Der Kinematograph (April 1922)

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Erscheint jeden Sonntag Weitestes Fachblatt der Branch» OUsse»dori, fc 30 April 1922 16. Jahrgang Die nuHiditen der neuen Derleüuaison. Ausland das übrige bringt, ist dies»- Umstellung an sieh nicht sonderlich bedenklich, wenigstens solange die jetzige Valuta konjnnktur andauert. Viel kritischer ist die Lage unserer Verleiher geworden . selbstverständlich mußten die Leih mieten infolge der enormen Verteuerung sämtlicher Faktoren der Filmherstellung be¬ deutend erhöbt werden. Bei den heutigen Rohfilnipreisen betragt ja schon allein die Abnutzungsgebühr der Kopie eines normalen Spielfilms unter Zugrundelegung einer Spiel zeit von 100 bis 110 Tagen nicht weniger als 200 Mk. täglich Das ist ein Mindestsatz, der l»ei der schlechten Beschaffen¬ heit des jetzigen Rohmaterials und hei unsachgemäßer Be¬ handlung der Kopie durch den Vorführer in vielen Fällen viel zu niedrig gegriffen ist. Wenn man sieh sodann klar- macht, daß die sonstigen Herstellungskosten sich gegen i die Vorkriegszeit mindestens verdreißigfacht haben, so wird man sich auch zugleich einen Begriff davon machen können, wie schwierig die Lage unseres Verleiherstandes ist. Wie gesagt, der Fabrikant mutet dem Verleiher heute nicht mehr I zu, daß er aus dem Inlande die Gesamtkosten eines Spielfilms I herausholt, wie das noch während des Krieges ohne weiteres möglich war. aber selbst der mehr eder minder geringe Pro- Ein vollgültiger Beweis! Die ,,Alhambra", Berlin, Kurfürstendamm, eines der größten und elegantesten Lichtspieltheater, bringt den Terra-Großfilm Hanneles Himmelfahrt Regie: URBAN GAD bereits in der dritten Woche == bei täglich ausverkauftem Hause Flm Verleih 6. nt. n. h. BERLIN SW 68, Kochstraße 73 Mit dem l. Mai treten wir in die neue Verleihsaison ein and wohl noch niemals taten wir das mit größeren Sorgen, ■ils in diesem Jahr. Die geradezu zur Katastrophe drängende wirtschaftliche Lag»* Deutschlands mit der beispiellosen Geldentwertung, die uns namentlich da» vergangene Jahr brachte, hat die Filmindustrie vor Aufgaben gestellt, die ne noch nicht üi auch nur einigermaßen zufriedenstellender Weise bewältigen konnte. Zwar haben sieh »iie Fabrikanten ui ihrer überwiegenden Mehrheit schon den neuen Ver¬ hältnissen ungepaßt. die Geldentwertung verteuerte ihre Pro¬ duktion freilich in ungeahnter Weise, .so daß auch die vor sichtigste Kalkulation nur zu oft durch den rapiden Mark¬ sturz über den Haufen geworfen wurde, aber in den meisten Fällen gelang es, im Exportgesc häft einen Ausgleic h zu finden, denn dieses Auslandsgeschäft wurde ja mit dem Sinken unserer Valuta automatisch immer einträglicher. Allmählich ge wohnte man sich daran, dem Inlande nicht mehr den größten Teil der Produktionskosten eines Films aufzubürden, weil dies bei den heutigen Preisen schlechterdings ein Ding der Unmöglichkeit ist .heute bringt ein größerer Film in Deutsch¬ land selbst höchstens noch 20% seiner Herstellungskosten ein, oftmals sogar noch weniger, aber da, wie gesagt, das