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18. Jahrgang, Nr. 881 Berlin, 6. Januar 1924 W FILN'FACHBUir " I I Der Weg nach Osten Eine wirtschaitspolitische Studie von Aros D ie erfreuliche Gesundung der wirtschaftlichen Ver¬ hältnisse in Deutschland wird, wenn nicht alles trügt, eine Verstärkung der deutschen Produktion be¬ deuten. Sie wird hoffentlich auch dazu führen, daß die wirtschaftliche Expansion nunmehr ernstlich in Angriff genommen wird, von der letzten Endes die Stellung des deutschen Films auf dem Weltmarkt abhängig ist. Ihr Ausdehnungsdrang wird, wenn nicht alles trügt, sich zunächst nach dem Osten erstrecken, auf Rußland. Polen und die Rand¬ staaten. Das Bild Deutschland und Rußland ver¬ binden. vom Film¬ standpunkt aus gesehen, schon seit langem Be¬ ziehungen. Film- industrielle haben in den verschie¬ densten Kombina¬ tionen auf dem deutschen Markt gearbeitet. Deut¬ sche Filme sind auf direktem und indirektem Weg in das Gebiet der Sowjetrepublik gelangt. Aber all das war das Re¬ sultat von Augen¬ blicksideen. waren Verlegenheitsex¬ perimente. weil die rechte Form der gegenseitigen Zusammenarbei t noch absolut un¬ geklärt war. An dieser Ungcklärt- heit hat die Sow¬ jetregierung na¬ türlich ein reich¬ lich Maß von Schuld. Sie er¬ teilte und wider¬ rief Lizenzen an die verschieden¬ sten Gruppen. Es erschienen Kom¬ missare. die sich interviewen lie- . Mae Ben. und jeder sptvlt in Mctru-Filim. dH «cuinichsl erklärte immer wieder, daß er alle n der Alleinselig¬ machende sei. Dazu kam, daß das Kino in Rußland, wie so viele an¬ dere Dinge, unter den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen außerordentlich stark litt. Die Kinobetriebe sind heute noch lange nicht in dem Umfange im Gange wie in der Vorkriegszeit. Das soll jetzt anders werden. Das Handelsregister bring 1 täglich Gründungsnotizen neuer Exportgesell- >chaften. die alle d e r W o c h e ab spezielles Ar¬ beitsgebiet die Er¬ schließung des Ostens sich zum Ziel gesetzt haben Es ist nicht Auf¬ gabe eines Fach¬ blattes. zu unter¬ suchen. inwieweit diese Neugrün¬ dungen von Haus aus in allen Ein¬ zelheiten die Vor¬ aussetzungen be¬ sitzen, sich mit der Erschließung des östlichen Lan¬ des zu befassen. Es muß nur ge¬ warnt werden vor der Investierung von Kapital in Unternehmungen, deren Ziele zu¬ nächst nur nach Überwindung schwerster Hin¬ dernisse erreich¬ bar sind. Derar¬ tige Gründungen verstimmen nicht nur die Geld¬ geber. sondern wirken darüber hinaus ungünstig auf die gesamte Industrie zurück. Die Erschließung des Ostens ist heute nur möglich in der engsten Zusammenarbeit M „ r - a v mit der beteiligten Haupmdk Landesregierung.