Der Kinematograph (January 1925)

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WELTVERTRIEB *es>.- EUMPEN UND SEIDE I. RICHARD OSWALD-FILM DLR WESTI Das i Ir teil der Presse „Berliner Montagspost“ vom 12. I. 1125: Kin Stück voll G.-ist. Witt, Ironie. Max. eine verfl r.tc Kr -uzune zwischen Philosoph und Tasehendieli (Keinhold Sehünzel i. die Wirtschafterin Ulrike, eine Glanzleistung: von Malv Delschaft — eine Figur wie die andere aufs feinste exzerpiert und pointiert. Kin Film, wie inan ihn selten sieht. Wer schlechter I aune ist und guter werden will: hier - die Gelegenheit. „Berliner Lokal-Anzeiger“ vom 11. 1. 192}: I lern K»-gisseur Kiehard Oswald ist es gelungen, einen spannenden Film von erheblichen Vitalitäten zu schaffen. Aus einer Laune geboren, wächst der Konflikt: aus flüch¬ tigem Leichtsinn treibt Eifersucht und Gleichgültigkeit zu einer Kntscheidungsstunde, die die Zukunft zweier Men¬ schen In-droht. Oswald hat aus diesem gewiß nicht ni urn Vorwurf einen packenden Ausschnitt aus dem Leben g»- schaffen. Hat in straffer Zusammenfassung Überflüssig.•* verteiedcu uml alle Energie aufs bildmilbig Notwendige verwendet. „Deutsche Allgemeine Zeitung“ vom II. 1. 1925: Kine vorzügliche Leistung Richard Oswalds, .1er wieder einmal Keinhold Sehünzel so herrlich herausgebracht hat. wie es merkwürdigerweise ein in anderen Regisseur mit diesem prachtvollen Kerl noch nicht geglückt ist. Regie eiufülic und Einzelzüge sind in erfreulicher Fülle da. „Berliner Tageblatt“ vom 11. 1. 1925: Der Schlager dieser Woche, der wahrscheinlich noch viele Wochen Schlager bleiben wird. Oswalds Regie ist aus gezeichnet und technisch »ehr fortgeschritten. Die Auto¬ fahrt anfangs durch das ;d»endliche Berlin ist hervor ragend, hat reizende Einzelheiten, am schons'en die Kuß szene in der Loge während d» s Fi stes: die Atmosphär»- von Tanz, Alkohol. Sinnlichkeit ist hier entzückend und zart gegeben. „Vorwärts“ vom II. 1. 1925: Als reiner Film betrachtet, sind „Lumpen und Seide“ vor- t reiflich geraten, vor allem in der Darstellung wird Außerordentliches geleistet. „Die Zeit“ vom 13. 1. 1925: Die schauspielerische Stütze des Films war Keinhold Sdiiinzel. der als Max eine unvergeßliche Type schuf, ein»- Mischung aus Schieber, Lebemaun und vielleicht ein bißchen Langfinger. „Der Deutsche“ vom II. 1. 1925: Dieser aus Wien stammende Regisseur hat wie kein an ■ lerer „echter Berliner" die Typen und Stätten des heu¬ tigen Berlins für die Kamera' eingefangen. Der Beifall war stürmisch. „Berliner Börsen-Zeitung“ vom 11. 1. 1925: Ein ehrlicher Erfolg. Seit langer Zeit ein Berliner Film, der s.-ine Herkunft nicht verleugnet. Das Ganze der seit Jahren grüßte Erfolg Richard Oswalds. „B. Z. am Mittag“ vom 1«. I. 1925. Dies ist also nach langer Zeit endlich einmal wieder ein Film. Mit geradezu überwältigender Sachkenntnis und einer schauspielerischen Leidenschaft, mit einer Intelli genx, die sieh keine noch so kleine Einzelheit entgehen läßt, mit einer kürpcrlichen Flinkheit und Ausdruckskraft, die au Hexerei erinuert, legt Sehünzel hier, sprühend von Leliendigkeit, eine seiner besten Figuren hin. „Lichtbild-Bühne“ vom 10. 1. 