Der Kinematograph (January 1923)

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Der Klnematofrapli — Düweldort. Nr. 830 t>eiM:hlo88en, schon um Montag ül>cr die iicncii Aufschläge. <iie nach dein 1. Februar zu erheben sind, zu verhaiuleln. Was die Lichfspieltheaterbesitzervertreter ausdrücklich 1h- tonten. daU ihn- Kollegen am Rande ihrer wirtschaftliche.- Kraft angelangt seien. inuU uns allen zu denken geln-n. und es ist nicht ganz ansges<-hlossc*n, dall die Beratnngcn di«-' ■ neuen Woche in einzelnen Momenten wieder recht kritisc-hc h'ormen aiinehnien. Von Verleiherseite winl uns versichert, dall eine weiten- Krhöhung «ler prozentualen Aufschläge iinbc-ilingt notwendig sei. wenn di«- Ix-ln-n-sfähigkeit nicht nur «1er mittleren, sondern auch «ler großen VerU-ihhetrichi- für die Zukunft garantiert- wenleii soll. Tatsache ist ja nun allerdings, «laß eine ganze Reih«- st-lhstän«liger Verleihfirin«-n «lie zur Weiterführung ihn-r Ik-trieiH- notweiuligi-n Kapitali<-n gar nicht mehr haben aufbringi-n können und ihn- Gt-schäft«- zum Teil bei-eits schließen mußten. IHe Verpflichtungen gegenüber «len Kopieranstalten, «lie zum Frwerb «ler Monopol rechte neuer Großfilme notweiuligen (!«-ldcr wa«-hs«-n 8«> sehr ine Ungeheuerli«-!!«-. daß bt-i der heute d«>pp«-lt s«-li\«en-n Kreditbt-schaffung manche früher bestest fun«lierte V’erleih firmen der Schwierigkeiten nicht mehr Herr werd«-n können Auch in dieser .'^lulergruppe zielt all«-s auf eine Konz«-mierung ab, auf eine Vertrustung, «ler die kleinen-n Geschäfte und auch das Gros der sc-lbständigen Th« atei besitzet mit s«-hr gemischten («-fühlen entg«-g«-nsc-hen. Di«- Verl«-iln-r si-lbst müssen wir alk-rdings wiederholt «larauf aufmerlcsam ina«-h«m. «laß sie bislang n«x-h nicht alle Mittel, «lie eine Vereinfachung imd V«‘rbilligung ilm-r R-tri«-!«- .sowie zuglei«h .-in«- Kon¬ solidierung «ler R-zi«-hnngen zwis« hen ihnen un«l «l«-n Knuden auf Th«-aterbesitzersc-ite «-rmöglichen könnten, sich «lien.stbar gemacht halMui. Ganz abgesi-hcn «lavon, «laß es sich immer mehr als notweiiflig erweisen winl, nur s«>lche Filme r.u ver¬ mieten. «lie tatsächlich verfügbar sin«l, «lie also nicht etwa nur auf den Pr<xluktionspr«>grainni «ler Fahrikation.sfirniii figurieren, sfmdern vollk«)mmen fertig v«>rliegen. müßte lie aUzuweit «-rmögli«-hten Terminierungen sowie «lü- in <1 -n rrspnuigsvertrügi-n häufig v«>rgeschene spätere Einig-ing hinsi«-htli<-h «h-r Mietpr«-is«- uiul der Spi<-Maten unlH-dingt -genatK-st festgelegten Abmachungen Platz machen. Xiir ■Inrch solch«- klare Vertragsart winl «l«-r Verl«-iher in «l«-r Inige sein, .-<-iuen R-trieb geniigstiin frühzeitig zu kalkulien-n. l'nnötig zu betonen, «laß dieser M«h1us zugleich auch für «li«- 'ITieaterbesitzer sehr viele Erleichterungen h«-rh<-ifiihrcn wünl«-. «la «lamit dem imgt-siiiulen Run sowi«- «ler häufig 1h obji«-lit«-t«-n Verst«>pfung des Terminkal*-n«lers ein Kieg«-1 v«>rge.sch«»lH n wünl«-. \Voll«-n di«- Verleiher all di«-se inl>edingi .Iriim li« hen Frag«-n erle«ligen, so hat «lie für «k-ii nächst«-n ■Mittw'och ang«-setzte Generalversammlung des Zentral Verbandes ein reiche.s Arbeitsprogramm. uii«l w«-nn wii- auch die Lösung der auf «lie Tagesordnung -.n-.setzt«-!! Prohl«-m«- «l«-r endli«-heu Schaffung einer Spilzenorgani sation, für die wir mit festen Vorschläg<‘n häufig «-in getret«-n .sind, sowie der Konstituierung «-im-s .Veltesten- rates «ler Kilmimlustrie einer eingehend«-n Ventilation durchaus wert halten, so müs.sen wrir «lo«-h «lie hier kurz umrisseneu Heorganisationen als die nächst- liegenden FortU-rungen der Stumle bczeiehnen. .