Der Kinematograph (April 1922)

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No. 791 Der Kiueumtograpb — Dii xldorf Kopp-Fllm werke München, Dachauei Straße 13. m*4* Film - Aufnahmen i- ■ — Fabrikation von Film» teuer Art. ===== ändert« Industriell neben «lein G -klverdienen auch ikm-Ii bestimmte kulturelle Aufgaben zu erfüllen hat. Der zweite Weg ist der. «len unser«- Konzerne verfolgen Die Erzeugnisse selbst verwerten, sie also in «len eigenen Theatern laufen lassen Hier kommt nun in Betracht daß l»ei uiikaufnümuisc-hcr Führung «las Risiko nicht vermindert, sondern im Gegenteil erhöht wird, «b« die Einnahmen «les Kinos, in denen di«- ..eigenen" Filme laufen in Wirklichkeit nur ..zu Bach" st«-hen und somit fiktive Werte sind, genau so wie die zu Buch stehenden Leih mieten. Es ist dies oft so wi«« ein ..Aus-«lei rechten-Haiid-iii-<li«»-linkc Hand Nehmen" wobei aber «lie rechte Haml gar nichts hatte. Ob ich also das Manko von rechts nach links verschiebe, «aler umgekehrt, bleibt sieh im Grunde genommen gleichgültig, mi«l es ist nur eine Selbsttäuschung, wenn ich mir seihst Geld schuldig hloibe. Ich kann mir ja selbst Milliarden leihen und schuldig bleiben, ich hals- deshalb ni«-ht einen l*fennig mehr! Es ist aht-r nichts Neues, daß ««in Erzeuger auch der Verschleißer seiner Erzeugnisse ist. «laß er an verschiedenen Orten Filiak-u besitzt und auf diese Weise mit seinem Er Zeugnis Handel treibt. Warum soll es die Filmindustrie nicht ebenso machen *! Sie hat um so mehr Berechtigung dazu, als sie ja mit patentierten Artikeln handelt! Jeder erzeugte Film besitzt ja dix-li neben seinen faktischen uncl älts-llcn Werten noch den Wert «les I' r - heborr e «• h t c s . das in gewissem Sinne wie ein Patent wirkt. Wer «len Film vorführen will, muß vorher «las Recht erwerben, ihn vorführen zu dürfen. Es genügt also nicht, bloß den Film zu ui u-leii . man muß mit «I« i Miete auch «las Recht erworben hahen. g«-ra«l«- diesen File zur Vorführung zu hringeii. «less«-ii gewiß, daß ihn «lie Koi kui-n-nz nicht zu gleicher Zeit vorführt Dies ist « in l instau ' mehr, «las Risiko zu verringern. Wie sieht es in der Praxis aus Da brauchen wir bl.. auf di«- ..F f a" zu verweisen. Der Wcrtlegang dieser Pr. «luktionsfirma ist fii den Volkswirtschaftler aulk-nudentliei lehrreich, und «lie Filmend mag daraus Nutzen ziehen. W s«-t/.eii voraus, «laß W«-nl«-gang und Entwicklung «l«-r ..Ufa in Faehkn-isen geniigend bekannt sind. Wir können es m- also ers|»ai-en. «lies hier «les uäheivii auszuführe’.i. M wissen aber auch, «li-ß gerade in letzter Zeit durch energisches und siclhew ußtes Eingreifen des Geheimrats von Staut; (von «1er ..Deutschen Rank“) umwälzende Veränderung« : in «ler ,.1'fa" vor si«-h gegangen siml. Veränderungen, «li«* , Fachkreisen Erstaunen und vielfach auch Wiilerspnu I, erregt haben. Wer tiefer blickt, müßte darüln-r lächeln und wer gewöhnt ist, in derlei Dingen Volkswirtschaftli« I zu denken, mußte sich rii« khaltlos auf «li«- S-itc Geheimrats Stauß stellen und sich über»«ein Vorgehen freuen. Er ist il>- Mann, «lei «len ernsten Willen und auch «lie Macht bat. ein. < der wichtigsten positiven Faktoren bei «ler Gesundung «l«-i Filmindustrie und der Wegebahnung fortschrittlicher indu strieller Entwicklung zu sein. Durch d.e von Geheimrat v. Stauß zielsicher