1925: Di»- V erfasser des Manuskriptes „Lum|ien und Seide“ sind davon ausgegangen. in diesem Film ein Milieu dem, das alle Gesellschaftssehichten in gleicher Weise interessiert und bei guter Beobachtung seine geheimnisvollen Reize in köstlicher Weis»- offenbart. Diese sehr gut gesehene, feine Milieuschi . »uns ital der Regisseur Richard Oswald mit nicht wenig- r I.iehenswürdigke!t dur. Ii einen Stab vorzüglicher Darsteller zu einem sehr wir kungsvolleti Film werden lassen. Uml das gelang ihm vor allem durch »las Hervorkehren amüsanter Details in jeder Weise, so daß die Premierunbesuchcr seinem Werk»- ■ -in »u uiu-ingeschränkieit uud lebhaften Erfolg I«-reiten .Film-Kurier* vom 10. I. 1925: Liivergesscti. solange es eilten Kintopp gibt, werden dem Regisseur Oswalil seine BeiliiK-r Sitten- und Milieu schihlci uugen blcibi-u. Hier grifl einmal eine ungeduldige und in ihrer Naivität uuglaublit-h kühle Theaterhaiul f«-st zu. Hier pfiff einmal ein geborener l'ilmtuanu wirklich so, wie ihm der Schnabel gewachsen w.i I nter »len Dar stell, rn ragen vor allem Reinhohl Sehünzel mul Male Ih'lschaft hervor Sehünzel ist diesmal unerschöpflich. „Film-Echo“ vom 12. 1. 1925: ■ >er Film ist ein Griff ins Berliner Leben, ein Werk, das i.i Aufmachung, Spiel, Milieu. Tendenz mul Mural sp«- z'fisch deutsch, ja sogar spezifisch berlinisch ist. Seim Freude am Improvisieren tobt sieh vor allen Dingen in «len Figureu «les Max uml der Ulrike aus. Da ist »-in» Szene, wo Sehünzel der Rike Delschaft zu verstehen gilt, »laß sie ihm nicht ganz unsympathisch sei. Diese beid» u Menschen, die ihrer ganzen Art nach ausgezeichnet zu einander passen, nähern sieh nun in ein (mar Metern an¬ scheinend bi» zur letzten erotischen Kons» »pu-nz, uiul zwar in einer Art. di»» so dezent und t'otzdem derb gezeigt wird, daß man sie für die Darstellung derartiger Si’u.» tioiu-u fast als vorbildlich anschcti muß. Montag-Morgen" vom 12. 1. 1925: Eines erscheint durch diesen meisterhaft gedrehten und gespielten, lustigen uml realistischen Film »-inwamlfrei l».- wiesen und wir»l nie wieder als Gespräehstoff in Frage komm» u: Daß die Well bis heute in dem Irrwahn gelebt bat. die Berliner hätten keinen Humor. Ilenii Max. das ist der Held des Stückes, von Keinhold Sehünzel, bis zur Blasphemie richtig uud überrealistisch gespielt, »laß es einen beutelt v«>r Graueu und Gelächter, »ntweiht zu gleich alles, was »lie Berliner bisher in ihr<-m humo¬ ristischen Repertoire führten an „Bei mir" und „knorke * uml „k*»sse Sohle" und „weiche Birne" und der berühmte Ellbogen uml sonstige Gallizismen. Denn da hat sich in dankenswerter Offenheit ein hochbegabter Künstler an das schwierige Werk gesi-tzt und zum erstenmal einen wirklichen, rücksichtslosen Berliner Film gedreht, viel leicht zum erstenmal überhaupt die Attrappen »1er Gro߬ stadt in Bewegung geselzt und ohne Sentiment, utivi-r >tmmm h uuigciumi.. I»:»' Manuskript i'- ausg»-z» i» In».-t und nicht mißzuvetsteli.-ii. * „Neue Berliner“ vom 10. 1. 1925: Kiehard Oswald schuf aus dem Manuskript, von Adidf Lantz und Heinz Goldberg eine prachtvolle Zeitsatir«. Jeder Zug zeugt hier von einer auU»-roni«-i-.tlich feinen lti-oliaehlungsgalie. von einer GestaltungskratL »lie nur sehr wenige außer ihm besitzen, ln Keinhold Sehünzel hatte er eine starke Stütze. Sehünzel gibt d»-n Typ. den er geschaffen hat und den ihm keiner nachspielcn kann. Nach ihm gibt Malv Delschaft die stärkste sehauspielerisehe Leistung. Wundervoll ist »ler Kontrast zwischen ihrer Unnahbarkeit und ihrer züg»-iloseti Ausschweifung heraus gearbeitet. Der Beifall war sehr groß. Oswald mußt»» mit seinen Darstellern immer un.l immer wieder auf der Bühne erscheinen. Das will bei einem so LEIH illustren Publikum, unter d»-in man viele ä. Brominente aus »ler W»*lt »l»-s Films. »l«>r Bühne utul der Pros»»- sah. recht vi»-l heißen. VLKUlfl tüte