Der Kinematograph (October 1923)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seite 4 Oer Aincmotoerapfi Nummer 871 beneiden muß, eigentlich diese Neureichs gewesen sind. Der verfilmte Neureich wollte anklagen und ent¬ schuldigen zugleich, wollte zeigen, daß diese neuen Reichen alte Arme sind. Leute, die man mindestens t ige Menschen, denen di höchste Gut letzten End« / 'echt b Abendessen bei Neureich* (Regie Richard Eichberg) lichkeit des billigen Witzes auf eine unvermeidliche, wie liehe geschäftliche Entwicklung nur durch Fleiß. Energie ich schon eingangs sagte, sympathisch-unsympathische Figur; und Tüchtigkeit geboren werden, wo das Konjunkturgeschäft, es war das Verlangen, «die Tragödie eines Zeitgenossen, die Schiebung im üblen Sinn aufhört und der reguläre die bewußte und unbewußte, klar zu gestalten. Wirtschaftsbetrieb wieder beginnt. Vielleicht ist Herr Neu- <■!' " wem« "'"‘■m"" 1 »"«■—«n»'' 1 reich dann wieder eine I historische Figur, eine Remi- f, niszenz an die Kriegs- und | Nachkriegszeit, von der man | mit einem lachenden und t einem weinenden Auge I spricht, die dann, aus der | Zeitperspektive gesehen. 1 viel von ihrem Nimbus, I: aber auch von ihrer Anrü- § chigkeit verliert. Nicht etwa. | weil man sich wieder zu dem Grundsatz des ..Non E ölet“ bekehrt, sondern weil kannt hat, in aßen Zeiten und allen Ländern, die heute nur mehr in den Vordergrund gerückt sind, weil die Majorität der Volksgemeinschaft nie so im finanziellen Elend stand wie heute. Rein zeitlich wurde mein Film vor demjenigen Richard Eich¬ bergs hergestellt. Ich hatte bis¬ her noch keine Gelegenheit, da ich augenblicklich in Rom im Quo-vadis-Film beschäftigt bin, das zeitgenössische Spiel, in dessen Mittelpunkt Fräulein Neureich steht, zu sehen. Ich kann darum auch keine Parallele ziehen, etwas, was man sehr ungern tut, wenn man an einem gleichartigen Film ideell und materiell so stark interessiert ist, wie es bei mir diesmal der Faß ist. Dieser Artikel erscheint unmittelbar vor der Berliner Uraufführung. Es wäre ein neckisches Spiel des gewesen, wenn sich sein Erscheinen eine Nummer verspätet hätte, denn dann hätte der berufene Kritiker gleich nung darüber, ob das Werk gelung nicht, hinzusetzen können. Ich wünsche nur. daß dieser Film so autgetaüt und _ verstanden wird, wie ich ihn mir dachte. Er ist vießcicht in diesen Tagen schwerster Wirtschaft¬ ler Erschütterung doppelt aktueß, weil vießeicht der Tag kommt, vießeicht gekommen ist, wo Reichtum und gedeih-