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Der Kinematogr&pb — Düsseldorf. No. 796 lediglich darauf, in Berlin eine Vertriebsstelle für gauz Europa einzurichten, um bei der Herstellung der zahl reichen, dafür benötigten Kopien in Deutschland die Vorteile der niedrigen Valuta zu genießen; er ist damit einer der größten Kunden unserer Kopieranstalten ge worden. Bei der Decla - Bioscop sind die Auslands heziehungen weniger durchsichtig; aus Aeußerungen. die vor einigen Monaten in die Fachpresse durch sickerten, scheint man entnehmen zu können, daß eine gewisse Fühlungnahme mit französischem Kapital er folgt ist, doch läßt sich darüber nichts Positives sagen. Auch entzieht es sich der aligemeinen Kenntnis, inwie weit in der Busso-FUmgesellschaft, der Tochter-Gesell schafft der Decla-Bioscop. tatsächlich russisches Film kapital mitarbeitet. Die Kationalfilm A.-G. unterhält zu französischen Filmuntcmehmen sehr gute Beziehungen, ohne daß man darüber etwas Näheres sagen könnte. Viel durch sichtiger sind die Beziehungen der Terra Film A.-G. zu ausländischen Filmkonzernen; zunächst besteht eine Interessengemeinschaft mit der südamerikanischen Foreign-Film Co. und weiterhin mit dem bedeutendsten österreichischen Konzern, wodurch der Absatz der Terrafilme eo ipso weitgehend gesichert ist. Interessant ist auch die neuerlich zwischen dem Landlicht-Konzern und der Baltisk Filmindustrie in Stockholm getroffene Kombination, die vor aller Dingen auf eine Fabrikationsgemeinschaft hinausläuft. Wenn dann noch verraten wird, daß in der Ber liner Filmmanufaktur neuerdings ausländisches Ka pital arbeitet, ebenso in der Radio, der Novo und der l'Or-Filmgesellschaft, so dürften diese Angaben bereits genügen, um darzutun, daß die Internationalisierung unserer Filmindustrie tatsächlich imgeahnte Fort schritte gemacht hat. Zur Beurteilung der Frage, ob und inwieweit diese Einflußnahme ausländischen Kapitals erfreulich oder unerwünscht ist, muß man zunächst in allen Fällen eenau wissen, welcher Art die Vereinbarungen sind. Wenn es sich, wie im Falle Ufa, im wesentlichen um eine Vertriebsgemeinschaft handelt, also um eine Kom¬ bination. durch die die Basis des betreffenden deutschen Unternehmens bedeutend erweitert wird, dann <ann man diese Beteiligung ausländischen Kapitals nur mit Freuden begrüßen, zunpl in all diesen Fällen die deutsche Firma wohl niemals dem Kontrahenten mit Haut und Haaren verschrieben ist. Solange die deut¬ schen Leiter die Herren im Hause bleiben, wird man i P AKTIENGESELLSCHAFT HAHN FÜR OPTIK U. MECHANIK - CASSEL - GE SER AL VERTRIEB FÜR RHEINLAND UND WESTFALEN: KÖLNER PHOTO- UNO KINO-ZENTRALE, KÖLN A. Rh. NEUMARKT 32-34. überhaupt schlechterdings nicht allzuviel gegen die Beteiligung fremden Kapitals einwenden können. Wesentlich anders gestaltet sich jedoch die Sachlage, wenn (wie in einem dem Schreiber dieser Zeilen be kannten Falle) ein völlig filmfremder ausländischer Kapitalist in Deutschland eine Filmgesellschaft ins Leben ruft, um — seine Tochter als Filmstar zu lau eieren. Das sind natürlich Schmarotzer, die das An¬ sehen der deutschen Filmindustrie nur schädigen können. Im übrigen können wir ganz zufrieden sein, daß es unseren führenden Filmfachleuten gelungen ist, in dem oben skizzierten Umfange das Ausland für die deutsche Filmindustrie zu interessieren. F. O. mit dem Teuer spielen. Die Berliner Filmindustrie stand in der vergangenen Woche wieder einmal dicht vor dem Ausbruch eines Streiks. Es handelte sich um Lohndifferenzen, und es schien zuerst, als sollte sich eine Einigung nicht er¬ zielen lassen. Die Vorgänge, durch die es zum Streik hätte kommen sollen, werden uns im folgenden geschildert: Der „Arbeitgeber-Verband der deutschen Filmindustrie“ und der „Schutzverband deutscher Film Kopieranstalten" einerseits und die im „Lohnkartell her Filmindustrie“ vereinten Freien Gewerkschaften *°wie „Der Gewerkschaftsbund der Angestellten“ und her „Gesamtverband Deutscher Angestellten-Gewerk¬ schaften" andererseits, hatten im Februar 1922 ein Lohn- und Gehaltsabkommen getroffen, in dem u. a. Tprgesehen war, daß eine paritätische Kommission aus »ertretern der beteiligten Verbände eingesetzt werde, welche die Gestaltung der Lebenshaltungskosten während der Dauer des Lohnabkommens beobachten und bei wesentlicher Veränderung der Lebenshaltungs kosten Zuschläge bzw. Abschläge vereinbaren sollte. Die Unterlagen hierfür sollten in objektiven, ziffern¬ mäßigen Feststellungen gewonnen werden, als welche den Parteien die vom Statistischen Amt der Stadt Berlin auf Grund von Einkäufen gewonnenen Durch¬ schnittspreise sowie die Preise der Konsumgenossen¬ schaften dienen sollten. Diese Kommission hat im März und April getagt und in reibungslosem Zusammen arbeiten die aus der Teuerung sich ergebenden Zu schlage für die Monate März und April vereint»art. So ist für den Monat März eine Zulage von 1 :*»*o auf •len bis 28. Februar 1922 in Geltung stehenden tarif liehen Lohn bzw. Gehalt und für den Monat Aprt)