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Nummer 906 Her Rincmatogropfi Seite 11 Der Schrei nach dem Kongreß Eine wertvolle Anregung mit einem kleinen Hintergedanken. D as ist der Fluch jeder guten Idee im h limmerreich, düB sie fortzeugend Böses muß gebären. Abel Gancc läßt bei dem Diner, auf dem man einen mehr oder weniger großen Konzern begründet, die inter¬ nationalen Vtrbrüderungsfi-nfaren erschallen. Herr Harris, der Herausgeber des „Cinema", verhandelt in Deutschland mit Prominenten und Nichtprominenten über die Möglich¬ keit einer großen internationalen Tagung, und fast zu gleicher Zeit sendet Norman Wright vom „Film-Renter“ sein«. Einladungen für eine ..World's Film -Conference" her¬ aus, weil das ausgezeichnet zusammcnfallcn muß mit seiner großen internationalen Filmnummer. Es ist richtig, was er sagt, daß die Zeit reif sei für ein großes Zusammentreffen britischer und amerikanischer Fabrikanten, um über internationale Richtlinien zu dis¬ kutieren. Wir versprechen uns aber aus dieser Diskussion erst dann etwas, wenn man in Europa unter sich einig gewor¬ den ist, wenn man sich über den Weg Klarheit verschafft hat, der den bescheidensten und berechtigtsten Forderun¬ gen Amerika gegenüber eingcschlagen werden muß, u n wenigstens in etwas zum Erfolg zu führen. Die Voraussetzung für einen Weltkongreß ist also eire europäische Tagung, bei der einigermaßen Einigkeit über das gemeinsame Ziel geschaffen werden muß. weil diese Einigkeit Voraussetzung ist, um überhaupt Amerika geger - über gleichberechtigt auftreten zu können. Norman Wright schlägt für die erste Zusammenkunft London vor. Er glaubt, daß die englische Hauptstadt eine besonders günstige Konferenzatmosphäre besitzt. Wir hätten dagegen keine Bedenken, denn es kommt schlie߬ lich nicht darauf an, wo eine Konferenz gemacht wirci, son¬ dern letzten Endes darauf, was bei diesem Anlaß ge¬ sprochen wird. Reden werden sicherlich genug gehalten werden. Man wird die Feste feiern, wie sic fallen, und mit schönen Reden sich gegenseitig alles Mögliche vorerzählen. Es kommt aber, wie wir schon an anderer Stelle dar¬ legten. letzten Endes gar nicht darauf an, was offiziell ge¬ sagt werden soll. Resolutionen und Kommissionen sind sicherlich sehr hübsche und wichtige Dinge, aber der wichtigste Ertrag dieses europäischen Kongresses wird in den Pourparlers hintenherum, in praktischen Anknüpfun¬ gen liegen. „Film-Renter“ schlägt auch schon einen Präsidenten vor, den Vorsitzenden der „Kinematograph Manufacturers Association“, Oberstleutnant Bromhead. Das sind unse¬ res Erachtens vorläufig noch nebensächliche Dinge. Es kommt vor allem darauf an. daß irgendeine offizielle Stelle in England oder Frankreich schleunigst ihre Ein¬ ladungen heraussendet, daß innerhalb de:- beteiligten Län¬ der die Organisation für die Ausstellung vorbereitet wird. Wir können uns vorstellen, daß in Deutschland die Spitzenorganisation die gegebene Stelle ist. Es ist nicht denkbar, daß gewissermaßen jtder Deutsche nun auf diesem Kongreß nach seiner Fasson vorgeht. Es müssen nationale Referenten gestellt werden, es müssen die grundlegenden Fragen des Kongresses im eigenen Lande geklärt werden, kurz es müssen all die Vor¬ arbeiten geleistet werden, die bei anderen Industriezwei¬ gen für Kongresse Selbstverständlichkeiten sind, während die Filmleute bisher ja weder Praxis roch Erfahrung in dieser Beziehung haben. Der Kongreß darf in seiner deutschen Vertretung weder der Spielball von Grüppchen und Gruppen, noch von irgendwie gearteten Privatintcressen werden. Peinlichste¬ objektivität muß nach allen Richtungen hin gewahrt sein. Geht das nicht, dann ist jede Arbeit vergebens. Da wird es eine Reklameangelegenheit für den einen oder anderen, nie aber eine Veranstaltung, getragen vom ein¬ heitlichen Willen der europäischen Filmindustrie. Wir begrüßen den Plan von ganzem Herzen. Wenn wir zunächst noch Vorbehalte machen, so geschieht das auf Grund von Erfahrungen, die man jetzt beinahe wieder bei einer anderen Gelegenheit hätte machen können. Wir werden uns freuen, wenn sich fesistellen läßt, daß zu unserem Pessimismus kein Grund vorlag So bequem —> sitzen Sie in unserm neuen Klappstuhl Spezial - Modell <-„Tuttf" hergestellt in der größten Spezialfabrik des Kontinents. Verlangen Sie bitte Offerte Kino-Schuch, Berlin SW48 Friedrichstr. 31. Dönhoff 5262,63