\u«-h «lie Filmeinfuhr, die ja in ihren Gmmlzügen für «las laufende Jahr bereits geregelt ist, sowie ganz bes«mders «lie Rohfilmfrage greifen über das spezial«- Interes.se «ler V’erleiher in das lebenswichtige Gebiet der Gesamt- branehe hinein. Gerade an der konzilianti-ren Ki-g«-lung «l«*r Frage «les RohfilmlK'zuges liegt außerord«-ntlich viel: es handelt sich da nicht nur um Wirt-icliafts- interessen unserer Kopieranstalt«m, die bei dem In-utigen Verteilungs- und Behandlungssystem viel zu stark ein¬ geengt sind, sondern um eine prinzipielle F'rage für die ganz«- Braiu-he. «lie über «li«* Wirts«-haftspolitik der -\gfa lind dt-i Fiiina G«»«-iz w«-il besser orientiert zu W(-rd«-ii t-in Ib-i-hi hat. aL di«-^ zu«* Z«'‘.t der Fall ist. Auch dit- Bolifilmkumiiii^sion hat in di«-.s«-r unb-id li«-he'i Ang«-h*genln-it imeli kein«- wesentliche .\eiidening zum l{i--;s«*r<-n In-rtx-igi-führt; «-s will mis bedünken, «laß di • ganz«- (ö-s«-h;iftsiüliruug «b-r Agfa allzu stark int«*r- iiatiunal «u ii-ntii-i i i^t; «-in wirts<-liaftli«-lu‘s Sympathi¬ sieren mit d«-M .\uslaii«Ukunden. das an sich ja durch das AV.--«.-ii der kim-matograpliL-a-ln-n Fabrikate, die ni«-hi ;iii enge Lämb-rgrei-.zen gebumb-ii sind, begründet .verdeu kann, in di<-sem spezielh n Fall«- aber allzu stark von pers.>nli«-hen Intero-!>;«-n «liktiert zu .sein <«-h«-int. Das allzu r«-al«- Ge.-.peiist «ler Lustbarkeitssteuer lastt-i na«-li wie vor auf all uns«-:-.-! Theaterbetrieben und (las rnverständnis sowie der .Mang«*l an Entgegen- komnn-ii der zU'tämLgen kommun ihm Behörden ver- iiilaßt sukzessive die Tlieater<lirektor«-n einzelner siäilt«-. di«- S«-!iließuiig ihrer BetrielK* vorziilwreiten. Kaum wur«b‘ in «ler e.iien Stadt eine Einigung erzielt, so 'i«-lii <-ini- an«b-i-.- Stadt si«-h g«-iiötigt. den Proteststreik aufziiin-hnn-n. Kaum hab«-n die Rli«ydt«-r Kinos wieder geöffnet, so vorbereiten di*- l>uisburg«*r Tln-aterltesitzer ilirers(-its «-in«’ .s«-hließnng der Häii'.er zum 1. Fcbi-uar: mit Rfn-ksi«-ht auf «len zur Zt-it no«-h gültigen Steuersatz von .y)-!., habt-n -i«- ihr Pers«mal ai-i 31. Dezember 1922 zum 31. d. M. g«-kümligt. Da «*ine ganze Reihe von Steuerdezernaten rlieiniseh-w estfälist-her Städte die zum Teil unglaiibliih hohen Sätze heiabgemiudert haben, dürfen «Ije Theat«-i-l)e.sitzer allerdings «lamit rechnen, daß au«-h in «li«- restli«-li«-n .Steiierhiireaus «ler Geist v'er- iiünftiger Einsielit .seine F.inkehr halt«-, und wir möchten «la ganz h(-s«»ndf-rs wüns<-heii. daß «ler St«-uerausschuU «l«-r Sla«lt Düsseldorf seine B«-stimimiugen einer gründ¬ lichen Revision nntprzi«-ho und den ganz unhaltbaren Satz von wesentli«-li ermäßige. G«Mierell müßte auch d«-r riifiig beseitigt w<-r«l«m. «laß jene Lichtspiel theater. die «las rein«- kineniatographisehe Programm durch Bühneneinlagen (Skets«-hs. .Singspiele usw.) er¬ gänzen und würzen, eine wesentlieb höhere Steuer ab- führen müs.sen als jene Hüus«-r, die aiissrhließlieh Filme vorfüliren. und «laß ni«-lit auch von der St«mersumme selbst noch Fmsatzsfeuer ei-hobon wird. Bei den so .ingemein s(-liw«-ren. offen zu Tage liegenden inneren Krisen muß die Imlustrie mit doppeltem Xaehdniek immer und überall «li«- Forderung nach einsiehts- v«illci-ei Rehanillung erheben. C.