm über diese geldliche Unterstützung hinaus auszubaueu. i-t in diesen Tagen in München eine de n bayerischen Staats ministerium für Unterricht und Kultus unterstellte amt liehe bayerische Bildstelle eingerichtet worden, die -i -h ungefähr dieselben Aufgaben gestellt hat. die auch dem Aufgabenplan der Bildstelle de^ Zentralinstituts für Er¬ ziehung und Unterricht in Berlin zugrunde liege.!. Mit der Gründung dieser bayerischen Bildstelle ist wenigstens der alte Streit aus der Welt geschafft wor den, der darin bestand, daß Süddeutschland die Arbeiten der Berlinei Bildstelle nicht voll anerkennen wollte, um so mehr, als auch der Berliner Filmprüfstelle eine Münchener Filmprüfstelle gegenübergestellt worden war. Oh di?se Zersplitterung für die methodische Aus wertung des Lehrfilms von Nutzen sein wird. I»leibt abzuwarten. immerhin wäre es zu wünschen, «laß beide Bildstellen ihre Aufgaben in engster Zusammenarhbeit zu lösen trachteten. Was die übrigen deutschen Staaten anbetrirft, so hinken sie in langsamstem Schritt nach. Württem berg, das vorbildliche Leistungen auf dem Gebiete des stehenden Lichtbildes aufzuweisen hat. interessiert sicli für die in Stutggart gegründete U. T. lvino-Ge meinde (Schwäbische Urania); Baden hat durch sein Ministerium des Kultus und Unterrichts einen Erlaß vom 17. Mai 1921 veröffentlicht, in dem es die Leiter und Lehrer der unterstellten Sei ulen ersucht, die n<- Strebungen der „Badischen Lichtspiele für Schule und Volksbildung G. in. b. H.‘‘ weitgehendst zu unter stützen; in Sachsen hat das Kultusministerium bisher dem Lehrfilm gegenüber größte Zurückhaltung be wiesen, so daß die vom Sächsischen Lehrerverein ge gründete ..Vorführung«- und Beratungsstelle für Pro jektion" immer noch wie ein Veilchen im verborgenen blüht, um gewiß bald der Hellerauer Aktiengcsell zu weichen; im Staat Lippe sind für 25000 Schüler des Landes 50000 Mark für unentgeltliche Lehrfilm Vorführungen in den Staatshaushalt eingesetzt worden, in Braunschweig hat sich der Staat an der in ge nossenschaftliclier Form aufgezogenen Kulturfilmbühne beteiligt, in Mcckle nliurg-Schwerin hat der Staat leider zu schlechte Erfahrungen mit der Grün düng einer Spielfilm-Firma gemacht, um schon wieder Mut zu finden, sich der Lehrfilmbewegung anzunehmen Für alle Staaten wird aber vorläufig noch die Arbeit Preußens auf dem Gebiete des Lehrfilmwesens Vorbild lieh sein müssen.