Der Kinematograph (April 1922)

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__ stspielen und kleinen Naturfilmen führte Produktion, die heute alle Zweige de* Fabrikatioimbetrielies umfallt und «ich finanziell auf die Beteiligung großer Industriegruppen. besonder* auch de» rheinisch-westfälischen Bezirkes, »tütet. Die während des Krieges eingegnngenen Verträge mit der Obersten Heeresleitung und dem Auswärtigen Amt führten zu Grofiorgani- sationen in Rumänien. Bulgarien und der Türkei, die wegen zu starker finanzieller Belastung kurz vor dem Kriegsende abgestoßen wurden und so keine später zu erwartenden Geldverluste zeitigten. Die An¬ fang 1918 gemeinsam mit der l'fa begründete Tochtergesellschaft zum Auslandsvertrieb wurde in Frühjahr 1920 wieder aufgelöst. Der inzwischen zu eng gewordene Rahmen des E. V. voranlaßte spezielle Errichtung der lJeulig G. m. b. H., die eine neue Kopier¬ anstalt mit 8 Millionen m jährlicher lanstungsmöglichkeit aufbaute. Die in gleichen Jahre begonnene Spielfilmfabrikation ist erfolgreich, wofür „Der brennende Acker" liest es Schulbeispiel. Die propagan¬ distischen-. Industrie-, Städte- und Kulturfilme wurden durch tech nische Neuerungen, lies. Trickverfahren, höherwertig; die vonder Ufa übenionuuene Meßtorwoche konnte zu einem vomohmen Propa- gandainstniment allerersten Ranges ausgeliaul werden und läuft zur Zeit in Auszügen selbst in England und deu Vereinigten 8taaten. Der Lehrfilm warf sich auf alle, auch die thematisch schwierigsten Disziplinen; steht aber, wenn die Behörden nicht helfend eingreifen. aus Gründen, die in der notwendigen Leihpreisvertouerung liegen vor einer Katastrophe. Generaldirektor Coböken machte an dieser Stelle den sehr erwägenswerten Vorschlag, einen Teil des Uebor- schusses aus einer zu erhebenden Auslandsabgabe der heimischeI Fabrikation ähnlich dem Usus beim Zeitungsrotationspapier zu fließen zu lassen. Das Jahr 1921 brachte eigene Herstellung von Diapositiven zu Vorträgen, deren das Archiv zur Zeit über 20 (MH1 birgt. Auch die Vertriebsorganisation wurde ganz vorzüglich fürs Ausland, mit dem weitestgehonde Vertrüge getätigt sind, ausgebaut. Die besonders in den letzten Renaten günstige Entwicklung des Exportgeschäftes kann zur Stunde als die finanzielle Hauptstütze angesehen weiden. Die Heimlichtgesellschaft, die Apparatelmu - abteilung sind weitere Zeugen des kulrnen Vorangehend. Nach diesem Kolossalgemälde des organischen Aufbaus und der organisatorischen Gliederung veranschaulichte Generaldirektor Co- böken die fünfjährige Arbeit durch die wirkungsvolle Beschreibung ernr ganzen Reihe von Filmwerken, die in edlpm Wettbewerb um ilich kosmopolitische Kiii'ie.inng Ih-wii-». V.TI11I— t Mn ».. i.nti nun.- - i t.-i<laL sich Kapitän Widetunann im weiteren Aufbau seiner Hede, grund¬ sätzlich die schon vor ca. 20 Jahren aufgestellte Prophezeiung des Begründers der Film fabrikation. des Franzosen Charles PatW, zu eigen machte, daß das Kino das Theater, die Zeitung und die Schule von morgen sein werde. Mit schlaglichtartiger Schärfe ver¬ gegenwärtigt der Referent dann die HaupteiitWicklungsetappen: die Erwägungen, hetr. Gründung einer Zentrale für Filmpro|>agandu anno 191.1; der acht Togo vor Kriegsausbruch leider ai spät ge¬ faßte Gründungsbeschluß, das Verschwinden der Auslundsfilinu und die damit zwangsläufig einsetzonde he.mische Produktion; die Mißerfolge der verspätet ins Ausland gehenden deutschen Pro pagandafilme. die gegen Voreingenomr .enli-it anrannten und zu grobdeutliche Absicht verstinunend merken ließen. Skala des Aus¬ landsexportes stieg aus valutarischen Gründen (tlie gute Seite des Bösen!) und haussierte, als das Ausland Le i s t u ligshöchst stand deutscher Fabrikation, deutscher Regisseure, deutscher Filmschuu spieler nu.hr und mehr anerkannte. Hier setzte die Mitarbeit des Films als wichtiger Wiederaufbaufaktor ein, der «lio eigenen Laads leute ihre Heimat kennen und lieben lehren und dem Ausland die Bedeutung der deutschen Industrie, des deutschen Handels und Gewerbes vor Augen führen soll. Nach einem Veberblick über die industriellen Auswertungsinüglichkeiteu. die im Film schlummern, schloß dor mit reichem Beifall bedachte Redner mit seiner Zeichnung der Richtlinien künftiger Filmproduktion, die die Tatsache, daß der früher ausschließlich der Untorhaltung dionendo Film nach und nach Kulturaufgabe darin sehen müsse, für deutsche Arbeit zu werben und das Vertrauen in die deutsche Dnstungsfähigkeit zu erhöhen, nachdrücklich betonen. Da kein Teilnehmer Gelüste zeigte, sich zum Worte zu raeldon - schon die Leser haben wohl den Eindruck gewonnen, daß tat sachlich alles besprochen worden war. was im Normalrahmon einor öffentlichen Hauptversammlung, und mag sie noch so a. o. «ein. beredet zu werden pflegt —, schließt Geheimrat Hugenberg. dem für die glänzende Abwicklung der großen Tagesordnung in kaum zwei Stunden besondere Anerkennung gebührt, die Versammlung mit Dankesworten an die Teilnehmer und der Bitte um weitere Unterstützung.