Der Kinematograph (July 1922)

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t>er Kinematograph — Düsseldorf. :»o. HO-' der Vorgänge über dies«*s Kardinalbedenken immerhin fort, zumal eine delikate Darstellung durch alle Szenen fesselt. Unter Ennoüeffs sicherer Regie gaben Herr Mosjoukine als Staatsanwalt und Frau Lissenk > als sein Opfer schauspielerische Leistungen von höchs-er Dezenz. von einer erfreulichen und oft ersehüttemdeu Sparsamkeit im Ausdruck. Gezeigt wurde der Film in den aufs feinste in Farbe und Interieurs al> gestimmten, vornehmen neuen Räumen der Wiking Film -Gesellschaft. ..Sein ist das Gericht.**- Manuskript und Re gie: Dr. Bruno Lange. Fabrikat: Novo Film G in. I» H (R i eh a rd - (>' wa Id-Lichtspiele.) Vielfach fließen die Greosen des Bühucndramas und des Filtndramas ineinander. Das Reich des über¬ zeugenden Wortes ist das Reich des überzeugenden Bildes geworden. Die Psychologie, lang- genug von der Leinwand verbannt, hat eine beglaubigte Gesandt¬ schaft im Land der Zweidimensionalität. die ihre Rechte in diesem Reich zu wahren weiß. Und doch: ■** steht noch, unüherrennhar. eine Schranke zwischen Bühne tmd Film. Dort, wo der seelische Vorgang nicht in Bewegung und Ausdruck gelöst werden kann, wo die Mitteilsamkeit der Leinwand versagen muß, weil sie nur erzählen, aber nicht beglaubigt reden kann, dort, scheints, rächt sich das Theater für alles, wa> ihm der Film abgejagt hat. Das mußte auch Dr. Bruno Lange, der Autor und Regisseur von ...Sein ist da- G- rieht" erfahren. Der Konflikt, den er aufrol t. ist ganz auf das Wort gestellt, »las Bild könnte das Wort unter¬ stützen. nicht aber, es ersetzen. Wenn Br uio Lange einen Industriemagnaten durch die Macht seiner- an der Macht des Geldes erstarkten Willen eine geliebt • Frau an sich ketten will und sie dennoch ve lieft. weil seelische Fremdheiten keine Brücken zu einander finden, so stellt er seelische Voraussetzungen auf. <!ie et- filmisch nicht beweisen kann. Er muß. um nicht völlig auf die Geschehen »Wirkung zu verzichten, zu einer derben und äußerlichen Lösung greifen, muß den liebenden und willensbewußten Mann sich in einem Anfall von Eifersucht und Hemmungslosigkeit auf die Frau stürzen lassen; die Geängstigte flieht vor ihm in den Kohlenkeller und riegelt die Tür hinter sich ah. Er zertrümmert die Tür. schlägt die Treppe hin unter, findet den Tod. Die Frau ist frei und sieht die Straße offen, die zurückführt zum Geliebten dtr Jugend. Ein dröhnender Ausklang nach feinem, allzuzartem Auftakt. Ein Bekenntnis zum Film in letzter Minute. Trotzalledem. dieses Lichtspiel ist eine Etap|ie auf dem Weg zur Verfeinerung und Verinnerlichung des Au- drucksdramas. Ein Wille zur Abwegigkeit, nicht zum Außergewöhnlichen. zum Uebergewöhnlichen. Ge schmack und Zurückhaltung im Thematischen beließen wohl der Regie einen sicheren Geschmack im Zugriff, lockerten aber das Dezente der Absicht, verführten zu Breiten und Verschleppungen, ohne darum die dra¬ matisch ansteigende Link 1 zu verbiegen. Hermann Vallentin polterte sicher den Absichten des Ver¬ fassers zuwider allzu viel Schärfen in die Gestalt des Industriellen. Ernst Deutsch stellte diesem lär- inenden Format eine stilisierte Gebärde gegenüber, die Kopp - Film wer ke Manchen, Dachauer Straße 13. .mim Spezial-Filmtitelfabrik. „JÜFAX“: der Kinostromsparer | spart gararantiert jj nachweisbar bis zu | 40*0 an Strom | und 50". an | Lampenkohlen. f dauernde Ersparnis anbegrenzte bebeesdau* ;j Ar, jeden Projoktionaappxnit jj leicht anzuschlieBen. IX R P. jj Nr 347436. Druckschriften kostenlos. 3 „JÜFftX“! VertriebegeeeUfichaft m b. H„ | BERLIN-LICHTERFELDE, jj Hortensienstr. 11. jj Tel.: Amt Lichterfelde Nr. 386. jj Bezirksuertreter gesucht. « 166 » 5 der Einheitlichkeit nichi gerade zugute kam. Doch Marija Leiko, die Schöne. Innige, litt und erlebte und war der rührende Inhalt dieses Spiels. Sparkuhl be sorgte die Photographie. Saul*er. korrekt, doch irgend¬ wie leblos. Langes Absichten sind vornehm und w eisen in eine Zukunft, die hier einen noch nicht völlig be friedigenden Anfang fand „Unter den Goldgräbern von Dav-.m City.“ Verleih: Fulag Film- und Lichtspiel A.-G Berlin. (Primus- Palast.) Unseren täglichen Am -rikarilm gib uns heut und morgen, und immer wieder. Wir wissen jetzt schon bald in Filmamerika besser Bescheid als da heim. Dieser Amerikaner hat die Vorzüge und di<- Nachteile seiner Herkunft. Die Nachteile: eine ree h lieh naive, unsere Gesebmaekskultur arg aiirempehid- Naivität. Milieu: Goldgräber von Alaska. Goldgrälier- tochter, die. um nicht allen oder bloß dem ubh-n Kneipwirt zu eigen zu s wfc h, lid wIM und einem versoffenen Kerl zugeschlagen wird, der sich an ihr läutert. Da bleibt kein Vorstadtkintopp Auge trocken . . . Vorzüge, fein ausgewogen. - auf korrekte Gleichheit gestimmtes Ensemblespiel. Veber ragender, zusammenfassender Regiewille, der ge schlossene Wirkung erzielt, dein einzelnen liebevolle Gerechtigkeit werden läßt und doch nur auf di>- Ein heitliehkeit des Ganzen liinarln-itet. Eine gute Photo graphie unterstützt die bei aller Vfrgestrigkeii doch schon sehr starke Bildwirkung.