Der Kinematograph (July 1922)

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Erscheint jeden Sonntag weitestes Fachblatt der Branche. Düsseldorf, 2. Juli 1922 Das Kino in Japan. Im Reiche der aufgehenden Sonne gibt es unge führ SöO Lichtspieltheater, von denen List immer etwa 100 aus verschiedenen Gründen geschlossen sind, sei es zwecks baulicher oder technischer Verbesserung, sei es aus dem besseren Grunde der rurentabilität. Die .Jajtancr Helten das Kino wie der Mnneheii-*r das Friedensbier und der Pariser die Frauen. Von allen modernen Industrien ist die Kino und Filmindu¬ strie zweifellos eine der besten, ln jeder grollen Stadt gibt es eine Theaterstralle, wo man, wie zum Beispiel in Tokio, mindestens 2ö Theater, eines an dem anderen sehen kann. Hier stehen neben und zwischen den Schauspiel- und Varietetheatern nicht wenige- als IS Häuser, die der Lichtbildkunst dienen. Im der Thea tersfräße blitzfeuert ein Meer von hellst euchtenden elektrischen Lichtern und eine Menschenmenge wogt diese Straße auf und ab, wie man sie sonst nur bei be¬ sonderen Anläßen auf den Hauptstraßen sehen kann. Dabei sind die Straßen Japans, das relativ uugeh ucr dicht bevölkert ist. immer dichter mit Menschen he- sät. als die Deutschlands. Aeußerlieh ist das Kino hier ähnlich dem m anderen Ländern. Meist bildet eine massive Steinfront in halboricnlalischem Stil einen angenehmen Anblick Lithographierte «xler gedruckte Plakate sind in vielen Städten verboten, wenn sie Szenenbilder oder solc.be von den Schauspielern enthalten. Dagegen sind gemalt • Plakate erlaubt und auf diesem Gebiet kann man sehr häufig haarsträubende Sachen sehen. In «len Foyers, wenn man diesen Ausdruck hier verwenden darr, sind dann <i bis H Photos von jedem Him ausgestellt. Lange, an Ba m buss tangen .uigc brachte Fahnen, auf die ilic Filmtitel und Namen der Hauptdarsteller gemalt sind, sind außerhalb des Thea tci s fast in allen Städten erlaubt und figurieren als ein Wesensteil der japanischen Kinoprojtaganda. Meist hal>en die Kinos dreierlei Plätze, die, wort lieh übersetzt, erste, zweite und Spezial-Klasse In* zeichnet werden. Die Preise gehen von 20 Sen bi- z i 3 Yen. Die billigste i Plätze sind im Parterre, da~ die Leute mit plumpen Holzschuhen betreten dürfen Der Fußboden sieht auch dementsprechend aus. F.i ist aus Zement und off mit einer dicken Schmutz schicht überzogen. Einfache, ganz schmale Holzbänk- ohne Rücklehne sind hier die Sitzgelegenheit: aber in allen Kinos sin«! im Parterre mehr Menschen, di-- Im Verlag der Decla-Bioscop erscheinen mit Kindern, Affen und Hunden als Beiprogramm-Filme