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Seite 8 Per Rmcmntogroph Nummer 911 liehen Menschen zu alte Angehörige gebe. Dein eroti¬ schen Konflikt zwischen Alter und Jugend giig man bisher auf der Leinwand gern aus dem Wege. Dieser Film nun wagt es. sich mit jenen Problemen zu bc fassen, die man im Kino bis jetzt ignorierte, ohne sie damit aus der Welt zu schaffen. Im allgemeinen sind die Ausländer nicht glücklich, wenn sic sich an die Gestaltung eines hi¬ storischen Themas wagen. Ganz beson¬ ders kann das von den Amerikanern ge¬ sagt werden, die ja der Historie mit eini¬ gem Unverständnis gegenüberstehen. So¬ bald es sich aber darum handelt, ein angelsächsisches Thema zu bearbei¬ ten, meldet sich die Blutsverwandtschaft, und es gelingt ihnen dann der große Wurf. So ist Mary Pickfords Film „Do- rothy Vernon auf Biu:h-idueit. 'Druhg- Haddon Hall" eine gut gezeichnete Charakterstudie des ebsabethar ischen Zeitalters. Ebenso gelang es, das Hugeno tenlhe-na in einem First-National-F ilm einzufangen, der unter dem Titel „ Die Bluthochzeit" von der Deulig verliehen wird und dessen Hauptrolle die schöne Nortna Talmadge dar¬ stellt. Das Hugenottenthema, einstmals sehr beliebt, wird seine Wirksamkeit auch im Film erweisen Das Verleihprogramm der Deulig weist ferner noch den amerikanischen Großfilm „Wenn du noch eine Mutter hast" auf, in dem Georgia Wood- thorpe mit Erfolg der Mary Carr die Palme des Erfolges in einer Mutterrolle streitig macht. Bei der Deulig erscheint ferner noch ein ita¬ lienischer Film „Mann gegen Weib", der im Auslande unter größtem Bei¬ fall des Publikums lief Der Film „Früh- lingsf luten" leitet dann wieder zur deutschen Produk¬ tion Über. Es ist Quo Vad» (Filn einer jener heute modern werdenden Filme, die mit ausländischen Haupt¬ darstellern in Szene gesetzt wurden. Diana Karenne und Michael Gaidorow spielen die Hauptrollen — beide sind uns außerordentlich vorteilhaft bekannt. Dieser Film benutzt ein russisches Thema im Biedermeiergewande und wird durch die Zartheit seiner Darstellung sicherlich außer¬ ordentlichen Beifall finden. Michael Gaidarow ist, nachdem ihn Joe May für den Film entdeckte, schnell zu einer beliebten Filmgröße geworden, ln München wußte man sein Talent besser zu würdigen als in Berlin — wie man ja auch dort das eigen¬ artige Talent einer Erna Morena stets ins hellste Jupiter¬ licht zu rücken verstand. Es nimmt daher nicht wunder, daß Gaidarow in dem Emclkafilm eine hervorragende Rolle spielt, nachdem er als Paris im „Untergang Trojas" außer¬ ordentlichen Erfolg beim Publikum hatte. Gaidarow macht sich in der kommenden Produktion, die die Bayeri¬ sche Filmgesellschaft verleiht, außeror¬ dentlich bemerkbar. Vor allem wird der Fiim „Liebet das Leben", in dim er die Hauptrolle ver¬ körpert, des größten Interesses sicher sein. Aber nicht allein ihm ist ein breiter Raum in der Münchener Produk¬ tion eingeräumt, auch andere Künstler, dar¬ unter solche, die sich seit längerer Zeit allgemeiner Beliebt¬ heit erfreuen. Daß die Bayerische den tcrküi) Fruhiing-flutc«. Vertrieb des Fröh¬ lich - Films „Mutter und Kind" mit Henny Porten übernommen hat, wurde hier bereits gesagt. Neben der beliebten Diva wirken Dieterle, Kayßler und Diegelmann mit, und Erna Morcnas vergei¬ stigte Züge huschen crinnerungswürdig vorüber. Stein- rücks Massivität füllt zwei andere Filme „Die SkUvin der Liebe" und „Mädchen, die man nicht heiratet". Beide müssen nach den vorliegenden Photos und den Nachrich¬ ten unseres Münchener Korrespondenten als außerordent¬ lich gute Publikumsbilder ange-prochen werden. Dasselbe Genre vertritt der Film „Der Aufstieg der kleinen Lilian". in dem Maria Ze- lcnka die Hauptrolle verkörpert, die ein stark soziales Ge- sellschaftshild gibt. Sehr bemerkenswert hebt sich dann der Film „Die Frau im Feuer“ mit Asta Nielsen und Alfred Abel ab. As’a Nie - sen wieder in einer Glanzrolle in der Art ihres „Abstur¬ zes“ zu sehen, dessen großer Erfolg be- ihacs Bruckmann). stimmend für die vorige Saison ge¬ wesen ist. Im Verleih der Bayerischen erscheinen auch einige amerikanische Filme. Von den Universal Pictures. die die Bayerische erworben hat, sei vor allen Dingen die „Sensation von New York" mit dem in Amerika außer¬ ordentlich beliebten Reginald Dinny erwähnt. „An der Grenze des Gesetzes" zeigt die schöne Norma Talmadge in einer modernen Salonrolle; ihr Partner ist der ebenfalls berühmte Lew Cody. Das Drama „Verleumdet" ist unter den Schauspielen des kanadischen Schneewinters als besonders bemerkenswert zu bezeichnen, mit Dorthy Phi-