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No. 830 fPor KInomatograpti -» DUssetdort. Ausgabe von Millionen berücksichtigen, die dii- Iler stellting de- Films erfordert hat. Ein Kritiker, dei aber solche oder ähnliche L'in.stände l»ei seiner I?e sprechung mit in Betrd<-ht zieht, ist alles j.nden*. ini kein ernst zu nehmender Kritiker. Denn der Kritike hat lediglich die 'Wirkung, die Mittel iinil die .\ii Wendung der .Mittel, durch die eine Wirkung cntstidit zu beurteilen, nicht aber die Aufwendungen mul Kraft anstrengungeii des .Schöpfers. I< h glaube zum Meispie nicht. dal.t ein Kunstkritiker je einen Kapellnieistei Kurze Ansichten Von Manfred .V o; |{.-giss,.,ir il.- er Kritiker isi die geistige .Schei-e des Films Seine Aufgalie ist es. den Film zu zeischneiden um ihn am Ertde wieder zusammenzufassen Er ist die letzte IIan<l. tlie an den Filmstreifen gelegt wird. Diese letzte Hainl müllte die zarteste von allen sein, damit sie nicht mühelos zerreilit. was tausend andere Hände mühevoll geschaffen. Die (Qualität <les Kritikers is» nicht immer gleich iH'de.itend mit der Qualität des Films. Die I) -ste Kritik Itedin.gt nicht den besten Kritiker. Der Iwste Film aber unliedingt die lösten Kräfte. Innere N bsichtlich haben wir den Beginn des neuen Jahn-s nicht zum Anlaß genommen, den früheren Gt- bräuchen folgend das Feuerwerk vielgt-staltiger \Vünsc-he vor den Augen unserer Leser und Freumle aufrauschen zu lassen; ist doch selten der Schleier, der die zulränftige Entwicklung neidvoll verhüllt, so engmaschig iin»i undurchsichtig gewebt gewesen als wie gerade vor dem •lanushaiipte des eben begoniuuien Jahres, das in welt¬ wirtseh aftUcher Beziehung einen recht d<‘solaten Anfang genommen hat, so daß alle in der Filmindustrie Tätigen ilm‘ Kräfte straffer gestählt wenlen anspannen müssen, um die Krisen, di« uns schon solange hin und hei werfen, einiger- iiiaßen glückliaft zu überwinden. In fliesen iR-trüblichen V'oraussicht beschränkten wir die dem neiH*n Jahre mit auf flen Weg gcgelM-nen Wünsche auf ifleale Forflerungen, auf «lie festen- Knüpfung des Bandes, flas die VertreU-r aller filmpro<luzien-n<h-n Länder zu einer Einheit zu.samnienfügt; wir postulierten wiederum eine möglichst weitgehemle Inter- nationalisierur.g fler wirtschaftlichen Verbintlungen — womit flurchaiis nicht flie Bf-handlung dt>s gesamten filmischen Eohaffens nach einem einzigen farblosen ,,kosmopoUtischen" Khachec verstanflen ward —, die fi*ste Zusammenschweißung aller in <ler Industrie regen ifleahm un<l intellektuellen Fak¬ toren, fielen verflienstücbe Gemeinschaftsarbeit von selbst schon auch die komnR-rzicUe Seite fk-r Influstrie fönlern unfl befruchten wird. Diesf m Aspekttr kann man zugleich eine aus Verantwortlichkeitsgefülil gclNjtene Warnung hinzufügen, flie bei der Vielgestaltigkeit fler EinzcllM-strebiingen unserer Verbände, mancher Persönlichkeiten aus dem Kreise der FabrikanU-n, Regisseute uml Verleiher df>ppelt tinterstriohen werden muß, die Warnung nämUch vor fU-n Gefahn-n, die eine weiter« Zersplitterung