Der Kinematograph (December 1922)

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Df Kiinm tt o f r a p l i --- DUtteidoH. Nr. 826 gleich wertig. Uei dem einen maeht t>ef>onder.s <la.s einen riefenit.naehlkultigen Kindruek, was er ?iieht, («■i dem an dem das, wa.s er hört, bei dem dritten das, was er fühlen, abtasten kann und so fort. DemgemüU unterscdieidet der Psychologe versehiedene Saehvorstellungs und (h- dächtnistypen, nämlich den visuellen Typus (Gesicht), den auditiven (Gehör), den taktil-motorisehen (Tasi sinn), den gu.stativen (Geschmackssinn) und den ol faktorisehen (Geruehsinn). iJie Typen kommen nun /ainieist nicht rein vor, sondern gemischt, aber doch so gemischt, dali der visuelle Typus der am meisten her vortretende und am meisten verbreitete ist. Die reinen Typen werden von den P.sychologen als Defekte, als krankhafte Veranlagung l»eträchtet. Die meisten .Menschen gehören also einem .Misch lypu.s an, bei dem das Visuelle vorwiegt, während ilas .\uditive, oder das Taktil-motorische oder das Gustative oder das Olfaktorische* oder auch mehrere dieser mit ihm verbunden .sind. Weil dies so ist. Iwgreifen die meisten Menschen das be.sser und iM*halten sie das besser im Gedächtnis, was sie gesehen und ilaneben gehört oder gefühlt u^w. haben, als das. was sie nur gehört, nur at>getastei. nur geschmeckt usw. haben. Es ist nun .selbstverständlich, dali in der .Schuh; nicht der Vorstellungs- und Gedächtnistypus des Lehrers für die M'ahl <ler l'nterrichtsmittel mall gehend sein kann, mallg<*lM‘n<l sind hier doch n ir die Annahme sämtlicher Reparatur>Mi in eigener Werkstatt, auch Cilreparaturen, unter voller Garantie. Verwendung von nur (triginat-f-'rsairtcilcii. Kinophot, Frankfurt a. Main Kaiser-Passage B bis 10 44622 Telephon; R 2010, Spessart 17<». Vrtr.stelluiigs- und tö-dächtnistypen der .Schulet. tVciiii also ein Lehret zu detii ausgesprochen audiit\fti TypU' gehört, wofür das oben angezogeiie ein H' i^piel ist. -so darf er doch nicht dafür ciutreten, dall <lie visuellee. Lehrmittel und vor allem dei Film aus dem ITiterrichl verbannt werde, denn damit würde er sich »eihst des besten uml wirksatitstcit Lehrmittels heraulHUi. alh;i dings ohne «las zu wissen und zu wollen Es lu'steht ja aucii in den Kreisen tler Lehret no«*h keim-swegs alluiit iialtren eine klare Einsicht in la^ Wesen der Hiidiiiig voll geistigen Vorstellungen und von Geflüclitnisliilderii. M’ahrheitc;i brauchen oftjatiji:* Zeit, um "ich <lurchzu "i'tzeii. Die gruiidh“gen<lc Arlu-i über da" Einschlägig»*. dU" "ci hier zum .SchliiU erw.äl.ut. hat der verstorlH*m* Hamburger Professor Meu nanu in seinettt fluch „tKikouoi üc untl Technik des Gedii«hfuis-;e"" gelüderi, d;«s in Leipzig ll»12 ersehi<*nc*n ist. Paul Eller. Der Kulturfilm. Filmindustrie als jüug.~i< aller Imlu.'trieti hat durch ihren gewaltig«*n .Aufschwung l>ewiesen. dali die Zukunft ihr gehört. Zweifellos liegen dem Film Kulturwerte von grolier »kHleutung zugrunde, un<l er ist, wie keine neuzeitliche Errungen s«*haft sonst, an erster stelle beruf«*n. die kultundh* Ent Wicklung kommender Jahrhunderte zu l>eeiiiflussen. ln «ler kurzen Zeit de.s Bestehens der Filmindustrie konnten die dem Film innewohnenden Kultiirwerte sich nicht .so entwickeln, wie es wünschenswert ge\.