Der Kinematograph (April 1922)

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Der Kmematograph — Düsseldorf Ne. 76V Annemarie fahren also zu Besuch, und im täglichen Beisammensein mit dem Onkel geschieht das Seltsame, daß sich Annemaries Zuneigung ganz allmählich von dem leichtlebigen, ein bißchen großsprecherischen, selbst bewußten und gerissen erbschleichenden Moritz dem Onkel zuwendet, den sie mehr und mehr schätzen lernt. Dieser kämpft selbst einen harten Kampf gegen seine Liebe zu dem reizenden Mädchen. Moritz da cegen kümmert sich wenig um seine Braut und fhrtet mit anderen Mädchen aus der Nachbarschaft. So kommt der Tag der Abreise heran, vom Onkel wie von Anne marie gleichermaßen gefürchtet. Beide kämpfen tapfer tfegen ihre Gefühle. Als aber Moritz noch im letzten Moment durch Verkauf wertloser Aktien den Onkel zu betrügen sucht, ist es mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei. Sie schleudert Moritz ihre Verachtung ins Ge sicht und flüchtet in die Arme Onkel Theodors, der sie nun nicht mehr fortläßt. — Die anspruchslose Liebesgeschichte ist ohne falsche Sentimentalität in szeniert und bestrickt, wie alle schwedischen Filme, durch wundervolle Landschaftsbilder und einfache, ungekünstelte Darstellung. Renee Bjärling ist eine bildhübsche, anmutige Annemarie. Raguar Widestedt. der blonde schwedische Student, wie er im Buche ®teht. Eine gute Charakterstudie bietet Iwan Hedquist, der auch für die harmonische Inszenierung verantwort ■ich ist. als Onkel Theodor. Sehr fein und liebenswert *®ichnet .Janny Tschernichin Larsson die alte Berg ^tin, Onkel Theodors Mutter. Vorauf ging ..Chaplin als Auswanderer“, neue zweiaktige Chaplin Groteske, die zu den besseren ihrer Art zählt und in sehr lustigen Szenen i m Kampf mit der Seekrankheit und in Zah- bUigsnöten als Gast im Restaurant zeigt Er bringt hier viele neue Nuancen unter Verzicht auf die üblichen Albernheiten und Dauerprügeleien. „Das Diadem der Zarin.“ Ein Kriminalfall in 5 Akten von Paul O'Montis. bearbeitet von R Loewenbein. Regie: Rieh. Loewenbein. Photographip Conrad Wienecke. Bauten: S. Wroblewski. Fabrikat Deulig-Film G. m. b. H., Berlin (Tauentzien Palast.) Der in diesem Film aufgerollte Kriminalfall ent wickelt sich zunächst in den üblichen Grenzen, nimmt aber plötzlich eine ganz überraschende Wendung, die zur Spannung beiträgt, in ihrer Lösung aber reichlich unwahrscheinlich anmutet. Immerhin ist der drama tische Aufbau ganz geschickt konstruiert, was ja beim Detektivfilm schließlich die Hauptsache ist. Ein kostbares Diadem der russischen Zarin wirb einem Amsterdamer Juwelier durch Vermittlung des Fürsten Borissow zur Reparatur übergeben. Während einer Reise des Juweliers mich Paris, wohin er am nächsten Tage telegraphisch l>erufen wird, versteht es seine junge, vergnügungssüchtige Frau, seinen Sekretär zu überreden, ihr das Diadem aus dem Tresor zu holen, damit sie es auf einem Maskenball tragen kann. Der verliebte Sekretär begleitet sie und bringt sie nach dem Ball in ihre Wohnung zurück, um das Diadem wieder einzuschließen. Als der Bankier am Tage dar auf voller Unruhe zurückkehrt, da sich das Telegramm als gefälscht erwies, entdeckt er beim Oeffnen des Tresors die Leiche eines darin eingeschlossenen Mannes Das Diadem ist geraubt. In dem Toten erkennt der Staatsanwalt Dr. Garden den „blinden Kaspar“, einen gesuchten Verbrecher. In der Maske des .blinden Kaspar“ macht er sich nun an dessen Geliebte ..die Wespe“ heran und es gelingt ihm so. den Fall aufzu klären. Der „blinde Kaspar“ war von einer dritten,