Der Kinematograph (April 1922)

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13er Kiaem«totrr&ph — Düsseldorf No 7 MO Krupp-Ernemann-Slohlprojeklor ff IMPERATOR WmWmmmmmMmmMmmmmMmMMm der beliebte Th eater-Ap parat stet« in mehreren Exemplaren vorrätig Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H. Abteilung: ,,Kinobedarf“ Köln, - Düsseldorf, Deulig - Film - Gesellschaft m. b. H. rerlin, Bivslnu, Di nzig, Leipzig, Frankfurt i M.. München. laß uäinlicb «liest- Sitzung nur einberufen worden sei. um für die Zwecke der G-eschmackszensur Propaganda zu machen. Zu längeren oder kürzeren Ausführungen nahmen dann noch das Wort die Herren Dr. Dienstag, Eugei: Zabel, der Zulassung der Beisitzer zu Uraufführungen 'erlangte, Hubert Moest, der Regisseur des Films „Da> I'rauenhaus zu Brescia". Professor Dessoir, der in feinsinniger Weise Definitionen über Geschmack und t Werturteil gab. Chefredakteur Bäcker in ausgezeich ueten Darlegungen. Dr. Sachs, Frau Geheimrat Reiz. I die sich gegen Geschmackszensur aussprach, weil wir ja Paragraph 1 des Reichslichtspielgesetzes haben Herr Baum und Herr Professor Brunner. Herr Professor Brunner sprizte wieder Galle gegen die Berliner Kultur und den Berliner Geist. Er spielte ihn aus gegen das ethische Empfinden der Süddeut sf, hcn. Herr Berger rief ihm zu: ..Warum sind Sie noch hier?" (da« beste, was Herr Berger während der s itzung gesagt hat). Herr Professor Brunner blieb aber auf diese Frage die Antwort schuldig. Er wies. ' ine maßlose Uebertreibung, darauf hin, daß eine stark' Mißstimmung im Publikum gegen die Zensur bestelle, "eil sie nicht scharf genug sei.- Das ist erst von Herrn Professor Brunner zu beweisen, denn die drei Männekens und die Jungfrauen um ihn machen noch lange nicht das Publikum aus. Der Berliner Sumpf. \on dem er sprach, ist auch in Süddeutschland zu finden, und sicherlich nicht in geringerem Maße. Im übrigen hatte Herr Professor Brunner endlich einmal "Meder Gelegenheit, sich zu äußern. Nach der grenzen losen Blamage, die er im „Ringen“ Prozeß erlebte. schien es, als ob er ausgespielt habe; aber es gab Leute und gibt es noch heute, die wußten, daß Herr Professor Brunner nur scheintot ist. Man erzählt sich, er soll nach d«*m bösen Reinfal! vor Gericht v.m irgendwoher die Order erhalten haben, sich nicht nur zu mäßigen, sondern sich zurückzuhaltet:. Bis zum gegebenen Augenblick. Wir sind wachsam. Herr Professor! In der Frage der Geschma< kszeusur sind wir auch nicht um einen Schritt der Klärung nähergeriiekt Herr Staatssekretär Schulz versprach, daß die Ver Sammlungen der Beisitzer nur. öfter einberufen werden sollen; hoffentlich ohne den besonderen Zweck, in ihnen Propaganda für die Geschmackszensur zu machen. Die Geschmackszensui würde di«* freie Ent Wicklung jeglicher Kunst vernichten. Daß Kunst sich in der Filmindustrie und in ihren Erzeugnissen Hahn bricht, Italien auch diejenigen Redner und Htnlnerinnen der Versammlung anerkannt, die früher an eine Filmkunst nicht glaulien wollten. Daß sie sich geirrt haben, muß ihnen doch Bedenken eingeben. Kunst durch Gesetze einengen wollen, heißt sie töten, und Oskar ßlumcnthal. der geistreiche Spötter, hat recht, wenn er sagt: „Wer durch Gesetze das keimende Leben Im Menschenhaupt zu töten sucht. Der zielt in frevlerischem Streben Auf Abtreibung der Geistesfrucht: Es iat ein ekles und sündhaftes Wagen. Den Geist mit Unfruchtbarkeit za sehlairen Das mögen sich Herr Professor Brunner und die um ihn hinter die Ohren schreiben.