erstrebte Schaffung der für die endgültig H<-rabmin<lenmg «les Risikos erforderlichen absoluten Voi bedingnngen kann erblickt werden «laß der E i ge n w «• r t des Erzeugnisses sieh erhöht, Hand in Hand damit verring« rn sich die Produktionskosten, ohne dadurch die Werte «I«-- Krzeugnisscs zu mindern (im Gegenteil, diese Werte steigen sich schon durch den «-rhöhten Eigenwert). Solch ein Pr- blem löst man nicht zwischen heute und morgen Dort schm lassen es die «-rsten Schritte hitrzu erkennen, «laß t»r auf «l«-n besten Wege ist. seinen Plan durchztiführcn. Es will dal» nichts besagen, wenn gewisse kurzsichtige Kreis«- seine Arb. ' mit Kopfachütteilt begleiten. Wir glaub«-n. daß di«» Fib industrie «-s ihm später danken wirtl. gerade durch ihn ein«" weiteren Bliit«- zugcfiihrt worden zu sein. Film-111. d. R. Dein iui«-li»t«-li»-u<l ansliihrlirfi geiua«-ht<'ii Vorschlag. ionaichtig« > ii und erfahrenen Männern der Film industrie Kingang in den Keichstug als l'n-i ge- wählt«» und berufene Vertreter aller lebenswichtigen Interesse,, unserer Brunch«» zu erkämpfen, geben «vir gern Kaum. Firnen» ebnnao temperainent voll«- wie geschätzte Mitarbeiterin hat da» I*r«*jekt in «lie Form eines snggestiven Kampfrufes gekleidet. Feber die Form kann man streiten; «loch halten wir mit ihr den Vorschlag ein«»r n-iflieheu Diskussion wert. Die Red. Thetxlot Blasei. Stadtverordneter in Worms, Direktor der .Vktiengcsclischaff für Kinematographie und Filmverleih in Mannheim, weilt angenblickUch in Berlin, um Filme einzukaufen ' .Nur deshalb ? . . . Als ich ihn dieser Tage in Worms, nach der Aufführung der Waldemar Wendlandschen Oper ..Peter Nukoff" im Wormser prachtvollen Festspielhaus und am nächsten Tag«- in seinem Mannheimer Bun»au sprach in diesen Stunden angeregtesten Gedankenaustausches kam «las Gespräch immer wieder auf das. was ihn augenblicklich am meisten beschäftigt.: auf die nächste Reichstagswahl. Er zeigte mir eine Fnzahl von zustimmenden Zuschriften, die aus allen Teilen des Reiches zu seinem dieser Tage in einer Berliner Tageszeitung veröffentlichten Artikel Was uns not tut" eingelaufen waren „Ununterbrochen" wurdet' wir unterbrochen Tel«- pbonanruf auf Telephonanru*. Sein fachmännischer Hai wurde bezogen, als sei er ein Filmadvokat mit Telephon Sprechetun«le. Präzise erfolgten denn auch seine Antworten von kurzem Aiigenaufschlag begleit«‘t. wenn allzu langsam«* Bcgn'ifen s«»in Tempo stoppte ..Sie müssen «-infach dem Finanzamt die Leipzig ' Entscheidung vorlegen.".Wenn Sie «li«‘ Klausel i‘ Ihren Bericht hinein nehmen, sind Sie s|Hiter klagebi-recht ig* .... „Ja, die Statuten arbeite ich aus, bis Nachmittag ist alles erledigt.”.Sie wollen «-ine Vertretung Stadtverordneteukollegi uni senden ’ Wie Sie das jmu'bri« sollen ? Telephonisch, nein. Kommen Sie morgen *»'**'*' Mannheim, auf mein Bureau Fnd so Schlag auf Schlag. Nach zwölf gab 's ei*’*-' Rulic, und in seiner temperamentvollen Art ließ sieb Blas pr des weiteren darüber aus. ..was uns nottut“. Fnd er hat recht. lächerlich ist es. daß sich unsere Industrie ihrer Mach' noch nicht bewußt g, worden ist in diesem Vierteljahrbutiderf eines rapiden Aufschwungs. Daß sie klagt und stöhnt, a und zu partiell streikt und es der Tüchtigkeit einzeln* 1 überläßt, an einigen wenigen Orten unsinnige Bestimmung umxuatoßeii