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Nummer 004 Otr Äincmotocropft Seite 15 wmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmammmummSmmKmmmmmmmm Amerikanischer Film-Boykott in Tokio. /wischen Amerika und Japan besteht seit langem eine Spannung, die besonders durch die Frage der Kinwan- derung nach Amerika in der letzten Zeit besonders stark geworden ist. Man boykottiert Amerika auf allen Ge¬ bieten. Da kann es nicht w undernehmen. daß die Direk¬ toren der Kinos in Tokio beschlossen haben, sämtliche amerikanische Filme aus dem Spielpian fernzuhalten, und man bemüht sich, diesen Beschluß über ganz Japan aus- zuJehnen. F.s ergeben sich darum im Augenblick \icl- leicht besondere Möglichkeiten für den deutschen Film, auf die wir unsere Leser besonders hin weisen. Wir stehen Interessenten mit eingehenden Auskünften, die wir dem Korrespondenten des Berliner Lokal- Anzeigers in Tokio verdanken, iederzeit gern zur Ver¬ fügung. Der Film der Todesstrahlcn. Grindel Matthew, der Mann, der die berühmt-berüch¬ tigten Todesstrahlen erfunden hat. will jetzt seine Fr- findung in einem Bildstreifen festhalten. damit die Welt von ihr Kunde erhält. Bekanntlich herrschen über die Wirkung der Todes¬ slrahlen die verschiedensten Meinungen. Die Demon¬ stration im Film wird die Gegner kaum überzeugen, weil das Entscheidende die Wirkung ist. Das ist etwas, was sich gerade durch den Film schwer beweisen läßt, weil die Photographie Tricks gegenüber besonders entgegen¬ kommend ist. Der stille Juli. Die Alhambra am Kurfürstendamm wiil auch in diesem Jahr, genau so wie früher, im Juli geschlossen bleiben Das Marmorhaus am Kurfürstendamm kündigt Sommer- preise an. Die Scala, das große Variete, pausiert im kommenden Monat ebenfalls Auch aus dem Reich liegen eine Reihe von Meldungen vor, aus denen hervorgeht, daß es viele Theaterbesitzer für besser halten, im Juli zu schließen, als Vorstellungen zu veranstalten, die noch nicht einmal einen Teil der Un¬ kosten decken. Neue Deulig-Theater. ln den letzten Tagen hat Direktor Ott Verträge ab¬ geschlossen. wonach die Theater des sogenannten Bräutigamkonzerns in Eisenach. Merseburg. Meiningen. Coburg und Apolda in den Besitz der Dculig übergehen. Der Deuligkonzern verhandelt außerdem noch wegen eines großen Objektes in einer sächsischen Großstadt, in der übrigens die Ufa an anderer Stelle voraussichtlich ein neues Theater erwerben wird. Emelka-Expeditionen. Die Emelka kann mit Stolz behaupten, daß ihre sämt¬ lichen Regisseure von München aus nach allen Himmels¬ richtungen hin die Welt durchstreifen. Der Süden wird allerdings selbst in diesen heißen Tagen bevorzugt. Nur O b a 1 ging an die Küste der Nordsee, um dort in verschiedenen Hafenstädten die Bildreihe des Stuart- Webb-Films „Die malaiische Dschunke" zu vervollstän¬ digen. Das Bulletin sagt, daß er bei den Hafenbehörden erfreuliches Entgegenkommen fand. Franz Osten begab sich in das subtropische Para¬ dies des dalmatinischen Archipels, um bei schönstem Wetter mit einem größeren Ensemh'e d;e Außenauf¬ nahmen eines abenteuerlichen Sujets zu drehen. Das Manuskript stammt von Jack Mylong-Münz und ist auf ähnlichen dramatischen wie erotischen Motiven auf¬ gebaut. denen sein erster Film ..Die Tragödie einer Liebesnacht" den Erfolg verdankte. Franz Seit» suchte sich das herrliche Sorrent aus als Hintergrund für eine romantische Handlung, die sich ..llanncle vom l.inJenwirt" nennen soll. Joe Stocckel-.Marcco begibt sich über Neapel, Sizilien nach Notd-Afrika. Er glaubt in der Gegend von ßenghasi und in der Lybischen Wüste die einzig brauchbare Szene für seinen Groß'ilm aus der internatio¬ nalen Zirkus- und Abenleurerwelt zu finden. Rudolf Pfennige r endlich ging für die ,.Eku" nach Süd-Spanien. Ob der Stolz der Spanier aber durch seine Absicht sich gerade geschmeichelt fühci wird, das weiß ich freilich nicht. Er sucht dort r.äml ci die ..Gegen¬ beispiele" : ür den großangelegtcn Kulturfilm ..Die Hygiene der Großstadt". Eine Vorstandssitzung auf dem Wannsee. Die Mitglieder des Vorstands der ..Vereinigung Deut¬ scher Filmfabrikanlen E. V." hatten gestern nachmittag einer Einladung ihres Vorstandskollegcn. Herrn Gustav Althoff (Aafa"). an Bord seiner Mo'.o'jacht ..Anne II" Folge geleistet. Wir bemerkten an Bcrd den Vorsitzen¬ den Joseph, die Herren Althoff. Kahn. Justitz. Lcvy. Vogel. Alex W'olff und Dr. Friedmann, denen sich die Herren Generaldirektor Hermann Rosenfeld (National¬ film-Verleih) und Rechtsanwalt und Notar Dr. Dienstag angeschlossen hatten. Die Fahrt ging curch den Wann- sec bis Nedlitz. An Eord wurden wichtige Themen er¬ örtert und Beschlüsse gefaßt. Am Aberd wurde bei dem Vorsitzenden des ..Schutzverbandes Deutscher Film- kopier-Anstalten". Herrn Dröge, angelegt und in dessen lauschiger Villa am Griebnitzsee das Abendbrot einge¬ nommen. Erst in später Abendstunde trafen die Teil¬ nehmer an der überaus harmonisch verlaufenen Fahrt wieder in Berlin ein. Der teure Edelkomparse. Im Leitartikel der vorigen Nummer sprachen wir über die neuen Komparsentarife und stellten fest, daß die Be¬ zahlung der sogenannten Edelkomparserie im Verhältnis zu Amerika zu niedrig sei. Von den verschiedensten Seiten, sowie von Regisseuren wie Fabrikanten, werden wir darauf hingewiesen, daß unser Vergleich nicht ganz richtig ist. Die deutsche Edel¬ komparserie kann sich leider nicht daran gewöhnen, für Kleidung zu sorgen, die den heutigen Filmansprüchen genügt. Die Gründe dafür sollen hier nicht untersucht werden, mit der Tatsache ist aber zu rechnen. Wenn man denkt, daß auf der einen Seite bei der Beschäftigung der berufs¬ mäßigen Komparserie noch durchschnittlich M. 25.— in Ansatz zu bringen sind, so ergibt sich ein Satz, der noch über die Beträge, die in Hollywood bezahlt werden, hin¬ ausgeht. Auf der andern Seite sind aber die Lebensver- hältnissc hier viel günstiger wie drüben, so daß die im Tarif vorgesehene Bezahlung an sich durchaus angemessen und gerechtfertigt ist.