Der Kinematograph (September 1924)

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18. Jahrgang, Nr. 916 Berlin. 7. September 1924 Die Schlacht von Leipzig Bemerkungen zur Rcichsvcrbands-Tagung von Aros. I m Schatten des großen Völkerschlachtdenkmals, das an bessere und glücklichere Zeiten erinnert: im wirt¬ schaftlichen Handelszentrum Deutschlands, unmittelbar nach der größten Warenschau Europas, tritt der Reichs¬ verband Deutscher Lichtspicltheatcrbcsitzcr im Lcipzige-' Kristallpalast zu einer Sitzung zusammen. Wenn man weiter vergleichen wollte, könnte man an die Bestimmung des Kristallpalastcs als Variete erinnern. Aber dazu sind die Zeiten und die Zwecke und Ziele des Reichsverbandes zu ernst. Mag sein. daß der Reichs verband in den letz¬ ten Jahren allerhand Krisen durchgemacht hat. daß manchmal unter den Mit¬ gliedern recht wenig Ein¬ mütigkeit herrschte, aber im letzten Augenblick fand man sich doch wieder zu¬ sammen und stimmte be¬ geistert den Vorschlägen zu. die von den Führern ausgingen. Der letzte Aufstieg des Reichsverbandes begann eigentlich in Hamburg, man umorganisierte und ein Direktorium an die Spitze stellte. Dieses Direktorium wird seinen ersten Rechenschaftsbe¬ richt ablcgen und glatt die vorgeschriebene Ent¬ lastung finden. Das schließt nicht aus. daß im einzelnen allerhand ausgesetzt werden wird. Denn Filmversammlungen, ganz gleich, ob es sich um Fabrikanten, Verleiher oder Theaterbesitzer handelt, zeigen immer das mehr oder weniger häufige Auftreten jener Gruppen, die man in der Komparserie die Meckerer nennt und für die man in Ver¬ sammlungen den schöner klingenden Ausdruck Opposition geprägt hat. Auf diese Außenseiter kommt cs nicht an. die an sich, wenn sie ihre Rede beginnen, in der Sache schon drei Viertel mit dem Vorstand einig sind, die aber mit Pathos ..auftragsgemäß" die Meinung von Kitzebühl oder Bomst verkünden, weil' die Inhaber der Großlichtspielhäuser in diesen Städten für ihren Beitrag zum mindesten das Recht erworben haben, den Gang der Generalversammlung am unwichtigsten Punkt um mindestens eine Stunde aufzu¬ halten. Das Ende vom Liede wird aber trotzdem die Wieder¬ wahl des alten Vorstandes, mit Schcer an der Spitze entweder ganz oder doch zum größten Teil sein. Ein¬ mal weil cs kein Vergnügen ist. Zeit und Geld in undank¬ baren Verhandlungen für noch undankbarere Mitglieder zu opfern, und zum andern, weil cs schwer andere Leute gibt, die den Reichsverband so siele- durch die Stürme im eigenen oder im anderen Lager fahren, und schließlich zum dritten, weil es angenehmer ist. ein oder zweimal im Jahr Opposition zu machen, als die Verant¬ wortung in der ganzen Zeit der Wahldauer neben der Arbeit zu tragen. Im Verwaltungsbericht werden von Scheer die großen Fragen des Tages berührt, deren größte der Kampf um die Einfuhr ist Gerade hier soll man nicht prophezeien, denn vorläufig kämpft man zwar. aber verhandelt auch, um schließlich noch Einheitsfront zu kom¬ men. und zwar auf einer Basis die allen Teilen ge¬ recht wird. Die Spilzcnorganisation hat. wenn wir richtig unterrichtet sind, in ihrer letzten Sitzung die angc- schlosscncn Verbände ver¬ pflichtet. zur Einfuhr vor¬ läufig nicht in der Presse- Stellung zu nehmen. Das ist ein Beschluß, den wir im Prinzip nicht billigen können, weil cs unseres Erachtens, wie wir schon des öfteren dargelegt haben, zu den wichtigsten Aufgaben der Fachpublikationen gehört, im Streit der Meinungen ausgleichcnd und vermittelnd zu wirken. Aber in diesem Spezialfall ist nichts dagegen einzuwenden, aus dem sehr einfachen Grunde, weil vielleicht wichtige Verhandlungen gestört. Verstimmungen erzeugt würden, die den Aus¬ gleich hindern. Wir haben aus diesem Grunde auch von dem Abdruck einer Reihe von Artikeln abgesehen, die uns aus den verschiedensten Kreisen der Industrie zu dieser Frage Vorlagen, trotzdem man ihnen allerhand Interessantes über die Stimmung in den verschiedenen La¬ gern hätte entnehmen können. Ludwig Scheer zum Bei spiel propagiert eventuell ein Zusammengehen der Theaterbesitzer und Fabrikanten unter Ausschluß der- DasB Id der Woche Jaci|ur> CateUin. der Haupt dar Mel Irr in ..Larwn und Fral/rn".