der Kräfte zwangsläufig herlici- fübren müßte. Strengste f>ekf»nomic, bis ins kleiiistt- l»rä- ^üiisli;;fM- beurteilen wird, weil die Lösung seiner Auf I' urube beim Dirigieren dieser mler jener S.vm|)honie sicht lieh eine große körperliche Anstrengung erforilifrt hat. I Wer die ernsihafte Kritik fordert, soll auch kon.sequeni I lileibcn. Jede ernsthafte Kritik muß schonungslos und unerbittlich sein, und wenn sie auch dem Bidroffeneu den Todesstoß versetzt. Der ernsthaftf* Kritiker ist in erster Linie nicht der Hüter -ler Schaffenden, sondern I vertritt die Kunst. Fml allein deren Interessen hat er !■ ..u <ehützen uml zu \erlei<ligen. Über die Filmkritik. B.i,\eri-ehen Filmce-elLehaft. Der Star uml der Kritiker kommen mir vor wie (pai-fltm) der .\fle mit dem Spiegel. Sieht er im Spiegel nur .>ein (Jesieht, sti wird er böse uml zerschlägt ihn. Darum zeigen speziell die weiblieiien Stars gern ihre Seele im (Jespräeh mit dem llei-in fler Kritik. Die ungesehniinkte W.ihrheit im Reiche der Sehminke zu verkümlen. ist nur eimMii. niirdem KrLiker, vergönnt; denn wir anderen, die wir im (Jlashause ■itzen. können nicht mit Steinen werfet' Krisen. zisiertt^ Organisation sinfl flie Fonlerung und der Trumpl dieses Jahres; sie sind zugleich der einzige Rettungsanker aus dem knirschenden Schiffbnith, in flen wir alle durch flie verzweifelte Allgemeinlage^der*europäiseheu Wirtschaft hineingeraten sind. Wer sich über flie kata.«.lrophale Aus- flehnung der (gefahren noch nicht im klaren war, fler mußte flie einflruek-samsten und erschütternfisten Bihler gewinnen au.s dem nüchternen Bericht üIht flie Entwicklung fler wirt¬ schaftlichen Lage der dcutaeheii Filmindu.strie im Jahn- 1922, den die ,,Wn‘inigung deut.sf-her f’üinfibrikanten“ der Berliner Handelskammer auf flereii FIrsu< hen eingereicht hatte. Da wir uns mit flem Wortlaute dos iufsf^hlußreichen ExiKises in fliesen Spalten schon vor viel zehn Tagen aus- f-inaiiflf-rgesetzt haben, verweisen wir hier nur iioeli einmal flur»’’f daß wir s<-hon frühzeitig den Finger auf all jene Wut. ’i legten, ans flt-non der Körper unserer Intliistrie nun blutet, untf-r den-n sehw äehenfler Einwirkung die einzehien Glifsler in ihrer freien Entfaltung hehiiiflert uimI gelähmt werden. Herzlich freuen wir uns, ilaß die int vergangenen Jahre oft gf-fährlich zugespitzten Bi-ziehungen zwischen den äußern Repräsentanten der Imlustrie, flen Theaterbesitzem und flen Verleihern, sich von Woche zu Woche reibungsloser gestaltet haben, unfl daß aus flen oft kämpferischen Rede- flueUen, aus den Mißstimmungen unfl Verärgerungen nmi- iiK-hr fler Wille zur Feinheit derart eistarkt ist, daß die begrüiulete Hoffnung auf ein gutes Einvernehmen verstattet ist. Unter dk-seni Geiste des Entgegenkommens und des SichverstehenwoUens spielU' sich auch die am 6. Januar in Bf-rlin stattgehahte Besprechung ab, fleren Ergebnisse wir an aiifierer Stelle mitteilen. Nach Einigung auf die Filmniietenaufschlage von IKK) Prozent vom 19. bis 25. Januar unfl 1900 Pnwent vom 2»t. Jantiar bis I. Februar wurde auch