Der Kinematograph (July 1923)

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Seite 22 Occ RmcmatoflrnpJ) Nummer 855 Worauf es beim Rohfilm ankommi Von Prof. Dr. Erich Lehmann Dei der Verschiedenartigkeit der vielen, oft von keiner Sachkenntnis getrübten Urteile, die man in der Praxis über Filmmaterialien zu hören bekommt, ist es nicht ohne Interesse, sich einmal zu vergegenwärtigen, welcher Art die Eigenschaften sind, die bei einem derartigen Material im wesentlichen in Betracht kommen und welche Forde¬ rungen in bezug auf diese Materialien erfüllt werden müssen. Die Eigenschaften eines Films zerfallen in photo¬ graphische und in mechanische. Von diesen lassen sich die photographischen nach den allgemeinen Regeln be¬ urteilen, die für gewöhnliche photographische Materialien bestehen. Je nach dem Verwendungszweck als Negativ¬ oder Positivmaterial haben wir es mit zwei wesens- versch^edenen Arten von Schichten zu tun. die den Nega- tivaufnahmeplatten und den Diapositivolatten entsprechen. Die besonderen Forderungen, die an die kinemato- graphischen Aufnahmematerialicn gestellt werden müssen, sind durch die besonderen Verhältnisse gegeben, die die Verwendung auf verhältnismäßig kurze Momentaufnahmen bei vielfach ungenügender Beleuchtung beschränken. Die wesentlichste Eigenschaft wird daher eine möglichst hohe Empfindlichkeit sein. Um diese richtig abzuschätzen, ist es notwendig, sich zuerst über den Begriff ,,Empfindlich¬ keit“ klar zu werden. Die Messung der Empfindlichkeit photographischer Präparate erfolgt gewöhnlich nach dem sogenannten Schwellenwert, d. h. der ersten eben bemerkbaren Schwärzung, und es wird die Lichtmenge bestimmt und. zur Bezeichnung der Empfindlichkeit, bei verschiedenen Präparaten verglichen, die zur Erzeugung dieses Schwel¬ lenwertes erforderlich ist. ln der gewöhnlichen Auf¬ nahmepraxis kann eine derartige Bestimmung irreführen, da es nicht darauf ankommt, einen sehr schwachen Licht¬ eindruck eben wiederzugeben, wie etwa bei der Stern- photographic. sonderr eine abgestufte Reihe von Schwär¬ zungen zu erhalten, die in ihrer Deckkraft den Helligkeits¬ abstufungen des Originals entsprechen. Eine Platte, die schon auf die geringsten Lichtmengen anspricht, wird trotzdem unbrauchbar sein, wenn ihre Schwärzung nicht mit zunehmender Lichtmenge entsprechend anwächst, in extremen Fällen nicht nur aus Schönheitsgründen, son¬ dern weil der Mangel an Deckung es unmöglich macht, sie zu kopieren. Mit dem Begriff der Empfindlichkeit ist daher der der Abstufung oder „Gradatin" untrennbar verbunden. Die empfindlichste Platte ist daher nicht die, die den höchsten Schwellenwert besitzt, sondern die¬ jenige, die zuerst ein kopierbares Bild ergibt. Um für diese Eigenschaft einen zahlenmäßigen Ausdruck zu ge¬ winnen. muß man daher nicht die Schwellenwerte ver¬ gleichen, sondern — im Gegensatz zu den üblichen Be¬ zeichnungen — etwas höhere Schwärzungen, in denen schon der Anstieg mit der Lichtmerge zum Ausdruck kommt. Es ist dann möglich- die Empfindlichkeit in einem für die Praxis brauchbaren Maße anzugeben. Da hierzu aber Hilfsmittel gehöre^, die dem Operateur, den doch zunächst die Empfindlichkeit angeht, nicht zu Gebote zu stehen pflegen, wäre es außerordentlich wünschens¬ wert. daß die Rohfilmfabrikanten sich auf eine derartige Angabe einigten und sie auf ihren Packungen anbrächten. Hierfür besteht aber zurzeit noch sehr wenig Neigung. Einen wesentlichen Grund hierfür bildet der Umstand, daß dann eine Tatsache in die Erscheinung treten würde, auf die man nicht gerne hinweist, nämlich die Schwankung in der Empfindlichkeit, die bei jeder hochempfindlichen Platte und bei jedem Film vorhanden und vorläufig, bei der Art der verwendeten Materialien und der Fabrikation, auch nicht zu vermeiden ist. Trotzdem würde jeder ver¬ ständige Verbraucher lieber diese Schwankungen in Kauf nehmen und dafür eine zuverlässige Angabe erhalten, als. wie jetzt, im Dunkeln zu tappen und umständliche, nie ganz einwandfreie Vergleichsversuche anstellcn zu müssen. Wie groß die Schwankungen und wie schwer die Vergleichsversuche sind, beweisen am besten die ver¬ schiedenartigen und widersprechenden Urteile, die man in der Praxis über das Verhältnis der verschiedenen Fabri¬ kate zueinander zu hören bekommt. Im Gegensatz zur Empfindlichkeit, die sich objektiv be¬ stimmen läßt, ist die Beurteilung der Geeignetheit eines Materials in bezug auf Gradation sehr vom Geschmack des IO.L.A..G Das ist die bekannte und beliebte Original OIoq Spiegellampe der Firma OSCCtT JCCHIQG A ’c/.-Ges. Berlin SW 4S, Fricdtricf>Htraße 220 Verkaufstellen werden Interessenten gern nacOgewiesen