Der Kinematograph (December 1922)

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Nr. 826 Der Klnewatotfph — Düsseldorf. Krupp Ernemann-SlaiilSpIeQelliinipen in Kürze lieferbar HahEGoerzSplegelldiDpeD sofort lieferbar Strom- und Kohlenersparnis 80%!!! Rheinische Film-Gesellschaft Abteilung: Kinobedarf Köln a. Rhein, Niederlage in Koblenz: Glockengasse i6 Heinrich Fürst, Friedricbstiaße 26 m. b. H., 40775 Düsseldorf, Graf-Adolf-Straße 29 uimI KörptTschafU-n nahcstoht, der nüt den Verhältnissen Vertraut ist. Soweit erfoiderlich, soll zu jetlein Kleinfilm der ent^preeliende Vortrag, oder in Anlehnung an «lie Zwi- schintiUl ein Vortrugsentwurf vorhanden sein. Wertvoll wäre es jedenfalls auch, wenn zu dem nur unterhaltenden Kleinfilm die Begleitmusik wenigstens angegeben wenlen könnte. Ueber den Bezirk, iler von der Stelle aus versorgt Wenlen soll, muß der Lii-iteT rechtzeitig disponieren können, damit ein ungestörter FUmpe-ndelvcrkehr sich entwickeln unil eine wirkücli gesuiule Arbeit für »len Film einsetzen kann. Diese l:*rüvinzstt*Ueu gälx-n der Lehit'rschaft, nicht nur der Stadt, Gelegenheit, in Arbeitsgemeinschaften (Film- semiuar, Berlin) ihre Erfahrungen auszutauschen, neu« Anregungen zu gi-lH-n und zu erhalten; und so würde dem Geiiankeii iles Li'hrfilms mehr gisiieiit als durch Wort und Schrift allein. Wenn auf diese Weise günstigen- Bezug.smöglichkeiten gi-sehaffen wenlen, dann winl sicherlich der Vertrieb des J> hrfilms geim-i.isam mit dem Kl< infilm überhaupt sich günstiger gcstalt-.n. Das ist meinc-s Erachten.s das Not- weuoigste. Die- rechnerische SeiU- zur Lösung auch dieser Aufgabe wird schwierig sein; al>er immerhin bildet die Organisierung des Unternehmen», tlie unbedingt von Zweck- mäliigkcitsgründen bestimmt st*in muß, die Grundlage« W' i 11 y H e y m e r 8 , Leiter der städt Licht.spiclc in Köln. Lehrer als Lehrfilmgegner. «-W er Lehrfilm hat in der Lehrerschaft eine recht verschiedenartige Aufnahme gefunden. Während einen im Film das ausgezeichnetste Lehr- mittel, das Lehrmittel der Zukunft sahen, sundeu ihm die anderen küiil oder sogar mit uusgc sprocheuer Abneigung gegenüber. Das letztere sei mit einem Beispiel aus der pädagogischen Literatur belegt. iyi3 erschien ein Schriftchen von Paul Knospe „Der Kiuematograph im Dienste der Schule“. Knospe ist Filmfreund. Er zitiert (S. 9/10) den Artikel eines von ihm mit Namen genannten Lehrers, der ein scharfer Gegner des Lehrfilms ist. U. a. schrieb dieser Filin- gegner: „Kern Bild, und sei es auch der lebendigste Film, kann es in bezug auf Gedankenbildung mit dem Forschungsbericht aufuehmen, denn die lebenden Bilder ziehen doch im wahrsten Sinne des Wortes nur außen vorbei, während der Erzähler den Hörer zwingt, sich selbst in die Szene hineinzustellen, und also zu einer fortwährenden geistigen Aktivität nötigt“. Der Filni- gegner ist also der Ueberzeugung, daß man das viel besser begreift und im Gedächtnis behält. was man gehört hat als das, was man gesehen hat. Andere Filingegner unter der Lehrerschaft mögen vielfach aus dem gleichen Grunde heraus Stellung gegen den Lehr film im Unterricht nehmen. Es erscheint nützlich, die Ursachen der Lehrfilm¬ gegnerschaft einmal in das rechte Licht zu stellen. Die begeisterte Aufnahme des Lehrfilms als Unterrichtsmittel wie auch die Lehrfilmgegnerschaft ist nur vom Stand¬ punkt des Psychologen und zwar des Gedächtnis¬ psychologen aus begreiflich und verständlich zu machen. Es ist eine weitverbreitete Erscheinung, daß man das besser begreift und im Gedächtnis behält, was man gesehen, als das, was man nur gehört hat. AVas man gesehen hat, haftet lange und fest im Gedächtnis, was inun nur gehört hat, verblaßt mehr oder minder bald und bei der Keproduktiun stellen sich allerlei Unge- iiuuigkeiten und Lücken ein. Aber so weitverbreitet diese Erscheinung auch ist, es ist doch keine allgemeine Erscheinung. Sehr bekannt is: auch die Erscheinung, daß Schüler, die sich ein Gedicht, Vokabeln oder sonst einen Wortlaut fest eiiipräge.i wollen, den Wortlaut mehrmals laut vor sich hersugen. Sie sprechen laut, um die W'orte zu hören, weil sie so das Ganze leichter im Gedächtnis behalter. Ferner kann man beobachten, daß Schüler, die sich z. B. das Bild einer Landkarte einprägen wollen, diese Karte ein- oder ein paarmal zeichnen. Wenn sie die Karte gezeichnet haben, dann sitzt das Kartenbild viel fester in ihrem Gedächtnis, als wenn sie die Karte nur angesehen haben und mögen sie auch auf das Ansehen viel mehr Zeit verwendet haben, als auf das Zeichnen. Derartige Beobachtungen kann man allenthalben im Leben draußen machen. Um etwas fest und sicher im Gedächtnis zu behalten, ver¬ fahren nicht alle Leute in gleicher Weise. Worin liegen die Ursachen für diese Unterschiede? Der Mensch empfängt die Eindrücke der Außen weit durch seine Sinnesorgane, durch das Auge, durch das Ohr, durch den Tastsinn, durch den Geschmack, durch den Geruchsinn. Die Eindrücke aber, wir wollen uns recht konkret und drastisch ausdrücken, die durch die einzelnen Sinnesorgane im Gehirn hervorgerufen werden, sind nicht bei einem und demselben Menschen