Der Kinematograph (July 1923)

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Nummer 857 t»cr fiincmotoarapfi Seite 9 96m*MKW« lt Time is money." Fabrikat: Hermes-Film. Regie: Fred Sauer. Manuskript: Sauer, nach Robert ileymanns Bühnenwerk ..Mein Mann, der Jobber". Hauptrollen: Grete Reinwald. Alfred Gcrasch. Her¬ mann Picha, Fritz Rasp. Collete Curder. Photographie: Heinrich Gärtner. Rauten: Fritz Lederer. Verleih: Südfilmhaus. Uraufführung: Marmorhaus. Ein aktuelles Thema: Der Verdiener, der über dem Grundsatz, dal! Zeit Geld ist. zu leben und zu lieben ver¬ gißt. dadurch seiner braven uaschuldigcn Frau Abwege öffnet, zum Schluß aber, bevor es zur Katastrophe kommt, seinen Mann stellt. Eine sensationelle Ehrenrettung des Jobbers. Er kann nicht nur Geld verdienen, er hat auch ein Gewissen; er kauft nicht alles, er hält auch was auf Mannesehre. Das Ganze ist koloriert, mit Sorgfalt ge¬ arbeitet. zu sorgsam, so daß endlose Strecken abrollen müssen, bevor eine Pointe herausgearbeitet wird. Unc die ist dann schon so matt, daß die schönsten Lichteffekte die verschwenderischste Ausstattung nicht über die Banalität hinwcghelfen, die der Regisseur seinem Werk mit so ko¬ lorierter Seele eingehaucht hat. Ja, cs ist traurig, rieht alles ist farbig, was koloriert ist. und nicht alles sc tön, was Geld kostet. Soviel money für — nichts! M. „Ein neues Leben." Tvrmo-Film. Uraufführung: Richard-Oswald-Lichtspiclc. Regie: Theo Frenkel Bouwrmecstcr. An ihren Filmen sollt ihr sic erkennen Es ist ein in Berlin gedrehter Film (Buch von Paul R c n o), der für Holland bestimmt ist. Man liebt dort anscheinend diese Art Bilder. Na, hier ist man anspruchsvoller. Dieses „neue Leben“ ist einfach ein gekurbelter Familienblatt¬ roman. Eine schöne, ruhige Sache sozusagen. Aber etwas fürs Publikum. Da ist eigentlich alles zu sehen, was es gibt. Ein edler Mann und ein armes, „gehetztes“ Weib, ein netter, kleiner Junge, ein „wüster Rohling", eine sterbende Mutter, ein Atelierfest, ein ulkiger Spießer aus der Provinz, eine ziemlich üble Bar sowie eine stille Dorf- kirchc. in der ein greiser Kantor auf der Orgel „Carmen“ spielt. Herr Kapellmeister Münsterberg wollte dem Publikum das wenigstens durchaus einreden. Theo Frenkel Bouwrmecstcr. der sehr brav und sauber, aber ziemlich einfallslos Regie führte, hatte bekannte Ber¬ liner Darsteller herangezogen. Bruno Decarli. Erna Morrna. Marthc Ebinger. Die holländischen Stars waren Marianne S.anior. die sich als Junge sehr geschickt bewegte und ein allgemeines „ach. wie süüüß!“ dem Publi¬ kum entlockte, sowie Willem van der Vecr. Er spielte den „Rohling“. Was für Filmhelden ein neuer ßerui zu sc’n scheint. Sehr gut war und gefiel der Darsteller des Provinzlers. Decarli war ausdruckslos und konventionell n seinem Schmerz sowohl wie in sein.-m Lächeln, das er manchmal zeigen durfte. Erna Morcna hat eine zu trüb¬ selige Rolle. Das ist nichts für sie. Als Barmädcben des ..Orientclubs“ aber sah sie wieder einmal reizend aus F. D. S. Fat ty-Lustspiele. „Fatty und die Liebe.“ . Fatty als Lebensretter.“ Uraufführung: Mozartsaal. Lustige Wochen mit Chaplin. Harald Lloyd oder Fatty sine eine de itsche Einführung. Der Mangel an guten deutschen Lustspielen oder der Reiz der amerikanischen Grotesken dürften diese Praktik nicht hinlänglich be¬ gründen. Die Ursache sehe.nt vielmehr tiefer zu liegen: selbst humorarm, aber aus einer sehr unkultivierten Dis¬ position zum Humor überaus gierig nach ihm, können wir uns gar nicht genug tun. Wir wollen gleich eine Tonne Schlagsahne. So kommt cs, daß wir uns früher überfressen als nötig, früher an Fatty, Lloyd (Chaplin ist etwas anderes, ein Phänomen, ein ewiges Rätsel) satt werden, als unserer Humorunkultur gut ist. So kommt es. daß die Fatty-Lust- spiele, die jetzt der neu eröffnele Mi.zartsaal zum ersten Male zeigt, das Publikum zwar sehr anzichen, aber doch un¬ befriedigt lassen. Es ist nicht alles E.ufs Konto der Hitze zu setzen. Die Filme sind hübsch, amüsant. Fatty, der kind¬ liche Riese, der großzügige Tolpatsch, gefällt uns auch in sehr dürftigen Situationen. Aber vier lange Filme hinter¬ einander lüften bald den Schleier. Was nützt uns die Er¬ kenntnis. daß auch die Amerikaner mit Wasser kochen? Was hilft uns die Tatsache, daß cs auch hier Wiederholun¬ gen und Längen gibt. die. hätten wir sic durch weise Be¬ schränkung nicht empfunden, mehr Spaß gemacht hätten Sind Spiegellampen empfehlenswert? Wir können Ihnen hierzu nur sagen, daß wir am f5. De¬ zember 1922 die Fabrikation begannen und heute nach zirka sieben Monaten bereits 647 Spiegellampen verkauft sind. — Von den ersten Vorführern haben wir uns Ideen und Wünsche unterbreiten lassen und das Gute her- ausgesucht. Das Resultat isi eine allen Anforderungen ent¬ sprechende praktische Lampe geworden. — Besonderes Augenmerk haben wir auf die Feineinstellung gerichtet, die gerade bei einer Spiegellampe besonders notwendig ist. An Verstellungen ist nicht gespart. Wir haben auch an die jahrelange Handhabung der bisherigen Projcktionslampcn gedacht und dem Vorführer seine gewohnten Handgriffe ge¬ lassen. — Es werden Glasparabolspiegel aus den ersten Häusern der optischen Industrie verwendet. — Die Versilbe¬ rung der Spiegel ist zum Schutze mit einer Kupferschicht überzogen, diese wiederum nochmals lackiert, wodurch eine Gewähr geboten ist. daß die Versilberung durch die Wärme nicht leidet. Die Lampe ist ab Lager zum festen Preise lieferbar. Aufträge werden der Reihe nach er’cdigt. Kino-Schuch. Berlin SW 48. Fricdrichstraßc 31.