«;sen wäre, weil die (vom rein kaufmännisch)*u .Standpunkt verständliche) Begünstigung dem Publikumsgeschtiiack angepaßter Produktion niederer NVerte den Markt be herrschte und die Auswirkung wirkli«‘hpr Kulturwert«* itehinderte. Der „Kulturfilm" nun ist ein Vorstoß der dem Film innewohnenden Werte, die in ihrer Bedeutung heute von weiten Kreisen noch nicht erkannt und in ihrei- Viel seitigkeit selbst vom Fachmann noch kaum ganz ül»er schaut werden können. Wie unendlich viel an Möglich keiten der Auswirkung von Kulturwerteii auch bis heute schon gefunden wurtien, dein mit offenen Auge .Strebenden öffnen sich bei ernsthafter Bes<;häftigung mit dem Kulturfilm täglich neue Reiche der Erkenntnis über die dem Film iuuewohuettden Kulturwerte. Wegen seiner hohen Wirt.schaftliehkeit stürzte sich die Tef*hnik auf den Spielfilm und hat mit viel Fleiß und emsigem Mühen technisch wirklich Wunder .-oll bracht. Welch ein Unterschied zwischen den Serien aufnahnien des Ottomar Anschütz aus den 90er Jahren und unseren jetzigen technisch so hochwertigen Leistungen! Nur durch die wirtschaftlich so hohe Aus Wertungsmöglichkeit des Spielfilms konnte sich in kurzer Zeit die Kinotechnik zu solcher Höhe empor schwingen, und der -- oft leider nicht mit Unrecht ireschm&hte Spielfilm wurde hierdurch ein tüchtiger S<hrittina«*aer für den Kulturfilm, der bei meinem Ei .'eli«*iueii st'hon eine boelientwi«*kelte Kiinit»*ehnik vor fand. Der liedank«* fimlet seii i n l<*lK*ndigen .Au-sdruck durch «las Wort lM*im Vortrag. Er wirtl in der .Schrift erhalten, um durch geistige .Aufnahme und Verarlg*i Hing «les Worts wiedernm lelteiidig zu werden im ttelste. Da" tiisher höihste erreicht>ere Ziel, «len Ge«lauk«*n. die I«L;e zur siegeufleii Wirkung zu führen. Im fla«*hen Bihle (der Zeirliming. d«*m Gem.ilde). im ßeiiefbüd«* (der Plastik), war selbst bei höchster Vollemiung uur ein Getianke «xler günstigenfalls eine kurze Gedanken reihe im Au.sdrui-k fesfzuhaltt*ii. Bew«-gimgsvorg'äng''- jedoch niemals. M'unlen B«*v.cgungsvorg*änge etwa in Spielen, durch M«*uschPn odci* Tiergru|)|H*n «largostellt, so hatten sie wieilerum den .Mangel, «laß sie niemals in absolut gleich«;!- Weis«* repr«xlt,ziert werden konuten. Ein Gedanke, «ler «*iue Reihe voi. Bcweguiigsvorgängen umfaßte, ließ si«-li «laher nur du>-<-li «las leb«*iidige Wort oder durch die <lies«*s l•annend<* .-Si lirift in lieschreitjendei Form dem Verstämlnis des andern ül>ermittt*ln, nie aber anschaulich als direkter Vorgang, der ini B«*darf.sfall«* in immer glei«hef- M'eise beliebig wiederholt werden kann. Dieser Mangel wird durch das Laufbild und durch die kino-technis«-hen Erruugen.schaften der Neu zeit sc-hon jetzt nahezu vollständig t>ehol>en, und wer kann wis.sen, wa" der rastlos schaffend«* .Menschengeist in Zukunft ims noch Ijescheren wird! I)ur«*h diese, dem l.aufbild innewohnenden Eigen.schaften ist der Film zum i«lpalen l ebermittlungsmittel der Getlank«*n geworden, «lenn er vermag eben Reihen von Vorgängen ohne müh selige Wortumschreibtmg ans«‘hauli«*h und intmer wiederkehrend in stets gleiehhleibender AVeise zu re produzieren. Hierdurch ist der Film geradezu prädestiniert zum Unterrichtsmittel ersten Ranges. Ganz selbstver S