Der Kinematograph (April 1922)

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Der Kinemätograph — Düsseldorf No. ?»3 Krupp Erncmann Stahl Spiegellampen werden in 2 AVonaten lieferbar. Wir sicherten uns die zuerst fertig- werdende Serie und empfehlen den Herren Theaterbesitzern, schon Jetzt zu bestellen, da die Aufträge der Reihe nach erledißt werden. Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H., Abteilung: Kinobedarf 40775 Köln, Glockengasse 16 «=> Düsseldorf, Graf-Adolf-Str. 29. kaum bewußt, daß sich darin die vor keinen Schranken halt machende, auf das Gigantische gerichtete Phantasie des ..Landes der unbegrenzten Möglich keiten“ widerspiegelt. Der Amerikkaner liebt sein Kino, weil es ihm wirklich etwas gibt, ihn emporhebt über das Grau des Alltags; der Besuch eines Licht spieltheaters ist ihm nicht nur ein Zeitvertreib für müßige Stunden, sondern fast so etwas wie eine Not Wendigkeit. Im Film erhalten seine Ideale Wirk ich krit. mit neuen Hoffnungen und einer Fülle von An regungen kehrt er zurück an seine Arbeit. Unsere Kilmfabrikanten glaubten ihre Sache bc sonders gut zu machen, indem sie einzelne Film gattungen. die drüben erfolgreich waren, mehr oder minder hlindliugs iiachahmten. so z. B. den Sensation* film. Dabei übersahen sie aber ganz, daß die Psyche de- deutschen Volkes eine ganz andere ist. als die des amerikanischen. Maua spricht so gern von der Internat ionalität des Films. Dieser Internatu naliiät und aber doch in mehr als einer Beziehung Schranken gezogen, wie ich an dem obigen Beispiel d&rgetan zu haben glaube. Eins der allerwichtigsteu Probleme für unsere Filmleute ist die Schaffung eitles Filmtyps, der unserem deutschen Publikum sd viel zu gelten hat. wie der amerikanische Film dem amerikanischen Weder der Deicktivrilm. noch der Kriminalfilm, noch io >cnsationsfilm, noch der Sittenfilm sind der diesem Bedürfnis entsprechende Filmtyp. E> ist schwer zu sagen, was. hier das Richtige ist: denn nicht zuletzt muß dieser neue Filmtyp auch so beschaffen sein, naß er sich für den Export eignet; wir dürfen beileibe nicht in ähnlicher Weise einseitig werden, wie etwa die schwedische Filmindustrie. - Schreiber dieser Zeilen hält es nicht für seine PHicht, dieses schwierige Problem zu lösen; denn daran hal>en sich schon größere Geister vergeblich versucht Aber es war nötig, mit allem Nachdruck darauf hinzuweisen, denn hier liegt die einzige Möglichkeit, der drehenden Stagnation zu entgehen. F. O. Aus einer kleinen Stadt. Früher hätte ich schreiben können : ,,Aus einer kleinen üarniaon' Das war einmal. Aber das Provinzstädtchen [*• beute noch so schmuck und saulter wie ehedem, und es •St sich seit dem Kriege kaum verändert. Die Liebe für die Kunst ist dort noch ebenso groß wie einst, und im übrigen * dieses Städtchen der Geburtsort einer Anzahl von Men- sheii, die am Theater, in der Literatur, in der bildenden Kunst und in der Politik einen geachteten Namen sich er °tben haben. Natürlich gibt es dort auch ein Kino, es pb «'»gar zwei, aber das eine mußte aus Mangel an Besuchern Pforten schließen Für das noch bestehende Kino ist 1 besonderer, schmucker Bau aufgeführt, und das Ganze ®*cht einen Eindruck, ala stände es in einer Großstadt Theater spielt jeden Abend, und die 460 Plätze sind der nur einmal täglich stattfindenden Vorstellung immer *kt gut besetzt. Eine Unterhaltung mit dem Inhaber des Kinos war 'Kt interessant; denn man konnte "dadurch einmal ein- ud Erkundigungen einziehen über das, was das Pu u>u einer Kleinstadt im Lichtspiel sehen will. Der Kino- teer in einer kleinen Provinzstadt muß mehr dem Ge- "iftack des Publikums Rechnung tragen, muß ihn mehr in, als der Besitzer eines großen Theaters in einer i Stadt. Im Westen Berlins werden sicherlich ändert' Ko gern gesehen, als im Norden der Hauptstadt. Viel¬ leicht kommt es sogar einmal soweit, daß cs Spezialkino» geben wird, die genau wie Sprechtheater nur ein bestimmtes Genre vorführen. Vielleicht. Man darf aber nicht ver gessen, daß das Kinotheater von jeher angelegt war, Ver schiedenee zu bieten. Noch heute sehen wir selbst bei dem literarischsten Filmstück noch ein Beiprogramm, dessen Inhalt oftmals im dijekten Gegensatz zu dem Hauptstück des Abends steht, ja, manches Mal erschlägt das Beiprogramm dadurch, daß cs die Stimmung verdirbt, oder daß ts wenig stens nicht die notwendige Stimmung erregt, das Haupt stück. Heute geht das Publikum noch immer nicht mit derselben Andacht ins Kino, wie in das Sprechtheater Deshalb scheint das Spezialkino noch in weite Ferne gerückt Es ist merkwürdig, daß sehr selten in ganz großen Städten das Publikum ein weit entlegenes Kino aufsucht, nur, um ein bestimmtes Stück zu sehen. Man weiß ja, daß nach einiger Zeit dies«« Stück auch in anderen kleinen Theatern gege!>en werden wird. Insofern also, als er genau dem Geschmack des Gesamtpublikums Rechnung zu tragen hat, muß der Kinotheaterberitzer in der Kleinstadt vorsichtiger in der Auswahl der zu gebenden Filme sein. Der Theat rbesitzer, noch mehr seine Frau, in jener kleinen Stadt unweit eff-r Ostseeküste, waren in «nner Weise über die Erscheinungen des Filmmarktes orientiert •' k man besser einfach nicht orientiert «ein kann Seihst thu*