Der Kinematograph (January 1923)

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Wr. 8g8 29 Der Klnematofnipli — DOsstidorf. goiiistin auch in Alhioii Mc!«ciitlich sU-ipTii, und wvnn auch iiniiM-rhin *U r Wunsch offen hlciht. unst>rc englischen Kullegiui hätten tli»- deutsche l’nKluktion aus einem j ingeren \N erke kennengelernt, so ist ilinh iinuH-rhin auth s(.‘hon diets- Visitenkart«- «•rfreuli«-li. auch «Uese Kinführuug für ilie Be ««itung deut.s.-lien Kilinsihuffeiis günstig. Aus «h-ni kritis«-h« n B« ohaeht« ii vi«-l« r .Must«-rstü<-k«- «ler amerikanischen lVo«Uikti«>n haben un.sen- iU-ins«-hen hach- teilte und gan.. iMsoiulers unsere Ki-gisseure manches Neue hin/.ultriu n können; in iliescii SpalU-n halH-n air oft «lurauf hingi-wieseii. «hili «lie unierikanisehen Regisst-un- eine geradezu stup« niie Spürnasigkt-it zur Auffiiulung verbl iffeiuter tech iiiseber TrieLs, «U hziöser phott^aphi.selu-r b'einlu-iteii Ih-- wiesen haU-n. L’mgeki-hrt «lürfeii unaen- K.-giaxeure »ich sehnH'ieheln, daU auch ihn- Anregungi-n zum Teil auf auf- oahnH-fähigen Bislen gefalk-n siiul. daO auch aus ihren ArU-iten «lies (xlei jene» an Interessant« m und OrigineUein clankliur aufgenoinmeii \v«mlen ist. ln «iiesci Verbindung brauchen wir nur an «lie wirklich In-geisterte Aufnahme zu erinnern, die das Kabinett iles l>r. C'aligari im iiiU-Uektu«-llen Auslaniie g«-funden hat; prägten doch unsere- tranzösiselu-n Kollegt-n das eigene W ort ..t’aligarisnie“. Nu i also können wir uns «ler Holfnung lüng«-bi-n, dali bahl auch mit England ein n-ger Wan naustuusi-h stattfindet, und wir möohU-n wün.seht n, daU di«- Inten-»»«-nteii jeiist-its «les Kanals daU-i ebi-nso ihn- Keehnung finden, wie sie unsi-re Industriellen zu fintU ii hoffen. Als erfn-ulicht-» Oiiu-n glaulK-n wir «lie Tat- »at-he ans«-lu-n zu dürfen, daU zum Teil bt-n-it« grölh-n- engliseh«- Kapitalien am «U-ut»ch«n Filmgi-seüäft arbi-iten, un«t es i-ntU-hrt nicht einer feinschuK-ck«-risehen Orimnalität, dali ben it» in «liesen W«x-hen ein ganzer englischer Fdmstab in einem Ik-rliner Au-lier ein N\'«-rk in Szene setzt. Wir sahen da in der vorlctzU-n Nummer d«*» englischen Fach¬ blatt«» ,.The Bioskop" ein sehr hübschi-s Bild, auf «lern die drei engliselu-n Filmgrazien «ler Fabrikations-Gesellschaft den g« Ix-m-tleiti-n Mittelpunkt ein«-» erlauchten Kreises von elf smarU-n «-ngli-*«-h«-n Filmpromim-nten ausmachen. Lassen wir in «li«s«-r Stunde, da wir fn-un«lliche Gedanken zu eiD«-m hoffnungsvollen Zukunft«r«-igeu am-inanderflechteii. alle etwa aufkeimende Bitternis in «len XeU-iifalten uiLxeres Hirius v«>rsehlos8en, staiu-n wir zurüt-k iinfrui-htban- R«».sorti- nieiits ülx-r nicht imnii-r lielH-iiswürdige und muiiehmal die F«-»»t-l «1«-» kosniop«>Uti.sch K«>nv«-ntion«ll«‘n spn-ngeiule .Xus¬ fälle zurück gt-geiibuelu-n wir für «lie uns aufgestolk-nen Süntli-n «l« r heutigen HaiuU'lsfn-uiK- und künftigen Herzeiis- fn-un«l«- «lie wahnselu-inlieheii .Miligriffe. «lie uiis«-re eigenen Fubrikant«-n ix-gaiigen halH-n dürfu-n iiiul spr«ehen wir mit «lein gleichfalls inU-rnational verstaiiiU-iu-n Ajiostel: ..Wir siml alle Süiuler“! •XlK-r w-ir siml auch all«- t>ptiniisU-n; wir ulk- glaub«-n an «len Wert und an die Xot weiuligkeit un»«ri-s Schaffens. Wir sind nicht so r«>c-hthaberisch und mit Eigeiulünkel imprägniert, «lall wir uns verim-ssen, irgenih-im-m einzelnen Volke den St«-mp«-l «k-s Aa-<«-rwählt«-n aufzudrücken, die Tätigkeit der arb«-itenden Söhne «-in«-s einzig«-!! Landes als «h-n SaiK-rteig für alle Welt auszugeb«-n. Wenn wir schon in gar keinem B«‘tracht uiul für gar keine Art «ler .4rlx-it s«>lehe Monojiolstellung konz«‘«li«-r«-n, so am allerw«-nigsU*n für «lie Arix-it der Filmleute, «lie im Ix-sU-n Sinne Ku»mop>jlit«-n s«-in müsM-n, da sie im vorix-hnisten Simie des WorU-s Licht- bring«-r und Kulturträger zu »«-in sich Ix-mülu-n. W.r alle, Fn-unde. ziehen an einem Strang; wir all«- schaff« n den Blick zielhaftig gerichtet auf das l«l«ul «h-s künstlerisch abgerun- «leten Filinw«-rke8, das wir erst-hneii uiul vorbereiU- i. In sok-hem Sinn«« wollen w'ir einaiuler lx*i der Arb«-it unterstützen, wolk-n wir uns«-ren Vorzügen aad aus uns«-ren S<-hwächen lernen. Wir wollen naeheiiern dem wundervoll schön«-n Bilde jener bislang nicht mehr erreichtc-n GestalU-n «ler Rt-naissance un«l «lanach eifern, «lie \'ertn-U.