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Nummer 848 Der Rincmafogrnpft Seite 15 ttffdje 9tunöf(^(ui HANDELSTEIL DES Filmbaus Bruckmann & Co. Die Verwaltung der Aktiengesellschaft bittet uns um die Auf¬ nahme nachfolgender Zeilen, die eine Erläuterung zu der Bilanz¬ kritik in Nr. 846 bilden. Wir kommen dem Wunsch der Gesellschaft schon aus dem Grunde gern nach, weil unsere Kritiken in erster Linie dazu dienen sollen, die Wege aufzuzeigen, die Filmgesellschaften bei der Veröffentlichung ihrer Bilanz gehen sollen. Je klarer eine Filmbilanz ist, desto mehr festigt sich das Ver¬ trauen des Kapitals, das gerade d.e Filmindustrie nötiger hat als irgendeine andere lndustriegruppc. Wir geben nunmehr der Verwaltung des Filmhauses Bruckmann & Co. das Wort: „Der von uns eingesetzte Posten für Filme in Höhe von 60 Mil¬ lionen enthält keinerlei Überbewertung, sondern ergibt sich durch Fortschreibung unseres Filmkontos Posten für Posten aus unseren Geschäftsbüchern und enthält lediglich Zahlungen für Lizenzrechte und Copien. Auch die Abschreibungen von 25 Prozent sind voll¬ kommen angemessen. Den verbleibenden 45 Millionen Mark steht am 31. Dezember 1922 ein noch abzuwickclnder Auftragsbestand in Höhe eines vielfachen Betrages gegenüber, der noch am Lage der Generalversammlung, dem 3. Mai 1923. weit über eine Milliarde ausmachte. Es ist somit, auch rein theoretisch betrachtet, von einer zu hohen Bewertung keinesfalls zu reden. Die Filme aus der früheren Saison standen derartig geringfügig zu Buche, daß dieselben kaum in Frage kamen. In den Kreditoren waren enthalten Stcucrrücklagen, Akzepte und Bankschulden. Der in Anspruch genommene Bankk'cdil diente der llcrcinnahmc eines größeren Postens Rohmaterial zu außerordentlich günstigen Preisen. Die damit am Jahresschluß verursachte höhere Belastung der Gesellschaft wurde bereits bis anfangs Februar 1923 abgedeckt. Die Annahme, daß in den Handlungsunkosten die Unko.ien für die Erweiterungen der Hamburger und Berliner Niederlassur gen mit enthalten sind, ist richtig. Wenn am 31. Dezember 1922 Barbestände vorhanden wa-en. die zur Ausschüttung einer SOprozentigcn Dividende am Stichtage nicht ausreichten, so ist das gleichfalls auf die vorerwähnte Ur¬ sache zurückzuführen, daß wir kurz vor Geschäftsjahrcsschluß alle unsere verfügbaren Mittel verwendeten, um durch günstige Einkäufe von Rohmaterial für das kommende Geschäftsjahr die Entwicklung der Gcsellschait so günstig wie möglich zu gestalten. Richard Oswald-Film Akt.-Ges. Der außerordentlichen Generalversammlung wird eine Kapitals¬ erhöhung auf 75 Millionen Mark vorgcschlagen. Den alten Aktionären wird auf zwei alte Aktien eine junge zum Kurs von 500 Prozent angeboten. ln der ordentlichen Generalversammlung. die im Juni stattfindet, soll die Verteilung einer Dividende von 300 Prozent vorgeschlagcn werden. Optische Werke Rödersdorf, Akt.-Ges. Nach dem Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 1922 war das Werk während des ganzen Geschäftsjahres dauernd gut be¬ schäftigt. Nach Abschreibungen von 3 987 768,90 Mark steht ein Überschuß von 11 803 608,19 Mark zur Verfügung. Es werden 50 Prozent Dividende verteilt, 2 682 511 Mark als Steuerreserve, 5 000 000 Mark für Wcrkerhaltung. 