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Der Kinernatograph — Düsseldorf das Wort Ueberfrcmduugsgefahr gefallen, mul mau hat •j sich ve rau ladt gesehen, sich davor elsenfalls durch Vor V zugsaktien mit vielfachem Stimmrecht zu schützen. b Erinnert sei nur au die letzten Beispiele dieser Art. ! die Schaffung der Vorzugsaktien der Richard-Oswald - Film A.-G. und bald darauf bei der Landlicht A.-G. | Böse Zungen behaupten allerdings, man habe diese i Gelegenheit beim Schopf ergriffen, um unter * dem Deckmantel der Verhütung einer l’eber- fremdungsgefalir . durch diese Vorzugsaktien in .• einer dem Sinne des Aktienrechtes wider- ♦ sprechenden Weise einer detn Bankenkousortium £ genehmen Gruppe bzw. diesem selbst das absolute ■ Ueliergewicht innerhalb des Unternehmens zu geben. } selbst für den Fall, daß — etwa durch den Börsen - ] haml. l — die Aktienmajorität in andere (nicht not Jr wendigerweisc ausländische!) Hantle übergegangen sein sollte. Sei dem wie ihm sei, tatsächlich liegen die **• Dinge so. daß wir heute so weit sind, daß es kaum noch ein bedeutenderes deutsches Filmunternehmen gibt, in dem nicht ausländisches Kapital in der einen' c oder anderen Form mitbestimmenden Einfljiß gewonnen hätte. Wir möchten in diesem Zusammenhang den Aus f druck „Ueberfreindung“ absichtlich vermeiden und richtiger von einer Internationalisierung £ sprechen. Die besonderen Verhältnisse der Film- ! Industrie bringen es mit sich, daß diese Einflußnahme ' ausländischen Kapitals im Gegensatz zu fast allen anderen Industrien durchaus nicht so unerwünscht ist. ( Wenn z. B. die englische Textilindustrie auf die deut 1 sehe maßgebenden Einfluß gewinnen würde, so wäre das gleichbedeutend mit einer Knebelung der deutschen £ Textilindustrie, denn die deutschen Textilfabriken sind k die schärfsten Konkurrenten der englischen. Ganz £ anders liegen dagegen die Dinge bei der Filmherstellung ( und noch mehr beim Filmvertrieb, hier sind tatsäeh :*•' lieh die Filmindustrien der einzelnen Länder bis zu ! “ einem gewissen Grade aufeinander angewiesen. Ge rade durch die Liierung mit ausländischen Konzernen ist es in vielen F'ällen erst möglich, die eigene Pro¬ duktion zu erweitern. Durch das Abkommen, da* seinerzeit die Ufa mit Famous-Players bzw. der Hatnil ton Film-Corporation traf, war es überhaupt erst mög¬ lich. nach dem Kriege deutsche Filme in den Ver einigten Staaten zu placieren, und erst durch die m Schaffung dieser Möglichkeit war daran zu denken, » Millionenfilme herzustellen und damit unsere Film- industrie in ein neues Stadium ihrer erfreulichen Ent W Wicklung zu bringen. Ohne dieses Handinhandarbeiten b mit ausländischen Gruppen hätte sich sicherlich nie W mand gefunden, der das Risiko für die Herstellung von g Großfilmen übernommen hätte. So seltsam es auch klingen mag. den ungeahnten Aufschwung u iserei Filmindustrie verdanken wir in allererster Linie dem direkten oder indirekten Einfluß des ausländischen Kapitals Wenn jetzt allmählich die einzelnen Entente¬ länder wieder dem deutschen Film erschlossen werden, so ist das ebenfalls wieder vor allem dem Einfluß der mit deutschen Filmf innen liierten ausländischen Film - unternehmen zu verdanken. Es ist heute kaum noch möglich, alle F’äden auf zuweisen, die zwischen deutschem und ausländischem Kapital in unseren bedeutendsten Filmunternehmen ge- sponnen sind und die folgende Aufzählung will nur einen ungefähren UeberbUck geben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu machen, denn in vielen F'ällen wird die Tatsache der geschäftlichen Liierung mit ausländischem Kapital ängstlich zu verheimlichen ver sucht. Das ist ja auch nur verständlich, denn schlie߬ lich läßt sich niemand gern in die Karten sehen. Die Ufa hat gleich von Anfang an seinerzeit unter der erfolgreichen Aegide von Carl Bratz eine enge F'ühlungsnahmc mit ausländischen Konzernen erstrebt. Oie Olsen, der Generaldirektor der Nordisk Film Co. in Kopenhagen, saß lauge Zeit im Aufsichtsrat der Ufa und hat erst im Vorjahre seinen Aktienbesitz ab¬ gegeben. Nicht immer zeitigten diese ausländischen Beziehungen das gewünschte Resultat, erinnert sei nur an den Dafeo-Vertrag, der die Ufa infolge der damals nicht vorherzusehenden Verschlechterung unserer Valuta in eine unangenehme Situation brachte. Ein glücklicher Griff war dagegen das oben bereits er wähnte Abkommen mit der Hamilton, wie es anderer seits nicht minder glücklich ist. daß es jetzt, nach dem die Ufa von der Verbindung mit der Hamilton nicht mehr sonderlich viel erwarten könnte, gelungen ist, diesen Vertrag zu lösen. Vielversprechend scheint auch das letzthin geMoffene Abkommen mit der U.C.d. zu sein, die bekanntlich einen bedeutenden Posten Ufa aktieu übernommen hat und hinsichtlich des Vertrieb«-' der beiderseitigen Fabrikate mit der Ufa Hand in Hand arbeitet, ja vielleicht sogar in einzelnen F'ällen gemein sam mit ihr produzieren wird. Die E. F. A. mit ihrem rein amerikanischen Kapital, die gewissermaßen nur eine deutsche Filiale der F'amous Players bzw. der Hamilton Film Co. ist. wird immer ein klassisches Beispiel für das Arbeiten ausländischen Kapitals in Deutschland sein. Im übrigen ist diese Gründung ein F'all für sich. Bei dieser Ge¬ legenheit sei die angebliche Liierung der E. F. A. mit einer führenden österreichischen Filmgesellschaft, wo¬ von einige Fachblätter zu l>erichten wußten, als in dieser Form nicht zutreffend, zurückgewie*en. Andere große amerikanische Konzerne sind diesem Beispiel bisher nicht gefolgt; Goldwyn beschränkte sieh z. B-