Der Kinematograph (April 1922)

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No. 7ßl Der Kinamatog; aph — Düsseldorf I Um 80 Prozent verringern «ich die Betriebskosten durch unsere Hähn-Goerz-lJniversal - Spiey ellsmoe Verlangen Sie Auskunft io unseren Verkaufsstellen Rheinische Film-Gesellschaft „"fc. Abteilung Kinobedarf t»7W KAin, Qlockengawo Nr. 16 II DQtMldorf, (iraf-Adolf Str 26 Fernruf A 94X0*21 II Feruruf 2891 Deullg - Film - Gesellschaft „ m H Berlin. Brulao. Dtulf, Lsipsic. Frsakfart ■ M.. München Verdummuiigsschriften kommen. M«ui braucht wahr lieh nicht Kommunist zu sein, um sieh gegenüber solchen Uebertreibungen und Ansichten zu empören. Na. und dann Berlin! Das Sündenbabel in den Augen der Herren Mumm und Brunner! Ais wenn auf dem platten Lande die Sittlichkeit in Reinkultur zu Hause wäre. I)a könnte inan auch mit Statistik dienen, die übrigens den Herren von den Sittlichkeitsvereinen nicht ganz unbekannt sein dürfte. Aber wozu dies alles! Der Kampf gegen Film und Kino geht los. und es heißt für die deutsche Filmindustrie aufpassen, damit sie nicht erwürgt wird. Deshalb muß »chon jetzt mit der Arbeit begonnen werden; statistisches Material muß den Herren zeigen, daß sie falsch unter¬ richtet sind, wenn sie nicht auf sich den Verdacht lenken wollen, eine Filmkunst zu schaffen, die nur Tür Babys langlieh wäre. Das leise Fühlen des Hern I Oberregierungsrat Dr. Carl Bulcke. d*s Leiters dei I Oberprüfstelle Berlin, hat deutlich bewiesen, welche I Wind weht. Es tut uns aufrichtig leid, ihn in dei I Gesellschaft von Männern zu sehen, deren ganze- I Denken in mittelalterlichen Anschauungen wurzelt I Die deutsche Filmindustrie aber, die unter der Zei I der Not und unter den Nöten der Zeit wahrlich irenu- zu leiden hat, muß dennoch jede Minute daran setzen dafür zu sorgen, daß die zweifellos kommende Kevisiot des Reichslichtspielgesetzes nicht eine Verschlecht* rung des bestehenden Gesetzes birgt. Und wenn si nicht schou jetzt damit anfängt, den Kampf aufzti nehmen, und dem Schlimmsten vorzubeugen, so wil l sie gegenüber ihren Feinden, die mit allen nur mög liehen Mitteln arbeiteu. ins Hinter!reffen kommen. Hie Industrialisierung des filmgesdiäftei. \ ou Oscar Geller. Unter Industrie versteht man im volkswirtschaftlichen Sinne die Erzeugung von Gütern. Es gibt somit, das weiß heute jedes Schulkind, Großindustrien und bescheidene, kleine, die nicht allzusehr über die „gewerbliche" Betätigung hinausragen. Die Erzeugung von Filmen ist eine Industrie, da hier nicht nur immense Kapitalien arbeiten, sondern auch Maschinen, Menschen und auch sonstige, verschieden¬ artige HUtsmittel in Anspruch genommen werden. Tat¬ sächlich steht die FUmerei in Deutschland unter den In¬ dustrien bereits an dritter Stelle, — und das will besagen, daß sie zu den Großindustrien gehört. Freilich ist die FUmerei unsere jüngste Großindustrie, deshalb auch noch lange nicht so konsolidiert und in ihrem Gefüge gefestigt, als dies vielleicht zu wünschen wäre. Vielfach wird auch behauptet, ihre kaufmännische Grundlage sei keineswegs so fest gesichert, als sie es von Rechts wegen sein müßte. Wir wollen uns darüber kein Urteil anmaßen; können es auch, offen gestanden, nicht recht glauben, wenn wir auch anderseits zugeben müssen, daß sehr viele, recht arge Fehler begangen worden sind. Dies ist aber darauf zurückzuführen, daßgarsoviel... gelinde gesagt: Aben¬ teuerfilm in die FUmerei eingedrungen ist. Es war eben eiu Klondyke, auf das sich aUes stürzte, — alles, das nichts zu verlieren, wohl aber viel zu gewinnen hoffte So sind viele an die Oberfläche gekommen, Menschen ohne jede Sacli- und Fachkenntnis, und so manche darunter, die uns sein wohl hätten erspart bleiben mögen. Aber die FUmerei hat diese Kinderkrankheit übei wunden. hat nach und nach derlei Entartungen und Unberufene abgestoßen, und i-t gerade jetzt im besten Sinne dabei, sich ordentlich zusammen- zufügen,-im wahrsten Sinne des W ortes eine e r n s t e und ernst zu nehmende Industrie zu weid-n soweit es die in ihr tätigen Führer lietrifft. Trotz alled -m haben wir es mit einer Industrie zu tun. die eine vollständig neue ist und mit den alten Maßen nicht gemessen werden kann. Bei jeder Industrie liegen die Werte in den Erzeug¬ nissen selbst. Darauf basiert da» gesamte kaufmännis be Rechenexempel jeder einzelnen Industrie: bildet unbedingt ihr Rückgrat. Ganz anders beim Film Seine Werte liegen nicht im Erzeugnis, also im Filmstreifen selbst, sondern in einer-mit Händen nicht zu fassenden Welt, — sic. »in« ideeUer Natur! Und darum versagt hier jedes kaufmännisch* Kalkül, mag es sonst noch so geschickt und auch *uverlä*s’g ausgearbeitet sein. Die Erzeugung vou Filmen ist und bleibt ein Risik*'- schon deshalb, weil das Erzeugnis selbst in seinem wirklichen Wert endlos weit weg von den Gestehungskosten steht Ein Film, der Millionen gekostet hat repräsentiert im “Iler