Der Kinematograph (April 1922)

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r So. 7»' Der Kinsmarograph — Düsseldorf Pressungen des Sekretärs, der ihr nachforscht und ihre Adresse erfährt (was der Staatsanwaltschaft nicht gelungen ist!), kommt schließlich alles ans Tageslicht. Verdächtigung der Untreue, — wie üblich. — Prozeß, - Beweis ihrer Unschuld. Verhaftung des Sekretärs und Versöhnung mit dem < watton. der ihre Verteidigung übernommen hatte l>as Sujet ist nicht uninteressant, läßt aber in der Ent Wicklung an Logik viel zu wünschen übrig. Friedrich Zelniks Regie ist sorgfältig wie immer. Lya Main tollt als reizender, eben der Pension entschlüpfter, kurzl erockter Backfisch durch den ersten Akt in dem sie einige recht hübsche Szenen bringt. Hermann Vallentin ist der brutale Lebemann (Fürst Deniidoff). Olga Limburg die nicht ganz einwandfreie Mutter. Die Nebenrollen sind mit Bernhard Goetzke (Sekretär), Fritz Schulz, Charles Willy Kayser. Olga Engel. Alphons Fryland. Colette Carder und Jenny Marba vorzüg¬ lich besetzt. ,,A u s den Erinnerungen eines Frauen¬ ärzte s“. Drama in zwei Teilen 1. Teil: „Fliehende Schal t c ii" Manuskript: Pilar Regie: Gerhard Lamp recht Photographie: Großstück. Fabrikat: Rex-Film Uee in. b. H.. Berlin (Richard Oswald-Lichtspiele.) I»ie Stärke dieses außerordentlich sauber gearbeiteten, von ersten darstellenden Kräften verständnisvoll gespulten Filme hegt in der Stimmung, die der Inhalt der an sich nur mäßig bewegten Geschehnisse bei dem handelnden Personen und in ihrer nächsten Umgebung auslöst Die bangende Besorgnis des Vaters um das Schicksal der Nachkommen¬ schaft seines Sohnes gilbt dem Stück jene Beklommenheit, die sich einstellt, wenn ein erwartetes Ereignis mit unabwend¬ barer Sicherheit eintritt. Die letzten Szenen des sechsten Aktes bringen in dem Bekenntnis einer Eheirrung der sterbenden Mutter die befreiende Lösung von einem auf allen enger Beteiligten schwer lastenden Druck. Gegen die Vor¬ stellungen seines Vaters heiratet Georg, der Sohn Professor Rainers die Tochter eines Epileptikers, muß aber seinem Vater vor der schließliehen Einwilligung (Vis Versprechen einer kinderlosen Ehe geben. Das Paar ist restlos glücklich, bald aber stellen sich die düsteren Schatten des nicht ge¬ haltenen Schwures ein Die Bestätigung des konsultierten Arztes erfüllt die werdende Mutter mit Selbstmordabsichten Am Krankenbett ihrer eigenen Mutter, die der Tochter eine Eheirrung aus Sehnsucht nach einem gesunden Kinde be richtet, fliehen di? Schatten, die das Eheglück des jungen Paares verdüsterten. Die engen und unerquicklichen Verhältnisse im Eltern hause Erikas in Zusammenleben mit dem geisteswirren Vater und dem h&lbidioti sehen Bruder sind bildhaft treffend festgehalten; die Entwicklung der unkomplizierten Liebes geschieht«- ist schlicht t nd unaufdringlich geschildert, die Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn ohne Kompli ziertheit. mit taktvoller Festigkeit betont. Charaktcri Hierende Einzelszenen tragen erläuternd zum Verständnis des Stimni'.ingstones bei, der das Ganze beherrscht Lupu Pick als beklommen väterlicher Freund seines Sohnes. Edith Posca als Braut und Frau des Sohnes, Paul Biensfeldt als Epileptiker, B^rthold Reissig als geistig verkümmertes Familienmitglied zeigen Bich als gute Interpreten des Ge danklichen dieser eindrucksvollen