Der Kinematograph (January 1922)

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De« Kim-matograpb Düsseldorf No 780 hl die fluulflttunu beim film die ftaupftadie, oder ist es das Spiel ? Zu dieser immer akißvn Frage, die wir au eine Itcihe von prominenten Regisseuren richteten, hatten die Herren Basch. Mack. May. Piel und Zelnik die Liebenswürdigkeit. ihte Ansicht kundzugeben, die da» Problem in interessanter Weise von beiden Seiten be leuchtet. Herr Felix Basch schreibt: ..Ist die /uscluieidearbeit bei einem Anzug du Hauptsache oder ist es der Stoff?“ Ich glaube, dall ui diesem Vergleich schon eine Antwort liegt. \\ es aber nicht verstehen sollte, dem diene zur Auf kläruug. Was beim Film das spiel ist. das ist für den Anzug der Stoff. So, wie der Stoff das Gepräge, die Farbe und den Charakter des Anzuges gibt und dar iii»er hinaus der Zuschnitt erst die gewünschte Lägen art verleiht, so ist das Spiel der Schauspieler da> Gruudbediugcnde und Notwendigste; aber ebenso wichtig ist der Uahrnen, in den das Spiel der Künstler lurch die Ausstattung gestellt wild. Ist der Stoff eines Anzuges bockig und häßlich in der Farbe, so nützt der beste Zuschneider nichts — er ka in mit -einer besten Arbeit das nicht mehr verbessern. An dererseits nützen der beste Stoff, das schönste Seiden fntter nichts, wenn der Stoff „verschnitten“ wurde und «lei Anzug nun nicht |>aüt. Also weder die Ausstattung“ noch da» „Spiel" ist die Hauptsache, -ondern die Hauptsache ist: — die Einstellung dieser beiden Hauptfaktoren aufeinander. « Felix Basch Herr Paul Leni schreibt: Wichtiger ist keines von beiden! Wichtig sind ie beide. Beide sind sic nur Bestandteile des Ganzen: Des Films, des Bildes! I)a» Manuskript ist da- Rezept: Man nehme so und so viel Teile Ausstattung. <• und so viel Teile Spiel. Beleuchtung. Handlung und was sonst noch alles dazu gehört. Nicht zu ver gesseu: Die Rosinen. Das mische mau. und wenn die Köche gut sind, wird das Gericht schmackhaf sein Ich kann mir einen Fälrn denken, der fast nui oi einem schwarzen Vorhang spielt, und ich kann mir einen Film denken, bei dem Raume von uner uörter Pracht oder zwingender Düsterheit die Wir kung ergeben. — Sind alle Zutaten gut und die Mischung richtig, so ist der F'ilrn gut. Einmal yiel oni einen, wenig vom anderen, einmal ganz wenig 'om einen und viel vom anderen. Je nuehdem! Es kommt ganz auf den Film au. auf «las Rezept. Mal -o — mal so. Also: Nicht das eine ist wichtiger als •ias andere, sondern die Mischung macht's. — Und gut iiüssen die Zutaten sein: Das Spiel und die Aus -tattung! Paul Leni. Herr Max Mack schreibt: Jeder Regisseur von heute räumt der künst ■ ••rischen Ausstattung seines Films einen wesent liehen Platz ein. Ich selbst habe vor Jahren mit als erster Architekten von Namen beschäftigt und inerkenne ihre Bedeutung. Die gute Dekoration ist ••benso notwendig wie eine gute Photographie, die neute ebenfalls nach künstlerischen Grundsätzen zu andhaben ist. — Alle diese beiden sind wichtige 1 iktoren — — aber immer nur als Hintergrund für das Spiel. Auf das Spiel muß das Haupt gewicht gelegt werden Die Darstellung iru Film i»t eine Kuu&i, die ebenso zart ist wie nie Musik Dazu berufen, die einfachsten, die täglichen und die seltenen Aeußerungen der Menschheit geschmack voll und ergreifend darzustelleu. ein bewegtes Ge müt in einem gefühlvollen Ausdruck zu zeigen, gibt dem Spiel im Film mit den größten Teil der Yerant wortung für sein Gelingen Max Mack Herr Joe May schreibt: Die Aufgabe des Filmregisseurs bestehi dann. Ausstattung und Spici der handelnden Personen so eng zu verknüpfen, daß der Zuschauer durch die Ausstattung nicht vom Spiel abgeleukt wird. Die Kinematographie ist ja in erster Linie eine IMldkuust. die auf das Auge des Beschauer.-, ihre Wirkung übeu soll. Das Publikum wird s ch aber schließlich von einem Film, der nur auf das Auge und nicht auch auf die Herzen wirken will, abgestoßen fühlen. Da» Schicksal der handelnden Personen ist es. das da Publikum in erster Linie interessiert. Selbstver stündlich müssen die handelnden Personen auch in die zu ihnen gehörende Umgebung gestellt werden und nur wenn der Regisseur und sein künstlerischei Beirat sieh gegenseitig ergänzen, wird ein künst lerischns Ganzes erreicht werden. Darum kann man nicht sagen. Ausstattung oder Spiel ist die Haupt sache beim Film, sondern Ausstattung und Spiel, wenn beide harmonisch zusammenstimmen. Und da> ($faitfar*3(nafitdma< Objeftie, bue t>ie mit ben fjod>trerti$ffcn Aufnahme- Cbjeffipen cniclfen 23ilbcffcfte mit ebenfo PoUcnf)ctcr^einJ>citunübedrcff(irficrC?>^drfc und ^riUang tniebergibf. ♦ ©ru(ffd)riffrn foffenloe. <§mi( 33ufd? Ratftenott»