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Seite 20 Rincmatograpfi Nummer 9.: Frank Borzagc Norma Talmadgi Vertrieb Ten-a-Film A.-C. Uraufführung: Mozartsaal First National-Film. New York Regie : Haupirol die Filmleute drüben diesem Film wollen ter feste und bestimmte Absichten hat. DaB sie der ihr erklärt, gereifte Frau, die mi* stillem, abgeklärtem La¬ chen. das. resigniert und kämpft, und endlich das Angestellten, liebt und ihn heiraten will, das geht ihm gewaltig wider den Strich. Und die süße anischen Produktion >icht gerade sehr groß, licr ist kein Wirbel tempo. iglischer Bai 55 Jahre lang an seiner Seite lebt (55 Jahre verheiratet, großer Gott, welch ein Beweis dafür, was der Mensch alles aushalten kann!), pflegt ihn mit rüh¬ render Aufopferung. Ein Pflicht abspenstig machen will, kühl den Lr-ufpaß. Alle dies Sorgen. Kampfe und Leiden steigen aus den \ ergilbten Tag« buchblättern, die vor de alten Frau liegen, au Eine große Auseinandersetzung zwischen ein nach Amerika zu gehen, um sich dort eine Exi- stenz und dadurch ihren Besitz zu erringen. Ohne Norm« Besinnen gibt sie Hei¬ mat. gutes Leben und schone Kleider (welch Opfer für eine Frau) auf. um dem Manne ihrer Wahl zu folgen. Auch die beiden Tanten (eine gute und ein böses Reibeisen) können sie in ihrem Entschluß nicht wan¬ kend machen. Drüben in Amerika, auf einer Farm am Ende der Welt, harte Daseinskämpfe. Bangen um das Leben des Kindes. Überfall wilder Kerle, deren Interessen John entgegenarbeitet. Belagerung des Blockhauses, Rettung durch mutige Tat der jungen, zarten Frau-dann Weiterblättern in dem Tage¬ buch ihres Lebens. John, der Gatte, hat es inzwischen zu etwas gebracht im Kampfe des Lebens, aber mit dem Anwachsen seines Bankkontos nimmt auch sein Hang zu galanten Aben¬ teuern zu. All das weiß Mary, seine Frau, und doch hält sie immer wieder treu zu ihm. weiß sie doch, daß sein Herz ihr. cr.en, das resigniert und _| J dennoch das Restchen geretteten Glückes fest- Imadgc haltend, in ihrem Tage¬ buche liest. Die Tal- madge bringt jedesmal in Ausdruck, Spiel, Gang und Mienenspiel, kurz im ganzen Stil das Lebensalter zum Ausdruck, von dem sie uns ein Bild geben will. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn wir finden, daß sie da einige Male an die Nielsen der besten Zeit erinnert. Eine starke Be¬ gabung zeigt auch die Zofe Susan (Patterson Dial). sehr ergötz¬ lich sind die beiden gegensätzlichen würdigen Tanten, während die hübsche kokette Nebenbuhlerin Mrs. Manwaring (Gertrude Astor) doch wohl zuviel mit Augenblinkern arbeitet. Nicht be¬ sonders schneiden in diesem Bild die Darsteller der Herren¬ rollen ab. Sie sind durch die Bank nüchtern, temperament- und farblos. Vielleicht ist das als Talmadge-Folie ein wenig so be¬ absichtigt. — Alles in allem ein Film, der angenehm von dem gebräuchlichen amerikanischen Schema abweicht.