Der Kinematograph (February 1923)

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Nr. 833 Der Kinematograph Düsseldorf. könnten. ><> möchten wir auch an <li«--«-i- Stell«- «lan.uf hin weisen, daß allein in «1er Tatsache, «laß • 1 i«- Verleiher sich tiir «li*- Zeit eines ganzen Monats mit ihren Korde runge ii fest- gelegt halten, ein wirklich außerordentlich«^ Entgcgen- kommen zu «-rhlick n i-t. Wir alle wissen doch, laß «li«- IV» isgestaltung auch i". innerdeutschen Wirtsehaftsl« la-n in genaueste Beziehung g> t t wird mit «h in internationalen (h-hliuarkt. und wenn «ii<- Theaterliesitzcr. die sich heute über di«- von ihnen gcfoidertcn Filmpreise beklage i, sich vor Augen ftiluen wollten, welch Wahnwitzes Kmporrast-u aller Rohmaterialien, welch un«-rhörte Steigerung d«-r gc- sunitcii Regic>jK-s«-n. insonderheit «1er Gehälter und Löhne, dadurch )>e< ! iugt wird, daß «ler derzeitige Dollarhöchststand von rund .'«o «mh* Mark si«-h zwangsläufig allüberall aus wirkt. so weiden sie billigerweise zugeben, daß ati«-h die für Monats¬ ende vorgesehenen 200U Prozent immer nwh keineJun- ertriigliclu- Belastung darstellen. Es soll gar nicht verschwiegen werden, «laß <-s manche Verleiher gibt, «lic ihren Geschäftsbetrieb zur Stunde als einen durchaus lukrativen bezeichnen und die sich «ler scheinbar hohen papierenen Gewinne erfreuen, die ihnen aus «len großen Abschlüssen zurzeit zufließcii. Trotzdem kann «lei objektive Beurteiler darüber keinen Moment im Zweifel sein, «laß diese an sich zu einem Großt«-il schon heute sehr problematischen Rcinerträgnisse kaum ausn-ichcn, um «li«- Substanz zu erhalten. Man rechne sich nur aus, was eine einzige Kopie kostet, ganz abgesehen von den Unsummen, «ii«- durch «len nackten Geschäftsbetrieb, durch «lic immensen Transportspesen usw. aufgezehrt werden. Daß da manch weit blicke n «1 •• r Ver eihe nur mit gr«iß«“n Sorgen der f« rtieren Kn Wicklung entgegensehaut, «laß er sieh kaum getraut, irgendwelche Rentahilitätskalkulation .iufzust<-llcn, «laß « r auf ratiom-llere Vereinfachung «les Gesamtap|iarates sinnt, wer m«icht«' «-s ihm verargen ? Da kann unser Theaterbesitz trotz «ler imgereehten Bc>t«*ii«*i iiug deren Zurm-kfiihriing auf ein erträgliches Muß «1 i*■ Verbände unseres Kruchtens durchweg weit mehr lnten»sse wiilinen sollten, «leim unsere ..papierenen" Proteste Können die schwerhörigen Steuer«lezernatc nicht voll und ganz zur Besinnung und zur Einsicht bekehren - trotz den verteuerten Kosten von Licht un«l Kraft, des technischen und kaufmännischen Personals, mit mehr Ruhe «ler Zukunft «•ntgegenscheii ist «loch «ler Glaulic an «las .Mitgehen «les kinolielKMiden Publikums mit den ganz wesentlich gesteigerten Eintrittspreisen durchaus'gerechtfertigt worden. Wenn h«-ute erstrangige Provinztheater ihren einfachsten Platz nicht unter .500 Mark weggeben brauchen utxl wenn hier int Rheinlan«! für einen Logenaitz bis zu 2000 Mark anstands¬ los iM-zahlt wird, so muß man denen unWdingt recht geben, «li«- für eine den Tciierungsverhältnisseti sich stets auto¬ matisch anpass« ml«- Krhöhung «ler Eintrittspreise eingetreten sind. Zu «len hier uiul da immer wieder auftauchenden Ge- rü« liten. «laß eventuell mit einer von ob«-u herab erzwungenen SchlieBung der i Lichtspieltheater gerechnet werden müsse, können wir auf^Grtnul eingehender Informationen, «li«- wir an maßgeblicher Stelle eingeliolt haben, nüttcilen, «laß ein «lerartiges Verbot volkswirtschaftlich lebensnotwendiger Lusl- harkeiten im Ernst keinesfalls geplant ist. Ja, wir scheuen uns nicht, solche, von einzelnen ..Funktionären" vorgehrach- ten Kinoverbotsahsi«-hten als einen sehr schlechten Scherz zu bezeichnen. Soviel Einsicht werden die für «lic Regelung der Unterhaltung «ler breiten Volksschichten zuständigen l>«-hür<li»n wohl