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No. 781 Der Kinematograph Düsseldorf. Hugo Coroly, Ingenieur Amtlicher Sachverständiger für Kino und Projektion - r B p 6?S* h - : Köln, Agrippastr. 19 L'lTSm'- — Ständiges groBes Lager in — Kino-Apoaraini and Zutiehör Maschinen, Lampen, Transfor¬ matoren, Widerstände, Kohlen. 39043 a „Das Haus ohne Tür und Fenster." 6Akte. Nach dem Ullstein-Roman von Thea von Harhou. Be arbeitet von Johannes Brandt und Friedrich Feher. Re gie: Friedrich Feher. Fabrikat: Vicor-Film. Der Film, der angeblich in Paris bereits mit groüetn Erfolg aufgeführt sein soll, stieß bei der Berliner Ur aufführuug auf Widerspruch. Das mag an der Manu Skript-Bearbeitung liegen, mehr aber wohl noch an der : Regie, die dem seelischen Inhalt des Stoffes nicht ge¬ recht wurde. Denn die Fabel ist an sich nicht un¬ interessant. Ein begeisterter Naturschwärmer und Bergsteiger unternimmt kurz vor seiner Hochzeit eine Hochgebirgstour in Begleitung scinei Braut. Dabei stürzt das Mädchen, das nicht ganz schwindelfrei ist. ab und bricht beide Beine. Mitleid und Liebe hindern ihn. das Verlöbnis aufzuheben und auf seinen Wunsch findet sobald als möglich die Hochzeit statt. Aber die Ehe au der Seite der an den Rollstuhl gefesselten Frau. i die sich krampfhaft an ihn klammert und mißtrauisch alle seine Schritte beobachtet, wird zum Martyrium für den an Luft und Freiheit Gewöhnten. Durch einen ; halbverrückten Baumeister hat er ein Haus errichten • lassen, das keine Türen und Fenster besitzt, wenigstens nicht im üblichen Sinne. Die Wände lassen sich |treppenartig niederlegen und die Zimmer sind durch I große Schiebetüren voneinander getrennt, so daß der Rollstuhl der Kranken unbehindert sich im ganzen Hause bewegen kann. Eine Ablenkung von seinem ‘häuslichen Elend findet er in der Gesellschaft der Tochter des Baumeisters, einem eigenartigen, schönen Mädchen, mit dem ihn bald eine tiefe Liebe verbindet. Durch einen Versuch des verzweifelten Mannes, seine Frau durch Ueberdosierung eines giftigen Medikamentes zu beseitigen, kommt ihr endlich die Qual zum Bewußt¬ sein, die sie dem Catten bereitet. Sie gibt ihn frei. Er darf die Enge des Hauses verlassen, in der freien Luft der Berge neuen Lebensmut schöpfen. Als er zu rückkehrt, findet er eine Sterbende, die ihm selbst den Weg zu der Geliebten, der Tochter des Baumeisters weist. Wie schon aus der Inhaltsangabe hervorgeht, ist der rein auf seelische Konflikte gestellte Stoff, der im Buch von starker Wirkung sein kann, für den Film wenig geeignet. Was den Regisseur gereizt haben mag, dürfte mehr die Verwirklichung des architek ionischen Problems gewesen sein. Aber auch hier ver Sagten die Ausdrucksmittel. Die Konstruktion des Pauses ohne Fenster ist ebenso unklar, wie die Hand¬ lung, die viel Unmotiviertes und Nebensächliches auf weist. Gänzlich ablehnen muß man die Idee, einen Tanz (..Der Tod von Byzanz”) durch bildhafte Wieder gäbe des Tanzeedankens. wenn man so sagen darf, in 3 iner ganzen Reihe von Szenen einer Brandkatastrophe. To veranschaulichen. Im Gegensatz dazu wirkten die Aufuahnieu aus dem verschneiteu Hochgebirge er frischend in ihrer Natürlichkeit und Schönheit. Die Darstellung, um die sich in der Hauptsache ungarische Schauspieler bemühten, machte manches