Der Kinematograph (April 1925)

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Nummer 946 Rfncmatogropfj Seite 17 Siardämmerung Von unserem Korrespondenten aus Hollywood. as Barometer eines Filmerfolges wird von niemandem sicherer als vom Theaterbesitzer abgelesen. Bei ihm gilt der Scheinerfolg mancher geschickt inszenierten «Pre¬ mieren nichts mehr, wenn sich auch nicht leugnen läßt, daß jeder Premicrcncrfolg einen Nachhall mit günstigen Auswirkungen gibt. Aber die Theaterbesitzer der Urauf¬ führungskinos sind sich seit einiger Zeit darüber klar, daß sich des Pu¬ blikums eine ge¬ wisse Filmmüdig¬ keit bemächtigt hat. Die Tat¬ sache, daß sich kein Film der letzten Monate zu einem Serien¬ erfolg auswachsen wollte, gab ihnen zu denken. Zu¬ erst waren sie der Meinung, daß die schematische Durchführung der Handlung die Schuld an den mangelnden Er¬ folgen trüge. Aber diese Rech¬ nung stimmte nicht, denn alle die neuen Filme waren doch, ge¬ nau wie die Schlager der ver¬ flossenen Saison, den Magazin- Stories nachgebil¬ det, deren ödes Schema als lite¬ rarisches Erzeug¬ nis immer noch willige, in vielen Fällen sogar begeisterte Leser fand. Auch die von einem New-Yorker Kritiker geäußerte und als heftig ungalant empfundene Ansicht, daß die Dramaturginnen am Niedergang des Erfolges Schuld seien, weil die allzuweibliche Einstellung der Manuskript-Idee zu sehr am Herkömmlichen beharre, wurde als unrichtig abgelehnt. Und so kam man dann endlich zu jener, für die amerikanische Industrie sehr schmerzlichen Ansicht, daß es die Stars seien, dis den Er¬ folg verhinderten. In den Filmkontors New Yorks und in den Bungalows von Hollywood herrscht heute Zähnc- klappern, seit sich die Müdigkeit des Publikums als eine Abneigung gegen die augenblicklichen Leinwandstars herausstellt. Der Schrei nach ..neuen Gesichtem" wird _ nicht allein in Europa, sondern auch in Amerika laut. Hieraus er¬ klärt sich vor al¬ len Dingen der überwältigende Erfolg, den Emil Jannings am Broadway hatte. Daß in der Ap¬ paratur des ame¬ rikanischen Film- gcschäftes etwas nicht in Ordnung war, merkte man nicht zuletzt an den gewaltigen Anstrengungen, mit denen die Namen der Stars dem Publikum immer wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. Die Populari¬ sierung eines Schauspielers zum Star geht in Amerika nicht allein mit Hilfe des künstleri¬ schen Erfolges. Individuelle Re¬ klame muß da¬ für sorgen, daß der Name dem Kinobesucher nicht einen Augenblick aus dem Gedächtnis schwinden darf. Solche Reklame ist teuer, denn sie erfordert nicht nur einen (hochbezahlten, Pressechei, der verblüffende Einfälle hat, sondern 3 ->ch, bei der Struktur der amerikanischen Presse, viel Geld. Die amerikanischen Filmleute wissen ganz genau, daß in Europa die Reklame nahezu verschenkt wird. Von den Summen, die für die U. S. A. in die Propaganda einkalk u- So bequem ->- sitzen Sie in unseren - verschiedenen Spezial-Modellen hergestellt in der größten Spezialfabrik des Kontinents Verlangen Sie Offerte durch Kino-Schuch, Berlin SW48 Friednchstraße 31 — Dönhoff 5162/63