auf bringen, daß sie die Massen nicht aus den Zerstreuung bietenden Lichtspielhäusern auf die S*raß<- treiben. Auch heute mul gerade im hitterböseu Einst unserer heutigeii Tag«- hat Foutaiies Wort volle Geltungskraft: „Wer arln-iten soll, muß fröhlich sein"! C. Leipziger Premieren-Brief. nlmpn-iniere im Leipziger Schauspielhaus: großes Ei - «-iguis. ausverkauftes Haus. Filmwelt, künstlerisch r> und literarisch interessierte Kreise un«l IVessc waren versammelt. um «h*r Uraufführung eines leipziger Films betzuwohnen, dessen Vorgeschichte Press« uiul Fach¬ welt schon so lange lieseliäftigt. „Leiden «les Land“ - das Bild unserer Tage. Wir haben alles verloren, all«-s. nur die Heimat nicht. Ihr und ihrer Gesundung muß unser Schaffen gelten. Sind wir '04 dem starken ernsten Willen In s«-«-lt, zur Scholle zu halten, werden wir «li«- Xöte unserer Z«-it überwinden. Diese Gedanken spinnt «lic von Rols-rt • tverweg un«l Fritz Ma«-k geschaffen«- Handlung aus. Mehr iiim'Ii als «lic Presse vermag das Lichtspiel dazu beizutragen, «las Volk zum Xachdenken über solche Kragen anzun-gen. Ausdrücklü-h sei fest gestellt, daß diasei Film weder «-inseitig gefärbt ist, noch als Hetzfilm bezeichnet werden kann. Kr bringt keine aufdringlichen politischen Kragen, sondern lediglich «lic Mahnung an alle: Haltet zur Heimat! Di«- schlichte Hanillung gewinnt durch die Größe des Gedankens. Ein jung«-r Mensch verläßt Elternhaus iiimI Heimat und ticgibt sich ins Ausland, wo er große Erfolg«- erzielen zu können hofft. Er sieht sich in seinen Hoffnungen getäuscht, <la man nicht ihn, son«h-rii nur sein Werk gewinnen wollte. Reuig kehrt er in die Heintat zurück, um hier am Wieder¬ aufbau mitzuarbeiten. Di«-s«-r schlichten Kahrt hat Hanik- I-Mimpadius, «ler Regisseur, einen c-infach«-ii freundlichen Rahmen gegeben. un«l es ist ihm gelungen, mit bescheidenen Mitteln Wirkungen z.u erzielen, «lie sympathischer sind als die knalligen Effekte Imiiii ha¬ st iseher Millionenfilm«-. Jh-r Apparat, der «lern jungen Unternehmen zur Verfügung steht, ist ein noch verhältnis¬ mäßig geringer. Trotzdem hat Luni|N«dius. «l«-r sich mit seinem ersten Werk, „.Spiel mit Menschen", sehr gut ein¬ geführt hat, seiner Aufgaln- viel neue und int«-rcssant«- •Seiten abzugt-wintu-n gewußt. Mit weleht-n künstlerisch und technisch wertvollen Experimenten könnte «-r si«-lt t>eschäftigt-n, wenn «lie Kilnw-n-i in l>-ipzig nicht so unend¬ lichen Schwierigkeiten begegnen wür»lc. Man «larf hoffen, «laß dieser neue Film dem Unternehmen weiten Produktions uiögliclikcitcn erschließt. Hier ist jedenfalls erst*- Arbeit geleistet worden. Erstaunlich ist,-mit welcher Sicherheit l-ampadiiis die Schauspieler lenkt. , W«-nn man sich über legt, welch«- (oft sogar reichlich komischen) Wirkungen die ersten lx-i|r/,ig«-i- Kilm«- ihrer ungenügenden Darstellung wegen «•rzieltcn. Heut«- ist «las anders geworden. Die Leipziger Bühnenkünstler geben sich jetzt im Kilm ruhig und sicher, hallen sich mit «l«-n vielen kleiner« Eigenheiten des Eilm- spieles vertraut gemacht. Kehlen auc-h liier und da U 11 - ebenheiten in Mimik und Gest*- nicht-, so ist der Gesamt- eindruck «hieb «-in vorteilhafter. Mit besonders interessanten Leistungen seien Alhert Martens, Gurt Paulus, Alfred Wötzel und Rudolf Haas erwähnt. Lina Carstens, auf «ler Bühne unerreicht, sieht in der Großaufnahme nicht immer vorteil¬ haft aus. Tilly Wötzel, sonst eine sympathische Erscheinung, sollt*- bemüht st-iy, sich noch viel ruhiger zu geben, sie gewinnt «ladurch. Die Architektur wirkt, trotz der Bescheidenheit «ler technischen Mittel, sauber und geschmackvoll. Die Ph«iUigraphi<- ist ebenfalls gut, litt zur Premier«* allerdings zuweilen durch «lie ungenügende Projektion. Die «Schau spieltet tis Aufführung, «ler die vom leipziger Curth-Kix 2