gut. wenn sie auch nicht immer einwandfrei war. „G elbstern." Erlebnisse einer Konf ek t ioneuse m sechs Akten, von Jane Bess. Regie: Wolfgang Neff. Fabrikat: Inia-Film. Verleih: Caesar-Film. Berlin. (Schauburg am Potsdamer Platz). Der harmlose, teils sentimental, teils humoristisch gefärbte Film fand freundliche Aufnahme und leb haften Beifall. Er erinnert stark an den in der Vor¬ kriegszeit in Berlin mit großem Erfolg aufgeführteu Film „Die Firma heiratet”, der gleich der heutigen Neu auf läge durch die Vertrautheit des Publikums mit dem Milieu eine starke Wirkung zu erzielen vermochte. Im Vordergrund der Handlung stehen zwei große Konfektionsfirmen: Marad und Poulanyon. Harry Marad macht durch seinen Reisenden und vor allem durch seinen unvergleichlichen Gelbstern glänzende Ge¬ schäfte. Charles Poulanyon steht durch die Verschwelt dungssucht seiner Frau vor dem Ruin. Auf den Rat Marads läßt er sich von seiner Frau scheiden und reist auf ein paar Tage in e u Bad. Dort lernt er den zur Belohnung für seine Tüchtigkeit auf einem Erholungs¬ urlaub weilenden Gelbstern Marads kennen. Beide ver¬ lieben sich, ohne etwas Näheres von ihren Verhältnissen zu wissen. Poulanyon rettet den niedlichen Gelbstern noch aus den Händen eines Talmi-Kavaliers, der ihn berauben will. Wieder daheim angelangt, hört Lilly Soleil. der Gelbstem, wie Poulanyoi. seinem Kon kurrenten die eigenen Nöte klagt. Lilly beschließt, ihm zu helfen. Sie täuscht auch einem Kunden ein reiches I,ager vor, so daß sich Poulanyon über Wassel halten kann. Nach einem dramatischen Zwischenfall mit der inzwischen geschiedenen Frau Poulanyons finden sich beide, nachdem ein Zuschneider, der sich gleichfalls in den Gelbstem verliebt hat, den Ver¬ mittler spielt. Ueberragende Leistungen bot vor allem Uschi Elliot, die sowohl .als Gelbstern wie als grande dame ent¬ zückend aussah. Auch Robert Scholz als Charles Poulanyon gefiel durch sein natürliches Spiel und das elegante Auftreten. Fritz Bruno verstand es, die dank¬ bare Rolle des Reisenden mit gutem Humor zu beleben. Rudolf Hilberg als Harry Marad, Margarete Schaup als Frau Braun und Walter Liedtke als verliebter Zu¬ schneider verdienen als Darsteller noch besonders ge nannt zu werden. Die Regie wußte das I/eben und Treiben in den großen Konfektionshäusern und auch im Spielsaal richtig zu erfassen und lebenswahr zu ge¬ stalten. Das vorangegangene kleine Lustspiel „Wie die Alten sungen . . mit der Hüte-lüstemen Mama und ihrem niedlichen kleinen Mädelchen, dem spar¬ samen und schließlich doch hineingelegten Vater ge fiel ebenfalls recht gut. „Die Frau mit den Goldaugen." Ein Film spiel in vier Akten von Ludwig Vayda. Fabrikat: Corona-Film. Budapest. Verleih: Universum-Film A.-G. (U.-T. am Nollendorfplatz.) Eine bunte Folge sich überstürzender Ereignisse löst im ersten Akt. die Erwartung eines allerlei Sen¬ sationen bietenden Films aus, die dann allerdings im weiteren Verlauf der Handlung zu einer Enttäuschung führt. Ein Arzt, Dr. Bela Marton, findet im mensch¬ lichen Hirn das Zentrum des Gedächtnisses und ge langt auf Grund von Versuchet;, an Tieren zu dem Er gebnis, daß es möglich sei. beim operierten Menschen jede Vergangenheits-Erinnerung auszulöschen. Die Frau mit den Goldaugen ist Alix Bentheim, die Gattin eine«