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. m Urteil der Presse £ Uhr-Abendblatt • -m 16. Dezember 1924 Es war ein großer und wohlverdienter Erfclg. den der Regisseur Henrik Galeen vor allem Frau Mia May zu verdanken hat. . . . Man hat ihr c ne Tragödie der vicrzigjänrlgen Frau sozusagen auf den Leib geschrieben . . . Cialeen verstand es frei¬ lich sehr gut. den Film in die äzene zu setzen. Er schuf ein fein abgetöntes Kammerspiel, wo alles auf Innerlichkeit gestellt ist. und er hat cs auch verstanden, die Charaktere der Figuren lebens¬ wahr zu zeichnen. Was wäre dieser Film ohne die May! Sie zeigt, daß sie wirklich eine wahre Künstlerin ist. eine Frau, die sich so gibt, wie sie ist, eine Frau voller echter Weiblichkeit, verinner¬ licht. gefühlvoll, aber stets beherrscht und nie¬ mals übertrieben. Sie spielt eine Vierzigjährige, und will auch nicht jünger erscheinen. Aber wie jung, wie erstaunlich jung ist sie trotzdem! Ich würde unseren jungen Filmschauspiclerinnen raten, sich diesen Film anzusehen, denn keine einzige unter ihnen besitzt so viel Charme, soviel echte und warme Weiblichkeit, soviel Herz, wie diese Frau, die mit der leuchtenden Königskrone ihrer goldenen Haare ihre vierzig Jahre so offen, so kühn, so ergreifend gesteht. Bert. Börsenzeitung v. 17. Dezember 1924 . . . Die Handlung ist psychologisch sehr fein durchgearbeitet, so daß der äußerst geschmackvoll von Henrik Qaleen inszenierte Film durchaus hö¬ heren Ansprüchen zu genügen vermag. Mia May ist . . . hier ein ungetrübter Qenuß für den Zu¬ schauer. ... Ihr Partner Memo Benassi ist der Typ eines Vollblutitalieners. Alfredo Bertone. der eines leicht überkultivierten Aristokraten der alten Schule. Nicht zu vergessen Ernst Gronau in einer feinsinnig durchgeführten Altenberrenrolle. Germania vom 21. Dezember 1924 Mia May. für die Hauptrolle wie geschaffen, versteht es glänzend, das späte Liebesglück einer alternden Frau verständlich zu machen. Die übri¬ gen Rollen sind ebenfalls sehr gut besetzt mit Al¬ fredo Bertone. Ernst Gronau. Memo Benassi und Desdemona Mazza. die alle von Henrik Qaleens beschwingter Regie zusammengehalten werden. 12 Uhr-Blatt vom 16. Dezember 1924 Henrik Galeen hat mit diesem Werk die Tragö¬ die der Frau von vierzig Jahren geschaffen. Er greift in die Tiefe, gestaltet aus dem Inneren her¬ aus und entblößt die Seele des Geschöpfes, das an der Schwelle des Alters noch einmal den Frühling ersehnt. . . . Galeen hatte in Mia May eine treff¬ liche Helferin. Noch nie habe ich die Künstlerin so reif, so beherrscht, so scelenvoll gesehen. Wunderbar wie die Jugend in ihr erwacht, wie die müden Augen zu flirrendem, lockendem Spielzeug werden, wie der Zug des Grams um den herb ver¬ schlossenen Mund sich reizvoll verklärt. Fs war klug von ihr. eine Rolle wie diese zu wählen, man sagt bewundernd: Wie jung ist doch diese Frau! Memo Benassi gibt den Giovanni mit italienischer Lebhaftigkeit, offen und jungenhaft, verliebt, ver¬ spielt. verlottert, selbst im Abstieg noch mit dem Reiz des Naturhaften. Alfredo Bertone ist der Gatte, zurückhaltend, kühl, ein Ehemann, für den die Frau zur Einrichtung gehört. Später geklärt, gesteigert in der Liebe, die ausfüllend ihn zum zweiten Male bezwingt. Desdemona Mazza gibt einer temperamentvollen Edelkokotte, die aus Liebe zu Giovanni alles opfert, ihre rassige Per¬ sönlichkeit In einer kleinen Rolle ist Ernst Gronau zu nennen. Der Eindruck des Werkes war tief. ...