Stirnmungsfilmschöpfung „Schatten der Vergangenheit". Schau spiel in fünf Akten von Iwan Schmidt und W. Auer. Regie Rudolf Biebrach Innenarchitektur: Hans Sohnlc l’lioto graphic: Baltig. Fabrikat: Maxim-Film (U. T Sollen dorfplatz.) Die in Filmen schon mehrfach behandelte Tragödie einerFrau, die dem Gatten ein früheres Verhältnis verschwiegen hat und so lange selbst versucht, den skrupellosen Erpresser im Schweigen hinzuhalten, hisdie Situation ihren kritischsten Höhepunkt erreicht, hat hier eine Neuauflage erfahren, an der in erster Reihe die Sorgfalt der R«-gic. die Präzision der Handlung, die vollauf befriedegenden Leistungen der Haupt darsteiler und die Schönheiten der photographischen Szene rien vorteilhaft auffallen. Glaubhafter und logischer wie bei den Vorläufern ähnlicher Fabeln ist hier die Geschichte eines entwendeten politischen Dokuments eingekochten, das von der Frau des Politikers dem gewissenlosen Ver führer mit Waffengewalt wieder entriss« n wird. Gertrud Welcker gestaltet diese Rolle sehr lebenswahr. Erich Kaiser Titz, Erna Hauek, Anton Edthof-r und Heinrich Sohroth bieten gut charakterisierende Leistungen Kleinigkeiten aui Frankfurt. Spezialbericht vom der Frankfurter Mess«*. Für die Leipziger Kollegen ist die Messe immei eine begehrte Sache. — Die Kinomesse am Frankfurter Tor ist meist gut beschickt, und Filmzeitschriften gibt es doch so viele in deutscher Sprache (beinahe zu viele). Diese Zeitschriften wollen alle einen Meß- j arlikel bringen, ergo bedeutet für die dortigen Kollegen , i die Messe einen erfreulichen Regen jenes Stoffes, den schon der kaiserliche Generalissimus, weiland der Graf von Montecuccoli für die Kriegführung als dringend notwendig bezeiclmete, nämlich. Geld — Geld - Geld. — Die Frankfurter Filrnjournalisten haben mit ihrer Messe weniger Glück. Zwar laufen kurz vor Beginn der Messe seitens bekannter und unbekannter Redak | Honen Aufträge auf Messeartikel ein. die (selbstver [ stündlich) stets Originalberichte sein müssen unter be r soliderer Berücksichtigung der Film und Kinoindustrie, t J. Man wirft sich daher am Eröffnungstag in seinen t liesten Anzug, setzt sich stolz zwischen die auswärtigen Pressevertreter und läßt sich ..mitbegrüßen“, was F- durch irgendeinen Beamten des Messeamtes, oder einen l>ekaiinteu Kollegen von der Tagespresse erledigt _ wird. Ich kenne diese Begrüßungsreden nun beinah« auswendig; sie klingen meistens in di«* ganz übor raschende Wendung aus. daß sich Messe und Press« reimen, und daß Messe und Presse z isammengehöreu Das „Warum“ wird dann in mehr oder weniger in tere8santer Weise eine Viertelstunde laug erörtert, dann werden die Pressevertreter gruppen-, das heißt brancheweise auf dem Messegelände hcrumgeführt und am Nachmittag auf Kosten des Meßamtes im Frank furter Hof gut und reichlich abgefüttert. An einem Kundgang hatte ich, da die Film- und Kinoindustrie nie vertreten war, kein Interesse. Dieses Mal waren auf der Messe doch drei bis vier Firmen der Branche vorhanden, die es übelgenoinmen hätten, wenn sie nicht aufgesucht worden wären Zur Messe seihst: Der Betrieb ist riesig; viel Fran zosen. Engländer. Amerikaner und Italiener, j viel Deutsche und Holländer, noch mehr Tschechoslowakei), •der Kaufleutc aus Rzeschov. .laroslau und Tarriopol die aber sonderbarerweise meist auf tschechisch« Päße reisen Die Fest halle stobst wo Textil uo« i t _ —