503 336.10 Mark als gesetz¬ liche Reserve verwendet und 757 136,08 Mark auf neue Rechnung vorgetragen. Die Aussichten für das neue Geschäftsjahr werden von der Verwaltung als günstig bezeichnet. Das Werk ist für das laufende Geschäftsjahr gut mit Aufträgen versehen. Da das niedrige Aktienkapital den Goldwerten des Werkes durchaus nicht entspricht, beschloß die Generalversammlung eine Erhöhung des Aktienkapitals um bis zu 10 Millionen Mark Stammaktien und bis zu einer Million Vorzugsaktien mit mehr¬ fachem Stimmrecht. Das der Firma neu zufließende Kapital soll zur Vergrößerung des Werkes dienen. Die Durchführung der Kapitalserhöhung ist dem Aufsichtsrat übertragen worden, ln den Aufsichtsrat wurden neu gewählt: Frau Baronin Neuber von Neuberg, Schloß Schney; Herr Rechtsanwalt Dr. vom Berg, Berlin; Herr Bankier Probst, Bremerhaven. Den Vorstand bilden die Herren: Hugo Hahn, Rüders¬ dorf i. d. M. ; Kurt Hacke, Rüdersdorf i. d. M.; Franz Natebus Berlin. KINEMATOGRAPH Wichtige Zahlen. Filmindex (Grundzahl 100 im Jahre 19221 Gesamt..18 886 Fabrik. 20 235 Verleih. 22 505 Großhandelsindex (Grundzahl ICO im Jahre 1913h 5. Mai. 618 800 15. Mai. 704 900 Goldzollaaigeld: 855 9C0 Prozent Reichsbankdiskont: 18 Prozent Rohmaterialpreis: Agfa: Positiv. 1450 Mark Negativ ... 20c0 Gcerz: Positiv .1430 Negativ .1925 Lignose: Positiv. '.400 Negativ . 1900 Funkbriefe nach Amerika. Der Nachrichtenverkehr zwischen Deutschland und Amerika wird durch eine neue Einrichtung, über die soeben die ersten offiziellen Mitteilungen gemacht werden, bedeutend gefordert Man kann in Zukunft bei allen deutschen Telcgraphenanstalten „Funkbriefc" aufgeben. Das sind kurze Nachrichten, die in der Art befördert werden wie die „Brief-Telegramme des inner¬ deutschen Verkehrs. Diese Briefe sind r,.ich ganz Nordamerika zulässig. Sie werden zwischen Deutschland und New York und auch umgekehrt telegraphisch befördert. ln Amerika geschieht die Weiterleitung von New York aus per Brief, aber auch auf dera schnellsten Wege. Man kann damit rechnen, daß derar.ige Nachrichten von Berlin nach New York höchstens vierundzwanzig Stunden brauchen. Die Kosten betragen kaum ein Viertel der sonstigen telegraphischen Gebühren. Wotan-Film Akt.-Ges. In Breslau wurde die „W otan Deutsche Film Akt.-Gcs. mit einem Aktienkapital von 50 Millionen Mark gegründet. Gegen¬ stand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Filmen, deren Sujets vornehmlich der vaterländischen Geschichte entnommen werden sollen. Der Vorstand des neuen Unter¬ nehmet» besteht aus den Herren Oskar Paulsen (künstlerische und technische Leitung) und Carl Mischke (kaufmännische Leitung). Generalversammlungskalender 23. Mai: Richard-Os wald-Film Akt.-Gcs.. außer¬ ordentliche Generalversammlung in Frankfurt a. M.. Hotel Frank¬ furter Hof, 10 Uhr vormittags. 24. Mai: Internationale Film -Akt..Ge«. Ila“, ordentliche Generalversammlung im eigenen Haus, Friedrichstr. 8, 11 Uhr vormittags. 25. Mai: Deutsche Sotograph-Akt.-Ges. „Defag", Berlin-Südende, in den Geschäftsräumen der Gesellschaft. Ber¬ liner Straße 14-16, 4': Uhr nachmittags. 26. Mai: Vera-Film- Werke Akt.-Gcs., außerordentliche Generalversammlung in Hamburg. Trostbrücke 1, im Sitzungssaal der Nordischen Bank Kommandilc Sick 4 Co., 1 Uhr nach¬ mittags. 30. Mai: Süd film Akt.-Ges.. ordentliche Gener dversamm- lung im Sitzungssaal der Deutschen Vereinsbank. 11 Uhr vor¬ mittags. 6. Juni: Eiko-Film Akt.-Ges.. ordentliche Generalversamm¬ lung in den Geschäftsräumen der Gesellschaft, Friedrichstr. 224, 11 Lhr vormittags.