Der Kinematograph (July 1924)

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Seite 6 t»cr fimcmatoqrapfi Nummer 907 Theater, die aber auch große, tiefe Bühnen be¬ sitzen. Alle anderen Theater sind gleichzei¬ tig als Sprechtheater und Variete gebaut und verwendbar. Gegen¬ über den deutschen Kinos fällt bei ihnen vor allen Dingen das große, geräumige Foyer auf. das den Theater¬ besuchern gestattet, sich mit Freunden zum Besuch des Theaters zu treffen, den Beginn einer neuen Vorstellung abzuwarten: Zugang und Entleerung der großen Theater werden durch die geräumigen Foyers außerordentlich begünstigt. Die Theater spielen meist von mit¬ tags 1 Uhr bis abends 11 — 1 ”12 Uhr. ausge¬ nommen dieienigen, die einen Großfilm wochen¬ lang en suite spielen und dann täglich nur zwei Vorstellungen, eine am Nachmittag, eine am Abend veranstalten. — Das Innere der Theater ist heller be¬ leuchtet als in deut¬ schen Kinos, was da¬ durch möglich ist. daß das Bild sehr tief inner¬ halb der Bühne liegt und infolgedessen durch das Dämmerlicht des Zuschauerraumes nicht beeinträchtigt wird. In den kurzen Pausen wird die Innenbeleuchtung durch wechselnde, bun¬ te Lichteffekte sehr wirkungsvoll gestaltet. Alle diese Theater bringen neben der Filmvorführung noch eine Bühner.schau, die allerdings mit der in deutschen Lichtspiel¬ theatern gezeigten Büh¬ nenschau nach keiner Richtung zu verglei¬ chen ist. Es handelt sich in den meisten Fällen nur um zwei Nummern, und zwar eine Gesangsdarbietung und eine Rallettnum- mer, die beide auch häufig zu einer Num¬ mer in Form eines kleinen Operetten- Sketches kombiniert nd. Die auftretenden Künstler sind überall für die ganze Saison für das gleiche Theater engagiert. Alle diese Theater haben große Orchester zwischen achtzig und fünfund¬ vierzig Mann. be¬ stehend aus allerersten Tonkünstlern. sowie große Orgeln, auf denen nicht nur Solovorträge gegeben werden, son¬ dern auf denen wäh¬ rend der Musikpausen die Fiimbeglcitung von vorzüglichen Organi¬ sten ausgeführi wird. Da es verhältnismäßig außerordentlich wen-g Konzertsäle mit großem Orchester, wie z. B. in Berlin das Philharmo¬ nische Orchester usw„ gibt, da auch die Oper mit ihrem großen Or¬ chester nur wenige Mo¬ nate im Jahre geöffnet ist. so wird ein großer Teil der musikalischen Bedürfnisse des Publi¬ kums durch die großen Orchester dieser ersten Broadway-Theater be¬ friedigt. Das Zwei- stunden-Programm, das allgemein gespielt wird, besteht gewöhnlich aus einer Ouvertüre, der Gesangs- und Ballett¬ nummer, einer Wochen¬ schau, die jedes der großen Theater sich aus den verschiedenen k inematographischen Wochenberichten ein¬ zelner Spczialfirmen selbst zusammenschnei¬ det, einer ein- oder zweiaktigen Komödie und dem Programm- Film. Dazu kommt dann hie und da r.oeh ein Orgelvortrag oder ein Propaganda-Film. Vorbildlich ist die Behandlung des Publi¬ kums durch das Per¬ sonal, das sich nach jeder Richtung bemüht, den Theaterbesuchern den Aufenthalt so an¬ genehm wie möglich zu machen und allen Wün¬ schen Rechnung zu tragen. — Bezüglich der ausgesuchten Höflich¬ keit und Zuvorkommen¬ heit gegenüber dem Publikum könnte das