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Erscheint jeden Sonntag kältestes Fachblatt der Branche Düsseldorf 23. April 1922 Film und Lidilspiellheater Von l»a Da» Thema Film und Politik ist in den letzten Rochen da und ort erörtert worden. E» handelte lifli dabei vor aliem um die Stellungnahme gegen- Um r von Bestrebungen, den Film und das Lichtspiel Wi Unpolitischen Interessen dienstbar zu machen. An een-, recht wichtige Seiten des Themas wurden nicht n den Kähmen der Betrachtung gezogen. Einige der Ugritigsten seien hier ins Auge gefaßt. In den Kreisen «1er Lichtspielthenterbesitzer und Filmindustrie ist mau im großen und ganzen «rüber einig, daß Parteipolitik vom Film fern gehalten rerden müsse. Das ist ein verständiger und die teiessen der Lichtspielbesucher wählender Grund l/.. Wer ins Lichtspiel geht, will sich nach der Arbeit ' Tages erholen. Das alter wäre beim allergrößten [ e:1 der Besucher ausgeschlossen, wenn im Lichtspiel nt eipolitisches vorgeführt würde. Denn dabei kann h das Gemüt des Zuschauers nicht beruhigen, was fl* ein ganz wesentlicher Zweck der Erholung ist, Odern das Gemüt wird aufgeregt. " ird aber dem Film und dem Lichtspielt lmater irc lt den Ausschluß von Parteipolitik die politische als politudie Instrumente. 1 Eller. Wirksamkeit genommen? Durchaus nicht. Der Film übt politische Wirkungen aus, auch wenn er nichts Politisches an sich hat. Das Nachfolgende zeigt das klar. ich habe au auderer Stelle (im „Getreuen E«*kart'' 1921. Ni. 20) ausführlicher dargelegt, daß das Film drama für die breiten Schichten der Bevölkerung eine Lebensi.otwendigkeit ist. In kleinen Städten und auf dem Lande ist das wirtschaftliche und gesellschaft liehe Leben auch heute noch ziemlich durchsichtig. Der einzelne sieht, was die anderen treiben, wie sie leben: er überblickt nicht selten den ganzen Lebens lauf anderer. Aus «liesen Beobachtungen zieht jeder bewußt oder unbewußt - Lehren für sich und sein Verhalten. Die Beobachtungen formen, bilden seinen Intellekt und sein Gemüt. Dort ist das Leben noch „der Strom der Welt, der den Charakter bildet“. In den Großstädten und Industriebezirken dagegen ist da> wirtschaftliche wie das gesellschaftliche Leben — be sonders das der breiten Schichten ziemlich uudurch sichtig. Dem einzelnen ist es mehr oder minder un möglich, die Lebensläufe anderer so kennenzulernen. uc^ M Der große Uco-Film der Decla-Bioscop Dr. Mabuse, der Spieler .......... Regie: Fritz Lang 16. Jahrgang Druck u. Verlag: Ed. Lint*, Düsseldorf, Wshrhahn 28a Nr. 792