Der Kinematograph (February 1924)

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Seite 32 Nummer 885 p\ie Aufgabe einen Naturfarbenfilm zu gewinnen, hat seit *—'dem Beginn des Jahrhunderts meurerei-äsungen gefunden. Aber nicht eine von ihnen ist streng r:chtig. Dem far¬ benprächtigen Kincmacolon-Verfahren lüftet der schwere Fehler der Farbensäume an; die Gaumontsche Lösung enthält ebenfalls den Fehler der Parallaxe, und von dem jüngsten Verfahren, dem des Österreichers Dr. Hnatek. gilt das gleiche. Alle Erfinder haben oisher nicht die Grundbedingung erfüllen können, daß für einen additiven Dreifarbenfilm je drei Teilbilder zur gleichen Zeit und vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen werden müssen. Der erste, dem dies in der Praxis gelungen ist — denn in den Patentbeschreibungen fehlt es nicht an Er¬ findungen, die dies ermöglichen sollen — ist der deutsche Ingenieur Ludwig Horst. Da die grundlegenden Patente seiner Erfindung veröffentlicht sind und eine eigene Ak¬ tiengesellschaft, die ..Horst-Farbenfilm-A.-G.", die Verwer¬ tung der Erfindung in die Hand genommen hat, haben alle Filmfreunde guten Grund, sich mit den Hiuptzügen dieser Erfindung bekannt zu machen. Die Horstsche Lösung der schweren Aufgabe, gleichzeitig drei Bilder über- oder nebeneinander aufzunehmen, ohne daß dabei Blickpunkt¬ verschiebungen auftreten, die die vollkommene Deckung der drei Teilbilder bei der Vorführung unmöglich machen würden, ist so einfach, daß jeder Sekundaner sie ohne Figur verstehen kann und sich verwundert fragt, warum er selbst nicht aut dieses „Ei des Columbus" gekommen sei: die von dem aufzunehmenden Gegenstände ausgehen¬ den Strahlen fallen zunächst unter einem Winkel von 45 Grad auf einen Spiegel, der nur bis zu einem gewissen Prozentsatz versilbert ist, und werden nach der Reflexion durch ein Farbfilter und ein Objektiv zum ersten (etwa obersten) Teilbilde zugeführt; die hindurchgeiassenen Strahlen fallen auf einen zweiten, ebenfalls nicht ganz versilberten parallel liegenden Spiegel, und ein Teil von ihnen wird entsprechend durch Filter und Objektiv dem zweiten (etwa mittleren) Teilbilde zugeführt, der Rest wird ebenso durch Filter und Objektiv über einen dritten, vollständig belegten Spiegel dem dritten Tcilbilde zuge¬ führt. Der Prozentsatz der notwendigen Belegung der Spiegel ist den Farbfiltern entsprechend abzustufen. Für die Praxis hat sich als zweckmäßig herausgestellt, die an- kommenden Strahlen nicht unmittelbar den drei parallelen Spiegeln zuzuwerfen, sondern noch einen großen Spiegel vorzuschalten; ebenso war es notwendig, besondere Ob jekte zu benutzen. Mit diesen von Rüo hergestellten Objektiven sind selbst unter nicht ganz einfachen Licht¬ verhältnissen (Deutschland im September) ausreichend gedeckte Aufnahmen gelungen. Wie aus der Beschreibung hervorgeht, bedingt die Aufnahme wie die Wiedergabe eine Filmschaltung von dreifacher Höhe. Allein der drei¬ fache Hub, der als ungünstig galt, ist technisch gar nicht besonders schwierig; sowohl bei den bisher gebauten Aufnahmeapparaten wie bei einem großen, theatermäßig gebauten Projektor, der bei der A.-G. Hahn in Cassel hergestellt worden ist, arbeitet die dreifache Filmschal¬ tung durchaus einwandfrei. Die nach dem Horstschen Verfahren aufgenommenen Bilder sind, wie die bisherigen Mustervorführungen bewiesen haben, ganz so, wie man theoretisch erwarten konnte: farbentreu, soweit ein im dunklen Raum betrachtetes Bild diese Bezeichnung über¬ haupt verdienen kann, und, da bei der Aufnahme frei von Parallaxenfehiern, ohne Farbensäume. TESSAR das lichtstarke (F: J,S F:4.5) scharfzeldmende Objektiv Aufnahme und Protektion Auskunft r&RLZEiS?1 Anfrage I, -J Kostenfrei | r t JMOMCtO t Meyer Kino-Plasmat 1:2 Patent Qr. Rudolph der lichtstarkste Anastigmat für Kino-Aufnahme-Apparate Feine Detailzeichnung! Plastische Bildwirkung! Katalog Nr. t kostenlos | OPTI sCH-MEC H A NISCHE INDUSTRIE-ANST ALI I HUGO MEYER & Co. GÖRLlTZ in Schlesien l l