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Berlin, 5. April 1925 19. Jahrgang, Nr. 946 j Berlin, 5. April 1925 aV***£S±*«** Verleih- ndeAprilwird der Verleiher- verband zu seiner Generalvcrsamm- lung zusanunentre- \ len, in der in erster .Linie über den Beginn 4 f^ der neuen Saison ge- ' (äk r~ sprachen wird. Drei. Termine werden zur Dis- v _ kussion stehen: der l.Ok- V " ~ tober, der 1. Januar und der 1. März. Wenn nicht alles trügt, wird man sich auf den 1. Januar einigen, und all die Erregung, die jetzt in der Provinz, nach den Zuschriften, die bei uns eingchen, herrscht, wird sich in Wolii- gcfallen und Einheitlichkeit auflösen. Wir sind überzeugt, daß all die großen Reden, die jetzt in Provinzver- sammlungen der Verleiher gehalten werden, sicherlich Ausfluß einer Situ¬ ation sind, die nicht angenehm ist. und daß in den Klagen ein berechtigter Kern steckt. Man sollte sich wie immer dem Zentralvorstand anver¬ trauen, der immer noch den rich¬ tigen Ausweg gefunden hat. — Wenn die Verleiher in wirtschaft¬ licher Beziehung bisher ihre For¬ derungen durchgesetzt haben, so lag das in erster Linie an der Einmütigkeit und zweitens daran, daß man immer den guten Willen zeigte, den goldenen Mittelweg ging und sich nie ins Extreme verstieg. Man sieht ja, daß cs auch im Rahmen der gefaßten Beschlüsse immer wieder möglich ist, den rich¬ tigen Ausweg zu finden. Wer heute neue Filme herauszubringen hat, schafft sich eben eine sogenannte Zwischenproduktion und führt damit einen Begriff ein, der zwar an sich neu ist, aber unter den heutigen Verhält¬ nissen nicht entbehrt werden konnte. Der deutsche Verleiher weiß gar nicht, was er durch die Erziehung zur Organi¬ sation im Innenbetrieb alles erreicht hat. . W' r sind heute in der kaufmännischen Orga¬ nisation viel weiter als Frankreich, und die Zeiten. % Probleme lung des V erleiher -Verbände in denen Pathe vorbildlich war, sind längst vorüber. Man steht als deutscher Fachmann erstaunt vor den Ausfüh¬ rungen Saptnnes, des neuen General- k. direktors der großen französischen , Firma, der feststellt, daß es • ' möglich gewesen ist, daß ein ^ Film von zweitausend Metern, .LÄ der über dreitausend Francs ~Herstellungskosten verschlungen . I* hatte, in einer französischen ’ Provinzstadt von über dreißig- jäO tausend Einwohnern mit acht- zig Francs die Woche ver- V* liehen war. — Die Cineroman- Filme liefen in Frankreich mit - vierzig Kopien. Jetzt hat eine neue Organisation dazu bei- • i getragen, diese Zahl auf acht- •y zig zu ermäßigen. Und zwar - V ... ist diese Ermäßigung der Ko- " ' pienzahl durchgeführt, ohne ‘ , die Schnelligkeit des Umlaufs f und damit die Realisierung irgendwie erheblich zu beein¬ trächtigen. Interessant ist übrigens in diesem Zusammenhang die Meldung von der Konstruktion eines neuen Pathe - Projektors. Sapcnnc gibt die Laufzeit der augenblicklich verwendeten Kopie auf vierzig bis fünfzig Wochen an, wobei naturgemäß an die Verwen¬ dung von Pathe - Material gedacht ist. Bei dem neuen Apparat soll das Mate¬ rial so geschont werden, daß es vier¬ hundert Wochen im Umlauf sein kann. Vorausgesetzt, daß diese Angabe richtig ist, kann man sich aber nicht zu der Sapenneschen Schlußfolgerung beken¬ nen, die dahin geht, daß diese ver¬ längerte Laufdauer der Kopie nun eine bedeutende Verbilligung der Pro¬ gramme für kleine Theater herbei¬ führen könne. — Bei achtzehn L Kopien, die Herr Sapennc für notwendig hält, können die vierhundert Wochen ja über- Hpr haupt nicht ausgenutzt werden. Wr selbst wenn das kleinste Kino T Frankreichs beliefert wird. Es muß also bei den alten Preisen bleiben.