Der Kinematograph (December 1923)

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7. Jahrgang, Nr. 876 Berlin, 2. Dezember 1923 Deutschland und Österreich Eint aktuelle politische Auseinandersetzung von Aros. Deim Erscheinen dieser Nummer sitzen in Wien die führenden Männer, die Repräsentanten der Filmpresse der ganzen Welt beim festlichen Bankett der Vita, um die feierliche Einweihung der neuen GroOfilmwerke draußen am Rosenhügel abzuschließen. Bei dieser Gelegenheit wird eine Reihe schöner Reden gehalten werden, in denen auf die Internationalität des Films im allgemeinen und auf das freundschaftliche Zu¬ sammenarbeiten zwischen Deutschland und Österreich im besonderen hinge- wiesen wird. Beim inoffiziellen Teil wird man aber von dem schönen Verhältnis wenig hören, wohl aber von allerhand Klagen und Beschwerden, die sicherlich leicht abzustellen sind. An dem guten Verhältnis zwischen Deutschland und Österreich haben wir eigentlich heute das größere Interesse. Wien ist für uns wichtiges Absatz¬ gebiet. Es kauft nicht nur für Öster¬ reich nach seinen heutigen politischen Grenzen, sondern auch für die anderen Staaten der ehe¬ maligen k. und k. Monarchie. Wien erleichtert uns das Ausland- geschäit durch die Abnahme für eine Reihe von Ländern und Ländchen, die man einzeln nur sehr schwer be¬ arbeiten kann, und deren Erträgnis. ’ edes für sich, kaum in die Wagschalc fällt, während beim Sammelverkauf eine nette runde Summe zu verbuchen ist. Österreich pro¬ duziert selbst verhältnismäßig wenig Die Praxis hat gezeigt, daß nur die Erzeugnisse von zwei, drei führenden Firmen in Deutschland Unterkommen, während das andere noch Versuche sind, die sich etwa auf einem Niveau be¬ wegen wie die Münchener Bilder aus den ersten baye¬ rischen Filmgründungsjahren. Die großen österreichischen Fabrikanten, die meist auch große Verleiher sind, haben es sehr peinlich empfunden, daß ihnen ein Land, von dem sie einen großen Teil ihrer Filme kaufen, die Einfuhr ihrer eige¬ nen Fabrikate außerordentlich er- Man hat schlie߬ lich ein Sonder¬ kontingent bewilligt, aber die Verteilung nicht etwa dem österreichischen Fa¬ brikantenverband überlassen, sondern von Berlin aus disponiert, und zwar in einer Weise, die keineswegs den tat¬ sächlichen Verhält¬ nissen gerecht wird. Unsere Wiener Freunde behaupten daß einzelne Firmen viel mehr Filme zur Einfuhr ange¬ meldet hätten, als die produzierende Fabrikation umfaßt. Es sollen auch Anmeldungen er¬ folgt sein, bei denen man französische und englische Bil¬ der unterschied, daß man also versucht, die Einfuhr nach Deutschland. die auf legalem Wege nicht möglich ist. illegal zu erzwingen. Die führenden österreichischen Verbände erwägen ernsthaft eine Art Kauf- und Vor¬ führungsverbot für Das Bild der Woche