-r uns«-n-r «Mler doch zunünd«-st «ler nächsten Filmg«-n«-rati«>n zu solchem hiiomo universal«- ausn-ifen zu lass«-n. .Mit solchem Ziel un«l solch im tk-fsti-n humanen Blick¬ richtung strecken wir unser«- intuitiv ge8-:;Ll«-u«l«-rte Bru«ler- hand in das .411 jedem, «ler sie drücken, der mannhaft in sie ein»chlagi-n will. Frischauf zu fruehtbun-m lämlervcr- bimlemleni t.k-«lank«-naustausch, zu wertc-sehafft-nilem Wan-u- w«-ch.-««-l, zu ni«-ns(-hlu-h lH-gliiek«-n«ler Kum«-r:i<lsehaftlichkeit - in «liest-m jung«-n .lahrt- iy23. Brief aus Berlin. Das Th«'n>a ..Kiliiikritik“. -- Da» l*r«>gran.in für da» neu«- Jahr. — Das Knik- dos historischen Films. D«-iit.sehlun<l8 l'els-rgi-wieht. — l>«'n«-bt «k-r ..Vi-rvinigimg D«-ut»ch«-r Filmfabnkanu-n E. V. ‘ an di«- Ik-rlim-r IfandolskainnH-r üb«-r «li«- Wirtschaft lii-li«- Lug«- «l«-r deutschen Filnuudnstrie io« .lahn- «JI2-2. Da» dr«ih<-n«le neu«- Lichtspielgeai-tz. M ic-ht nur im „illmclub", sondern auch sonst, leider allerdings auch außerhalb der Film iiidusuie. beschäftigt man sieh im Au,'enblii-ke wieder mit dem Thema „Filmkritik“. F.inei uer undankbarsten Diskussionspunkte, aber er inuU Ix-handelt werden, wenn es auch noch so unangenehm ist. Dali dieses Thema in Zwischenräumen stets wie«ler in den Vordergrund tritt, ist Beweis genug dafür, dali etwas nicht stimmt. Darüber hat der „Kinematograph“ niemals auch nur den leisesten Zweifel gelassen, tiali eine Verbindung des Inseratenteils mit dem redaktionellen Teile ein Ding der Unmöglichkeit ist. an eine Abhängigkeit des redaktionellen Teiles vom l.i.seratenteil gar nicht zu denken! Es soll Zeitungen und Zeitschriften geben, die anders denken, was wir allerdings vorläufig noch nicht glauben wolleti. Immer¬ hin will man wissen, dali persönliche Vorteile hier und da die kritische Feder geführt haben »ollen. Be weise zu bringen, wird das Wichtigste sein. Ein Zu¬ stand wie der befür«-l<tete wäre zu bedauern, und schon aus dem Grunde, weil imter einer nicht.sai'hlichen Kritik «lie Filmindustrie leiden muß. Kritik ist .stets das beste Mittel zu weiterer Anstrengung gewesen, und mehr noch als die Konkurrenz nntereuiander, ist Kritik in der I.age, Gutes zu sehaffeu. I.i-tzten En«l«‘s wirtl bei der Filmindustrie und ihren Erzeugnissen «l«*r Verkauf die beste Kritik sein. Richtig ist dieser Stand punkt .selbstverständlich nicht. Es läßt sich ja au«-!-, nat-hweisen, daß gute Kritiken das Gesi-häft eines Films hestiniiiit haben, andererseits wollen tfegiier der Kritik naehweisen, daß Filme, die schlechte Re- sprei-hung*'n erhalten haben, die besten ges«-häftli«-hen Erfolge erzielten, auch Fublikuniserfolge. Von seiten der Fabrikanten wird stets betont, daß man eine ge rechte Kritik wünscht. Ist nun aber eine Kritik ge- re<-lit, aber s«-hlecht, dann tritt Empörung an die Stelle des Wunsches na«-h gerechter Kritik. Dann versteht «Ici- Kritiker phötzlich nichts, wie je bekanntlich nur «ler wohlwoll«*iide Kritiker etwas versteht. Die Tatsa<-h«-. daß heute der Film immer noch ein Kunsthandwi-rk sein iiuiß. marht es der Kritik besonders schwer. Der Kritiker weiß, oder sollte es wenigstens wissen, daß in jed«-n Film ungeheure Summen geste«-kt werden, und daß ein«- vollkommen vernichtentle Kritik gleichbe- 8