Der Kinematograph (April 1922)

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Oer Kirmmatocraph Düsseldorf No 7*0 Um 80 Prozent «■rriogem «ich di« BotrinbskoHtan durch unsnrv Hohn-Goerz-ün iversöl - Smellompe Verlangen Sie Auskunft in itnseroD Wrkau/asteilen Rheinische Film-Gesellschaft „ji. Abteilung Kinobedart um K»ln, Oiockengaaee Nr. 1« II OO IS« Id Ort, Graf-Adotf-Str. 2H l^rnrof A 94(0131 II Fernruf *891 Deulig- Film -Gesellschaft Bertin. Breslau. Dsuxic, Leipxir. Frankfurt a. M.. Manch» Buumwollwarcn untergebraeht sind, ein wogende.' Meer von Menschen; auch der Besuch iu den Neu hauten, Haus Werkbund. Haus Offehbach, ist eLi guter Der Kollege von der Tagespresse greift heute nachmittag behaglich schmunzelnd iu seine Schublade und holt den Schema-Messeartikel heraus, worin zu sehen ist, daß das Geschäft glänzend gehl und der Erfolg ein über alles Erwarten großer sein dürfte (so heiß» es jetzt lieinahe drei Jahre); aber es kaun von ganz unbeeinflußter Seite unterstrichen werden, daß nicht nur Marine-(See-)-Leute und War schauer die Stände umlagern, sondern daß dieses Mal viele ernste Interessenten vorhanden sind Die Kinoindustrie ist nur mit eui bis zwei Ständen im Haus der Technik vertreten. Das .Meßamt steht auf dem Standpunkt, die zahlreichen Aussteller der Kino und Filmindustrie erst daun zuzulassen, wenn einmal genügend Raum für alle Aussteller geschaffen ist. So sieht man eigentlich nur die Frankfurter Firma Kinophot, die einen Stand für Sirius er öffnet hat, kleine Sirius-Einanker, Aggregat-Umformer sowie Weinertlampen für Photo- und Kinozwecke vorführt. Die Elektrika G. m. b. H. in München zeigt das Modell eines Yorführungsap parates, der gleichzeitig Projektionsapparat ist. Die Ausstellung der Frankfurter Firma Richter, Dr. Weil u. Co. interessiert die Filmindustrie nur bedingt, sie bringt einige nette Apparate für Notbeleuchtung, sowie optische Schalttafeln, sonst aber mehr oder weniger nur Beleuchtungsartikel und Maschinen für die Sprech bühne. Wie schon oben erwähnt, vereinigte sonst der Nach mittag des ersten Messetags die Presse-Vertreter zu einem Festbankett in Frankfurts größtem Hotel. Diese, von manchem geschätzte, von manchem auch verur 'mite, Einrichtung fiel diesmal weg, dafür servierte man der Presse den von der Colonna-Film hergestellten Rinsteinfilm, der im Physikalischen Verein ablief. Der Referent, Herr Professor Kornblum, betonte " '<*inein Referat die Schwierigkeit, eine abstrakte •Sache, wie die Relativitätstheorie Einsteins im Film¬ bild festzuhalten, und hierin muß ihm unbedingt zu tjV.stimmt werden, denn in dem Film, der teils Wirk Üchkeitsbilder. teils Trickzeiehuungen bringt, steckt eine Unmenge wissenschaftlicher und künstlerisch technischei Arbeit. Die Aufnahmen sind durchweg ein wandfrei. Daß der Film und der reichlich lange Vor trag jedoch dazu geeignet seien, das große Publikum über die Bcgrifffe der Relativitätstheorie uufzuklären. kann füglich bezweifelt weiden. Der Film krankt an dem gleichen Uebel, wie die meisten seiner Kollegen er ist zu wissenseliaftlich, zu dozierend. Er l*ringt für Gelehrte, vor allem für Phy- kdr. uul>estritteiiermaßeii Anregung über Anregung; d.-m großen Publikum, dem er in erster Linie dienen soll, sagt er zu wenig, weil er el»en zu gelahrt ist. Als rein wissenschaftlicher Film sicher eine bedeutende Leistung, als Geschäfts film für den Theaterbesitzer (und von diesem Gesichts punkt aus müssen wir die Arbeit immerhin auch be trachten) aus den oben angeführten Gründen nicht seinem Lniialt nach, sondern vielleicht des Titels wegen von Bedeutung. Lebet da.- Verleih- und Theatergeschäft läßt sich aus Frankfurt und Umgebung nicht viel Neues be richten. ..Fndericus Rex" hat hier ein geradezu phänomenales Geschäft erzielt. Der Film lief drei Wochen im größten Frankfurter Theater; Albertim macht hier sein Geschäft und die neuen Filme der Decla nicht minder Nach langer Pause hat sich die Frankfurter Fabri kation wieder geregt, insofern, als eine neue Geseil -chaft. die Orlando-Film G. m. b. H.. die dureh die Berliner Hermfeldbühne und die in manchen Groß -tädten befindlichen sogenannten Budapester Possen bühnen bekannt gewordenen Budapester Possen ver filmt. Die erste Posse ..Zofenstreich" der beabsiclt tigten Produktion, wird soeben gedreht. Das Ein rücken einer Halbkompaguie ehemaliger k. u. k. In fanteristen in den Hof der Frankfurter Artillerie kaserne wird ebensolches Interesse hervorrufen, wie die Exerzitien ungarischer Landstunnrekruten auf einem Sportplatz in der Vorstadt Eschersheim, die dort -ehon mehr als eine Woche im Gange sind. Der Erfolg dieses ersten Films wird die Pro Juktion der neuen Firma nach der einen oder anderen Seite hin festlegen. Hoffentlich stellt er sich ein Qui vivra. - verra !t Guido Haller